Rezension/Kritik - Online seit 05.08.2019. Dieser Artikel wurde 2096 mal aufgerufen.

Ring der Magier

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Autor: Kirsten Hiese
Verlag: Drei Magier Spiele
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2804
Ring der Magier

Spielziel

Da sind sie wieder, die drei kleinen Zauberer Conrad, Vicky und Mila. Dieses Mal in einer Arena, in der ein magischer Ring herumtanzt. Den gilt es zu bändigen, wenn man Zauberkristalle abgreifen will und die braucht man zum Gewinnen. Eigentlich ganz einfach - wenn der Ring nicht ein magnetisches Eigenleben hätte ...

Ablauf

Wie es sich für einen Arenawettkampf gehört, gibt es beim Ring der Magier Aufgaben, die man in seinem Zug erfüllen muss. Man zieht also ein Aufgabenplättchen und schaut, was man machen muss. Drei verschiedene Aufgaben gibt es:

1. Ringwende: Man legt den Ring in seine Ecke und schnippt ihn mit dem Finger an - und zwar so, dass er dabei mindestens ein Mal die Richtung ändert. Dazu nimmt man entweder die Spielplanwände ins Visier oder den magischen Sockel in der Planmitte. Der ist, wie der Zauberring, magnetisch und stößt den Ring ab. Bleibt der Ring stehen, schaut man durch dessen Loch, welche Farbe(n) man erkennen kann, nimmt sich die entsprechenden Kristalle und legt sie auf seine Ablage.

2. Ringsprung: Man hält den Ring über den magischen Sockel und lässt los. Durch die magnetische Kraft wird er weggedrückt und springt auf den Plan. Wieder schaut man, welche Farben zu sehen sind und nimmt sich Kristalle.

3. Ringtanz: Jetzt wird der Ring am Sockel befestigt und gedreht. Vorher tippt aber jeder Spieler, welche Farbe wohl zu sehen sein wird, wenn er stoppt. Roulette in klein.

Auf diese Weise löst man Aufgabe um Aufgabe, bis ein Spieler von jeder Farbe zwei Kristalle gesammelt hat und damit die Arena als Sieger verlassen kann.

Fazit

Darüber, dass die Kinderspiele von Drei Magier immer bombe aussehen, braucht man nicht zu diskutieren. Das ist einfach eine Tatsache. Rolf Vogt hat einen Zeichenstil, der mit seiner Verspieltheit und seinem Detailreichtum perfekt in dieses Genre passt. Und auch Autorin Kirsten Hiese und die Redaktion der Drei Magier sind verspielt und ideenreich, denn man sucht immer nach etwas Neuem. Und bis auf wenige Ausnahmen gelingt das immer gut bis sehr gut. Ring der Magier ist so ein "Gut bis sehr gut"-Spiel mit einer tollen Idee: Magnetismus. Das gab's natürlich schon vorher im Kinderspiel, aber kommt immer gut, besonders im Zusammenhang mit dem Thema "Magier". Denn der Ring bewegt sich wirklich wie magisch über den Plan, springt, dreht sich, wechselt die Richtung, fast wie Zauberei - besonders für die Kinder der Zielgruppe ab 5. Ganz nebenbei kann man über mehrere Partien die Wirkung von Magnetismus erklären, anziehen, abstoßen und wieso das passiert. Den leicht magischen Effekt verliert Ring der Magier dadurch nicht.

Kirsten Hiese und die Redaktion haben diese Spielidee auch Gott sei Dank nicht überfrachtet, sondern auf drei Aufgaben beschränkt, und dadurch kann man sofort anfangen zu spielen und alles erst erklären, wenn es notwendig ist. Auspacken, anfangen - immer gut bei Kindern. Noch besser, wenn sie vor dem Spiel schon spielen können, wie beim Ring der Magier, denn ein bisschen üben kann man vorher ruhig. Man muss aber ehrlich sagen: Kinder können sich hier zwar verbessern, den Magnetismus können sie aber letztendlich nicht kontrollieren, also bleibt immer eine Portion Glück zurück. Die kann manche Teilnehmer zwar nerven, aber auch jubeln lassen, wenn ein vermeintlicher Schuss zwar daneben geht, durch den Magneten aber in Richtungen gelenkt wird, die zum Schluss doch Kristalle abgreifen lassen.

Überhaupt ist die Idee mit den Kristallen gut gemacht. Zwei von jeder Farbe sammeln zu müssen könnte eigentlich schlimm sein, wenn man z. B. schon zwei grüne hat, aber immer wieder grüne bekommt, die man nicht mehr braucht. Aber hier kann man überschüssige Kristalle sammeln und gegen einen Extrazug eintauschen. Senkt den Frust enorm.

Das Gesamtpaket vom Ring der Magier ist auch deshalb so stark, weil hier eine komplette Geschichte erzählt wird: ein Wettkampf in einer Arena. Das findet sich in jedem Detail wieder und besonders: Die Kinder sind wirklich kleine Zauberer, weil sie mit dem Ring "magische" und faszinierende Dinge anstellen und den - in Maßen - auch kontrollieren können. Man kann sogar Kristalle bekommen, wenn man nicht am Zug ist. Sollte ein Mitspieler in meiner Ecke landen, bekomme ich etwas. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft - und die Spiellaune. Ring der Magier hat erst mal keine Schwäche, alles ist stimmig und komplett, aber es gibt (vielleicht) ein anderes Problem:

Nicht alle Ausgaben funktionieren tadellos. Besonders beim Ringtanz, dem Mini-Roulette, kann es passieren, dass der Ring immer auf derselben Farbe (oder denselben zwei Farben) stehen bleibt. Damit nimmt es dieser Disziplin natürlich den Witz und da es nur drei verschiedene gibt und der Ringtanz mit acht Plättchen ein Drittel der Aufgaben ausmacht, ist das leider schon ein Problem. Und aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen: Den Spielplan durch das kleine Loch an der Seite anheben, das sollten nur Menschen mit schmalen Fingern.

Die zweite Auflage vom Ring der Magier ist bereits erhältlich, und vielleicht gibt es die Probleme beim Ringtanz dort nicht mehr. Ich würde es hoffen, denn hier wird Spaß, Spannung, Glück und Magie zu einer runden Sache verwoben, die im ersten Augenblick für 5-Jährige vielleicht nicht zu schaffen ist, aber man muss die Kinder einfach machen lassen. Ich war sehr überrascht, wie schnell sie mit dem Ring umgehen konnten. Also: Auf die Plätze, zaubern, los!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Ring der Magier: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.06.19 von Christoph Schlewinski - Trotz Materialschwächen in manchen Ausgaben: Eine runde Sache für kleine Zauberer.

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