Rezension/Kritik - Online seit 16.09.2007. Dieser Artikel wurde 9090 mal aufgerufen.

Think Cocktail

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Autor: Uli Geißler
Illustration: Walter Pepperle
Wolfgang Scheit
S. Ring
Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
Rezension: Hans-Peter Stoll
Spieler: 2 - 4
Jahr: 2007
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
Ranking: Platz 5881
Think Cocktail

Spielziel

Wir wollen den geübten Barkeepern nacheifern und möglichst schnell leckere Cocktails zusammen mischen. Dabei treten wir in Wettstreit mit den anderen angehenden Barkeepern, denn wir greifen alle auf den gleichen Pool an Zutaten zurück. Also nichts wie ab ins Trainingslager. Na dann Prost!

Ablauf

Unsere Zutaten von verschiedenen Säften, wie Kokosmilch oder Curacao Blue (alkoholfrei, versteht sich) liegen in Form von verdeckten Plättchen in der Tischmitte aus. Dazwischen sind noch einige Extras wie Eiswürfel oder eine Zitronenscheibe zum Garnieren. Aus diesen Ingredenzien werden die Cocktails gemischt.

Aus welchen Zutaten die Getränke zusammengestellt werden sollen ist auf den Vorgabekarten abgebildet. Diese zeigen die Farben der entsprechenden Zutaten an und deren das Mischverhältnis. So gibt es Cocktails, die zu drei Teilen aus verschiedenen Säften bestehen. Manche werden aber auch nur aus zwei Zutaten zusammengemischt. In diesen Fällen ist zu sehen, dass z.B. zuerst zwei Drittel Kiwisaft und dann ein Teil Erdbeersaft hinzukommen. Einige anspruchsvolle Cocktails zeigen sogar alle 6 Zutaten.

Nachdem zwei Vorgabekarten aufgedeckt wurden, muss erst geprüft werden, ob diese Kombination gespielt werden darf. Eine Kombination aus Dreier- oder Sechser-Cocktails ist zulässig. Auch gültig ist ein Cocktail und ein Extra. Alles andere wird verworfen und eine neue Kombination aufgedeckt.

Jetzt beginnt das Sammeln und Mischen. Von den Vorgabekarten sucht sich jeder im Geiste einen Cocktail aus, für den er die Zutaten sammeln möchte. Liegen als Vorgabe ein Dreier- und ein Sechsercockail aus, müssen alle den Sechser sammeln, ebenso müssen bei einem Cocktail mit Extra alle auch das Extra dazugeben. Beim Sammeln verwendet jeder eine Hand und deckt nacheinander eine Zutat auf. Kann er sie nicht brauchen, deckt er sie wieder zu und kann sich deren Position merken. Beim Mischen der Zutaten für den Cocktail muss jedoch genau auf die Reihenfolge geachtet werden und die Zutaten von unten nach oben auf der Vorgabekarte gesammelt werden. Eine passende Zutat legt man verdeckt vor sich ab und darf auch später nicht mehr darunter schauen. Extras werden immer als letztes gesammelt.

Liegt als Vorgabe ein Dreier-Cocktail und der Cocktail-Shaker aus, müssen nicht die angegebenen Zutaten, sondern die drei fehlenden gesammelt werden.

Sobald ein Spieler seinen Cocktail fertig hat, ruft er "Cocktail!". Hat er bei Zutaten und Reihenfolge einen Fehler gemacht, muss er von bereits gesammelten Karten eine abgeben und die anderen Spieler sammeln weiter. Ist alles richtig, darf er sich die Cocktail-Karten und ggf. das Extra für die Schlusswertung nehmen. Die Zutaten kommen verdeckt zurück und eine neue Runde beginnt mit zwei neuen Vorgabekarten.

Es wird solange gespielt, bis ein Spieler dreimal der schnellste gewesen ist. Natürlich kann man auch eine andere Trainingsdauer vereinbaren. Bei der Schlusswertung gibt es für die gesammelten Karten Punkte, wo bei ein Sechser-Cocktail natürlich am meisten und ein Extra am wenigsten Punkte bringt.

Für das Solo-Spiel gibt es zwei Varianten, bei denen man gegen die Uhr antritt.

Fazit

Beim Material liegt das Hauptaugenmerk auf der Funktionalität, denn sowohl die Cocktails auf den Vorgabekarten als auch die Zutaten müssen schnell zu erfassen sein. Ob es sich nun um Kiwisaft handelt, ist graphisch nicht unterstützt und wird auch nicht benötigt. Für das Spielgefühl bleibt das Spiel damit nüchtern (ganz im Widerspruch zum Thema...) und behält einen abstrakten Charakter.

Die Spielregeln sind ausführlich und verständlich. An notwendigen Stellen werden Beispiele beschrieben und abgebildet. Was mein Verständnis erschwerte ist die Notwendigkeit, die ausliegenden Vorgabekarten auf gültige Kombinationen zu prüfen. Diese Notwendigkeit ergibt sich im Spiel, um die Varianz der Sammelaufgaben zu erhöhen, führte bei uns allerdings regelmäßig dazu, dass ich bei einer neuen Spielrunde nochmal die Regel bemühen musste.

Die Think-Reihe steht für Training, so darf man sich auch nicht wundern, wenn in der Spielbeschreibung immer wieder von Training zu lesen ist. In meinen Spielrunden war ich auf der Suche nach diesem Trainings-Effekt. Gefunden habe ich ihn im Merkbedarf beim Sammeln, in dem ich mir versuche zu merken, welche Zutaten ich bereits gesehen hatte, sie aber noch nicht benötigte.

Spätestens beim Zurücklegen der Zutaten nach dem ersten gemischten Cocktail kommt ein heikler Punkt: Die Zutaten werden zwar verdeckt zurück gelegt, aber: Lege ich Sie wissentlich zurück? Wahrscheinlich nicht, denn sonst würde jeder die Zutaten mehr oder weniger geordnet in Griffnähe legen und wer viele gesammelt hatte, kann so auf einen größeren Wissenspool zurück greifen, wenn er sich alles merken konnte. Auf jeden Fall würde sich dafür der Merkaufwand lohnen.

Sollen die Zutaten also "gemischt" zurück gelegt werden? Wahrscheinlich. Dazu würde man intuitiv die bereits ausliegenden Zutaten mitmischen oder zumindest etwas verteilen. Dadurch geht natürlich der Merkaufwand aus der abgeschlossenen Sammelrunde verloren. So entwickelt sich das Sammeln mehr und mehr zum schnellen Aufdecken und die Bereitschaft zum Merken mehrerer Zutaten reduziert sich auf einige wenige. Viel Zeit habe ich ohnehin nicht, denn sonst war ein anderer Barkeeper schneller. So bleibt der Trainings-Effekt begrenzt.

Cocktail ist ein schnelles, lockeres Tempospiel mit Farben und Hektik. Wer nicht, wie ich, zu viel an "Training für den Kopf" erwartet, bekommt ein kurzweiliges Spiel, welches seine angebotenen Trainingsinhalte, wie "verknüpfte mentale Leistung und manuelles Handeln" oder "Konzentration und Übersicht" wohl eher nur in Spielrunden mit wenigen Spielern andeutet.

Wer sich für Cocktail entscheidet bekommt übrigens nicht einfach nur ein Spiel, sondern auch gleich noch zwei Cocktail-Rezepte dazu, mit denen sich mäßig begeisterte Mitspieler vielleicht noch versöhnlich trinken lassen. In diesem Sinne: zum Wohl!

Rezension Hans-Peter Stoll

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Think Cocktail: 2,0 2,0, 2 Bewertung(en)

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