Rezension/Kritik - Online seit 15.11.2025. Dieser Artikel wurde 297 mal aufgerufen.

Point of View: Spooky Festival

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Verlag: HABA
Rezension: Michele Stark
Spieler: 2 - 8
Dauer: 60 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2025
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5736
Point of View: Spooky Festival

Spielziel

„Dort, hinter dem Kettenkarussell!“ „Ich sehe ihn nicht, der Pommesstand ist im Weg, von Osten aus sollte man ihn sehen!“ „Wo ist ein Kettenkarussell?"

Ein Freizeitpark, eine geheimnisvolle Geschichte und vier verschiedene Sichtpunkte auf das Geschehen. Nur durch enge Zusammenarbeit und viel Kommunikation wird es möglich sein, das Geheimnis des Spooky Festivals zu lüften!

Ablauf

In Point of View: Spooky Festival findet ihr vier Kapitel. Diese müssen nicht zwingend mit der gleichen Gruppe gespielt werden, sollten dies allerdings im besten Fall. Das Spiel besteht lediglich aus 4 Sichtschirmen und 4 Kartenstapeln für die 4 Kapitel. Während man den Jahrmarkt zwar mit 2-8 Spielern erkunden kann, eignet es sich trotzdem am besten für 4 Spieler, da so jeder Spieler eine Himmelsrichtung bekommt. Bei mehr oder weniger Spielern erhalten entweder mehrere gemeinsam eine Himmelsrichtung oder einer mehrere.

Zu Spielbeginn erhält jeder Spieler den Sichtschirm einer der vier Himmelsrichtungen und, falls vorhanden, etwaige Sonderkarten durch bereits abgeschlossene Kapitel. Jeder stellt ihn so vor sich auf, dass die anderen Spieler nicht hineinsehen können, und schon kann die Erkundung beginnen.

Den Kern des Spiels stellen die Sichtschirme dar. Diese bilden den Park als Wimmelbild aus je einer der Himmelsrichtungen ab. Spieler Norden und Süden würden sich also direkt gegenüberstehen.

Ihr seid als Geheimagenten darauf angesetzt, im Park nach ungewöhnlichen Ereignissen Ausschau zu halten. Dies macht ihr, indem ihr Fragen auf Karten beantwortet. All diese Fragen sind durch Betrachten der Sichtschirme lösbar. Für viele ist jedoch auch Teamarbeit nötig, da eure Sichtwinkel manche Details verstecken.

Sobald man denkt, die Lösung auf die Frage gefunden zu haben, kann man sich die Antwort auf der Rückseite ansehen. Stimmt die eigene Lösung, zählt die Karte einen Punkt. War sie falsch bekommt man lediglich keinen Punkt. Unabhängig davon wird anschließend ein Text vorgelesen und die nächste Karte ins Spiel gebracht.

In diesem Kartenstapel gibt es jedoch auch andere Karten, nämlich Hinweiskarten. Diese haben einen Buchstaben auf der Rückseite und werden je nach Buchstaben an den Spieler der entsprechenden Himmelsrichtung gegeben. Darauf befinden sich entweder neue Blickwinkel oder Akten, welche in Zukunft nützlich sein können.

So geht das Spiel vor sich hin, bis der Kartenstapel aufgebraucht ist. Die Spieler zählen ihre Punkte, also richtig beantworteten Fragen, und finden in der Anleitung eine Tabelle. Über die 4 Kapitel hinweg erstreckt sich eine geheimnisvolle Geschichte, welche erst am Ende von Kapitel 4 aufgelöst wird.

Fazit

Point of View: Spooky Festival macht anfangs direkt mit einem neuen vielversprechenden Mechanismus auf sich aufmerksam. Denn während die Idee gemeinsam Fragen zu beantworten und so Rätsel zu lösen an sich zwar nicht allzu innovativ ist, ist das Prinzip, dass mehrere Spieler eine große Szenerie gemeinsam, aber jeder eben nur aus seinem Blickwinkel, betrachten gänzlich neu.

Die Anleitung ist zwar kurz gehalten, erklärt die wenigen Regeln jedoch sehr verständlich. Die Karten wie auch die 4 Sichtschirme sind von guter Qualität und letztere erinnern wirklich stark an ein Wimmelbild. An allen Ecken gibt es kleine Geschichten zu erkennen und im Laufe aller 4 Kapitel zu entschlüsseln.

Es ist auch eine App vorhanden, welche die Karten vorliest. Dazu muss deren QR-Code in der App gescannt werden und anschließend wird der Text und die darauffolgende Frage vorgelesen. Ob man dies dem regulären Lesen der Karten vorzieht, ist reine Geschmacksache, die App ist nämlich rein optional und bietet keine zusätzlichen Funktionen.

Die Karten bringen mich allerdings auch schon direkt zu meinem ersten Kritikpunkt. Diese umfassen, mit Ausnahme der Hinweiskarten, immer einen kurzen Text und eine anschließende Frage. Und während die Fragen an sich zwar ganz unterschiedlich sind, besteht das gesamte Spiel dann doch daraus, Fragen zu beantworten. Und diese sind nicht wirklich als Rätsel, sondern viel eher als Zähl- und Suchaufgaben zu bezeichnen. Somit wirkt das Spiel schnell recht eintönig, und viele der Aufgaben werden eher zur nervigen Pflicht als zur spaßigen Denkaufgabe.

Des Weiteren ist die Lösung dieser Fragen leider nicht immer ganz logisch. Viele der im Nachhinein erläuterten Lösungswege wirken an vielen Stellen doch recht willkürlich und man findet womöglich selbst plausibler klingende Hinweise, oder das Rätsel zieht sich gar unnötig in die Länge. So kommt wirklich ein hohes Frustpotential auf, wenn man über 10 Minuten keine Lösung findet, nur um anschließend zu erfahren, dass der Lösungsansatz noch weniger Sinn macht als die eigenen verworfenen Theorien.

Point of View: Spooky Festival hat nichtsdestotrotz auch viele schöne Aspekte. Die Grundidee des, (wie er in der Anleitung selbst genannt wird) „Ich-sehe-was-was-du-nicht-siehst-Mechanismus“ ist wirklich toll durchdacht, sehr innovativ und macht auch Spaß. Alle Rätsel können nämlich nicht immer von allen Spielern gleichzeitig gelöst werden.

Und gerade das bringt mich zu einem weiteren Pluspunkt: Die Interaktion von der Point of View: Spooky Festival wirklich sehr stark lebt. Viele der Rätsel erfordern nämlich auch Zusammenarbeit durch die verschiedenen Sichtwinkel. Beispielsweise muss eine Person gefunden werden, welche allerdings von 2 Spielern jeweils nur teilweise identifiziert werden kann. Klingt schwer, aber durch sehr viel Kommunikation ist es dann trotzdem möglich, die Frage zu beantworten. Dadurch wird sehr viel besprochen und die Interaktion ist so noch höher als bei anderen Rätselspielen.

Point of View: Spooky Festival ist also ein überaus interaktives Rätselspiel, welches zwar nicht allzu abwechslungsreich oder immer streng logisch aufgebaut ist, jedoch trotzdem mit neuen Mechanismen,Ideen und einer gehörigen Portion Interaktion überzeugt!

Rezension Michele Stark

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Point of View: Spooky Festival: 2,0 2,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.08.25 von Michele Stark - Sehr vielversprechender Mechanismus, der anfangs wirklich Spaß macht, allerdings schnell repetitiv wird und daher leider den Reiz verliert.

Leserbewertungen

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