Rezension/Kritik - Online seit 24.08.2010. Dieser Artikel wurde 5001 mal aufgerufen.

Pirate Plank

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Autor: keine Angabe
Verlag: LEGO
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 - 20 Minuten
Alter: ab 7 Jahren
Jahr: 2010
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3705
Pirate Plank

Spielziel

Weil die Piraten versucht haben, den Schatz ihres Kapitäns zu klauen, müssen sie über die Planke gehen. Lediglich der Letzte darf zurück aufs Schiff, daher ist es ratsam, nur langsam vorwärts zu laufen. Ein Spiel also, bei dem ausnahmsweise nicht der Schnellste gewinnt.

Ablauf

Der "Spielplan" besteht aus einer kleinen quadratischen Legoplatte (ca. 12,5 cm Seitenlänge), auf deren rückwärtigen Teil ein Piratenschiff gestellt wird, das natürlich erst zusammengebaut werden muss). Das Schiff hat nicht nur eine Planke, sondern derer gleich vier, damit jeder Pirat auf seiner eigenen Planke läuft.

Wer an der Reihe ist, würfelt. Dabei ergeben sich folgende Möglichkeiten:

  • Der Legowürfel ist zu Beginn nur mit einem einzigen Plättchen bestückt, dem Piraten. Wenn man diese Seite würfelt, darf man seinen Piraten zwei Schritte zurück- oder einen beliebigen gegnerischen Piraten ein Feld vorziehen.
  • Würfelt man eine leere Seite, bestückt man sie mit dem Farbplättchen eines Mitspielers.
  • Zeigt der Würfel eine Seite, auf der sowohl freie Plätze als auch Farbplättchen sind, darf man sich immer entscheiden, ob man ein weiteres Farbplättchen dazu steckt oder ob man einen Mitspieler, dessen Farbplättchen die aktuelle Würfelseite zeigt, um einen Schritt vorwärts rückt.

Überschreitet ein Pirat das letzte Plankenfeld – nun ja, dann lauern die Haie schon im Wasser und freuen sich über ein Leckerchen. Der entsprechende Spieler ist somit natürlich aus dem Rennen. Das Spiel endet, wenn nur mehr ein Pirat auf der Planke steht. Dieser wird vom Kapitän begnadigt und sein Besitzer darf sich über den Sieg freuen.

Fazit

Wie bei allen anderen Lego-Spielen auch, muss bei Pirate Plank zuerst einmal gebaut werden, ehe man das eigentliche Spiel beginnen kann. Die Anleitung für die Konstruktion des Piratenschiffs ist ausgezeichnet gelungen, so dass alle Testkinder das Schiff ohne Probleme korrekt bauen konnten. Bezüglich Aufbau-Anleitungen greift Lego ja auf jahrelange Erfahrung zurück, kein Wunder also, dass dies wunderbar klappt.

Etwas enttäuscht oder auch nur erstaunt war so manches Kind ob der Größe des fertig gestellten Schiffes, würde man hier aufgrund des Schachtelformates doch ein bisschen mehr erwarten. Zwar sieht das Piratenboot so richtig schick aus, aber etwas klein ist es in Relation zur Verpackung trotzdem geraten. Und weil die Piraten im Maßstab gut zu ihrem Schiff passen, sind auch diese sehr kleinwüchsig, was dazu führt, dass schusselige Kinderhände mit der Bewegung der Piraten manchmal Probleme haben – und erwachsene Grobmotoriker sowieso.

Das Spielprinzip ist recht einfach und wird von 7-Jährigen, für die das Spiel vom Hersteller passend empfohlen wird, auf Anhieb verstanden. Auch der eine oder andere 6-Jährige kam mit der Spielidee schon gut zurecht. Schwierig ist bei der ganzen Sache für die Kinder nur das Verständnis dafür, warum man fremde Plättchen auf den Würfel steckt und nicht eigene. Aber nach einer Partie ist das den meisten klar geworden, so dass in der Folgerunde alle mit den gleichen Wissens- und Verständnisvoraussetzungen an den Start gehen.

Pirate Plank ist kein aufregendes Spiel, das neue Spielkonzepte bietet. Aber die Umsetzung und Einbettung ins Piratenthema passt zum Spielprinzip und spricht die Kinder an. Da es vor allem davon lebt, seinen Mitspielern möglichst oft eins auszuwischen, steht die Schadenfreude im Vordergrund, womit Kinder, die das nicht mögen, manchmal Probleme hatten. Die meisten bissen jedoch tapfer die Zähne zusammen und warteten einfach eine Runde ab, bis sie ihrerseits gemein sein und selbst höhnisch lachen durften.

Das Spiel zu zweit überzeugt weit weniger als Partien zu dritt oder viert. Bevölkern mehrere Piraten die Planken, kann man beim Aufstecken der Plättchen auf den Würfel versuchen, ausgleichend zu agieren, so dass man eher zu Plättchen greift, die Spielern gehören, deren Piraten noch weit hinten sind. Oder deren Plättchen auf dem Würfel noch nicht so oft vertreten sind wie jene der Mitspieler. Zu zweit dagegen läuft es darauf hinaus, dass der Sieg rein vom Würfelglück abhängt, was die Kinder meistens weniger stört als die Erwachsenen.

Welche der Varianten man wählt, ist Geschmackssache – alle funktionieren gut. Vor allem für solche Spielgruppen, die es nicht mögen, wenn einzelne Spieler früher aussteigen als andere, empfiehlt sich die Variante, bei der man beim Würfeln eines Totenkopfes noch einmal auf die Planke springen darf und somit wieder (wenn wahrscheinlich auch nur für kurze Zeit) wieder im Rennen ist. Wobei weder mir noch den Kindern eine logische Begründung für einen solch unrealistischen Vorgang einfallen wollte.

Selbst wenn man aber nicht auf diese Variante zurückgreifen möchte, liegt mit Pirate Plank ein sehr kurzweiliges Spiel vor, bei dem die Entscheidung meist ohnehin recht knapp ausfällt, wer zuerst über die Planken geht und wer bis zum Schluss übrig bleibt. Sehr selten kam es vor, dass ein Pirat tatsächlich noch relativ nah beim Schiff stand, wenn die ersten Leidensgenossen über Bord gingen. Aufgrund seiner kurzen Spieldauer und des vor allem bei Kindern zweifellos großen Spielspaßes bietet sich Pirate Plank auch gut für Revanchepartien an, um zu sehen, ob beim nächsten Mal nicht doch die Mitspieler von den Haifischen verschlungen werden.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

In der Spielregel werden außerdem folgende Varianten vorgeschlagen:

Wer das Piratenplättchen würfelt, stellt den Kapitän ans Ende einer beliebigen Planke. Der Pirat auf dieser Planke muss nun immer doppelt soweit vorwärts ziehen als sonst. Allerdings kann der Pirat auch so lange nicht ins Meer fallen, bis der Kapitän die Planke wieder verlässt.

Für einen Piraten, der ins Meer gefallen ist, darf weiterhin gewürfelt werden. Zeigt der Würfel das Piratenplättchen, wird der Pirat wieder auf das letzte Feld der Planke gestellt und ist wieder im Rennen.

Auch die erwürfelten Farbplättchen kann man nach anderen Regeln einsetzen, zum Beispiel dass alle gewürfelten Piraten (außer der eigene) entsprechend viele Schritte vorwärts ziehen müssen, oder dass keiner laufen muss, wenn der Spieler am Zug dies so entscheidet.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Pirate Plank: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.07.10 von Sandra Lemberger

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