Rezension/Kritik - Online seit 01.03.2017. Dieser Artikel wurde 5019 mal aufgerufen.

Perlentauchen

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Autor: keine Angabe
Verlag: Mogel-Verlag
Rezension: Wieland Herold
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 - 60 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2016
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
4,0 4,0 Leser
Ranking: Platz 4126
Perlentauchen

Spielerei-Rezension

Spielereikritik:

Die Spiel in Essen bescherte uns dieses Jahr über 1000 Aussteller, die Zahl der neuen Spiele wandert damit in Regionen, die überhaupt nicht mehr überschaubar sind. Auch auf dem deutschen Markt trauen sich immer noch Kleinverleger mit neuen Produkten. Vielversprechend vor allem die Edition Spielwiese aus Berlin mit Cottage Garden von Uwe Rosenberg. Müller-Mätzig Spiele aus Hamburg zeigte in Halle 4 das Kaiserkanal-Spiel Da Yunhe, ebenfalls in Halle 4 trat erstmalig der Mogel-Verlag aus Rhede mit drei Kartenspielen an.

Eines davon ist Perlentauchen von den Verlagsgründern, der Familie Loth. Hinter den Moglern verbirgt sich eine große Gruppe von Freunden und Familienmitgliedern der Loths. Auf der Homepage lächeln sechs Damen und fünf junge Herren freundlich in die Kamera, wobei vier Brüder fast zwillingshaft daherkommen, mittendrin die jugendliche Mutter dieser Großfamilie, die auch an den Entwicklungen beteiligt ist, nur Papa Loth hält sich zurück. Die Freude am Spielen sieht man allen an. Der Elan, der hinter dieser großen Truppe steckt, wird sicherlich für mehr als drei Veröffentlichungen reichen.

Perlentauchen ist ein Ärgerspiel á la Drecksau. Jeder Taucher besitzt eine Auftragskarte, die festlegt, welche Perlen jeweils in einzelnen Tauchgängen unter den Muschelkarten gefunden werden müssen. In Vollbesetzung mit vier Tauchern sind es meistens vier bis fünf Perlen in ein oder zwei Farben. Dazu bergen und knacken die Taucher passende Muscheln. 25 Muschelkarten liegen dafür am fiktiven Meeresboden aus, darunter jeweils fünf gelbe, rote, grüne und blaue Perlen, außerdem eine in allen vier Farben leuchtende Jokerperle und vier stinkende Stiefel als Nieten.

Gesteuert wird Perlentauchen über 56 Aktionskarten, von denen jeder Taucher zwei auf der Hand hat und jeweils eine dritte zu Beginn seines Zuges zieht. 30 Karten beziehen sich auf das Bergen der Muscheln, mit dem die Taucher die Katze im Sack kaufen und verdeckt eine Muschel in ihre Auslage übernehmen, und das Knacken derselben. Damit werden die Karten umgedreht, was sowohl in der eigenen Auslage als auch in der Gesamtauslage auf dem Meeresboden durchgeführt werden darf. Hilfreicher sind da natürlich die sechs Karten, mit denen die Spieler beide Aktionen auf einmal vollziehen dürfen. Bei manchen Aufgaben ist von vornherein klar, dass Ärger nicht ausbleibt. Im dritten Tauchgang im Spiel zu viert muss der erste Taucher vier gelbe Perlen sammeln, der zweite zwei gelbe und drei rote. Da nur fünf gelbe Perlen im Spiel sind, brauchen wir Aktionskarten, die zu einer Lösung führen. Jeweils sechs Karten, die Optionen zum Tauschen und Klauen bieten, helfen hier weiter. Wer Pech hat, muss sich auch eine schon gesammelte Karte wegspülen lassen. Schließlich ist noch zweimal das Seebeben da, das zu einer neuen Auslage der Muschelkarten auf dem Meeresboden führt.
Sobald ein Taucher seine Aufgabe gelöst hat, ist das Perlentauchen für alle vorbei. Wer die meisten der vorher verabredeten Tauchgänge gewinnt, ist letztlich der erfolgreichste Taucher. Zum Eingewöhnen reichen daher vielleicht drei Tauchgänge, wer will, kann aber auch das Maximum von zehn auskosten.

Perlentauchen überzeugt als kleines Ärgerspiel, dessen Rundenergebnisse stets knapp ausgehen. Da alle wissen, was die gegnerischen Taucher sammeln müssen und wer der Hauptgegner in der aktuellen Runde ist, werden Führende meist ausgebremst. Es macht durchaus Sinn, anfangs einige nicht geknackte Muscheln vor sich zu sammeln, denn die werden nicht so leicht angegriffen. Anderseits lassen sich mit ihnen durchaus Tauschvorgänge abwickeln. Meine Spielrunden haben allerdings vermisst, dass es überhaupt keine Schutzmechanismen gegen Klauen oder Tauschen gibt. Auch die Rundenwertung hätten sie lieber bilanziert gehabt, sodass gesammelte Perlen für jeden noch angerechnet werden. Trotzdem überzeugt Perlentauchen als erste Spieleperle des neuen Verlags aus dem emsländischen Rhede. Die Kartengrafik ist gelungen, die Regel solide und der Spielspaß hält für mehrere Runden an.

Rezension Wieland Herold

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Perlentauchen: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.01.17 von Wieland Herold

Leserbewertungen

Leserwertung Perlentauchen: 4,0 4.0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.03.17 von Jörn

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