Rezension/Kritik - Online seit 27.07.2006. Dieser Artikel wurde 7627 mal aufgerufen.

The DaVinci Code - Sakrileg

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Autor: keine Angabe
Verlag: Winning Moves Germany
Rezension: Stefan Ducksch
Spieler: 2 - 6
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3574
The DaVinci Code - Sakrileg

Spielerei-Rezension

Spielerei August 2006:

Natürlich: Das Spiel zum Film zum Buch. Es musste so kommen. Also stellen wir nun auf dem Spielbrett nach, wie Tom Hanks im Film den Bestseller von Dan Brown nachspielte. The Da Vinci Code - Sakrileg ist dabei kein plumpes Merchandising-Produkt geworden, sondern ein clever ausgedachtes Kombinationsspiel, in dem die Spieler auf der Jagd nach Informationen sind, die ihnen helfen, einen Code zu knacken. Vor dem Hintergrund, dass es im Buch/Film/Spiel immer darum geht, rechtzeitig und vor den anderen zur Stelle zu sein, ist es verwunderlich, dass das Brettspiel erst wenige Tage vor dem Kinostart auf den Markt kam. Sie werden diese Kritik nun also lesen, wenn der Film bereits aus den Lichtspielhäusern verschwunden ist. Gutes Timing also. Aber es gibt ja auch noch den DVD-Verleih, der dann bald anläuft.

Man sollte sich von dem ganzen Theater um Film und Buch wirklich lösen und sich auf das gut recherchierte Spiel einlassen. Insgesamt 15 Rätsel gibt es zu lösen, eins pro Spiel. Ein Lösungswort, zunächst kryptisch umschrieben, muss gefunden werden. Dazu ziehen die Spieler auf dem Plan umher, versuchen, auf vier Orte wie Westminster Abbey oder L´Èglise de Saint-Sulpice zu kommen, wo sie Rätselkarten erhalten. Um diese zu lösen, müssen sie schließlich zum Louvre ziehen, wo ein Packen Karten mit Informationen zu Gemälden und in der Bibliothek Dechiffrierungskarten liegen. Wer in dem Hin und Her auf dem Feld am besten kombiniert, hat als erster die Lösungsbuchstaben zusammen.

Damit ist der Fall aber noch nicht erledigt. Für die Lösung gibt es maximal 20 Punkte - für jeden Buchstaben und jedes Leerfeld im Rätsel einen. Die Spieler sollten sich aber darüber hinaus auf ihrem Lösungsblatt verdeckt viele weitere Notizen über bereits gesehene Karten und deren Angaben machen. Denn nach der Auflösung werden acht weitere Fragen gestellt, die sich auf die Karten und Gemälde des Spieles beziehen. Nur wer gut aufgepasst hat, sammelt jetzt weitere Punkte. Zwischen 120 und 160 gibt es pro Partie, so dass schwache Dechiffrierer, die aufmerksam durch die Gegend laufen, noch eine Siegchance haben.

Anfangs ist The Da Vinci Code - Sakrileg, trotz eines einfachen Startspiels, völlig verwirrend. Ich empfehle dringend, im Probespiel mit offenen Karten zu arbeiten, und die wahnsinnig klein geschriebenen Texte darauf in Ruhe zu lesen - wozu man sonst nur dreißig Sekunden Zeit hat. Danach sollten schrittweise Lösungsmittel wie Chiffrierleiste, Kryptex oder die Karten aus der Bibliothek angesehen werden. Nur so ist es nachher möglich, die nötigen Informationen sinnvoll aufzunehmen und zu entschlüsseln.

Denn einige Karten tragen oben Ziffern, die für die gesuchten Lösungsbuchstaben stehen. Nun müssen dazu Rätsel gelöst und Fragen beantwortet werden. Meist gibt es in jeder Partie, zu der jeweils zehn für das Rätsel benötigte Karten auf bestimmte Packen verteilt werden, ein oder zwei besonders informative Rätselkarten. Wer diese erwischt und lösen kann, ist klar im Vorteil. Wer aber zu früh das ganze Rätsel auflöst, hat vielleicht zu wenig weitere Informationen gesammelt. Eine reizvolle Kombination.

Leider wird dem geübten Spieler der Spaß durch die dusselige Mechanik verleidet. Der Laie mag es vielleicht als atmosphärisch dicht empfinden: Den Lauf durch verschiedene geheimnisvolle Orte, das Nutzen von Metrofeldern. Den echten Zocker nervt dies innerhalb kürzester Zeit. Die Spielfiguren müssen auf drei Felder breite Zielbereiche gewürfelt werden, um die oberste Karte dort eine halbe Minute ansehen zu dürfen. Würfelartisten wie ich sehen da im Spielverlauf gerade mal zwei oder drei Karten. Die Macher haben dies zwar erkannt und Taxikarten untergemischt, die eine Freifahrt zu einem beliebigen Kartenpacken erlauben. Doch was, wenn die dort benötigte Karte bereits nach unten gewandert ist, weil zuletzt ein Mitspieler am Ort war? Den zweiten Reparaturversuch stellen Tresorkarten dar, mit denen man in die Aufzeichnungen der Kontrahenten lugen darf. Weshalb diese möglichst verschlüsselt werden sollten.

Wir haben schließlich Spielbrett, Würfel, Figuren, Taxi- und Tresorkarten ganz weggelassen und nur mit den 20 Gemäldekarten, den 10 Dekodierungskarten und den zehn Aufgabenkarten für das jeweilige Rätsel gespielt. Heraus kam eine überaus dichte, spannende Partie, die zeigt, wie herausragend die eigentliche Konstruktion dieser Spielidee ist. Eine gute Allgemeinbildung hilft bei der Entschlüsselung sicher weiter, denn dadurch können die spärlichen Hinweise besser gedeutet werden. The Da Vinci Code - Sakrileg ist ein mehr als durchschnittliches Spiel, zum man sich schnell weitere Kartensätze mit neuen Aufgaben wünscht.

Rezension Stefan Ducksch

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung The DaVinci Code - Sakrileg: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 25.07.06 von Stefan Ducksch

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