Rezension/Kritik - Online seit 01.06.2025. Dieser Artikel wurde 731 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
![]() |
Es ist wieder an der Zeit, dass die besten Tortenbäcker des Landes zusammenkommen, um sich im Wettbewerb um die schönste Torte zu messen. Jeder von ihnen hat die Aufgabe, eine siebenstöckige Torte zu backen, deren Schichten farblich möglichst gut zueinanderpassen sollen. Je besser dies gelingt, desto mehr Zuckerwürfel können anschließend eingesammelt werden, die im nächsten Schritt in wertvolle Siegpunkte umgewandelt werden können. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn damit die einzelnen Schichten möglichst gut zusammenpassen, ist gutes Augenmaß gefragt. Alle Tortenbäcker backen gleichzeitig, sodass die Spannung bis zum Schluss immer größer wird. Wem wird es am Ende gelingen, die meisten Siegpunkte zu erreichen, um seine Torte mit dem edlen Torten-Topper schmücken zu dürfen?
Bevor es mit dem eigentlichen Spiel losgehen kann, muss zunächst das Spielmaterial verteilt und bereitgelegt werden. Jeder Spieler erhält dazu ein Spielbrett mit Zuckergläsern, ein Startteil beziehungsweise einen Tortenteller mit entsprechendem Wertungsmarker, eine Spielfigur und sieben Tortenteile, von denen fünf verdeckt neben und zwei offen über das Spielbrett gelegt werden. Zusätzlich muss noch die Wertungstafel an den Rand des Spielfelds platziert und die bunten Zuckerwürfel, die Punktechips in Gold, Silber und Bronze, der Tortentopper und der Würfel für jeden gut zugänglich bereitgelegt werden. Anschließend kann es auch schon mit der ersten von insgesamt sieben Runden losgehen.
Jede Runde läuft dabei nach demselben Schema ab: Alle Spieler schauen sich gleichzeitig ihre zwei offen liegenden Tortenteile genau an und entscheiden, welches von beiden an ihre Torte angelegt werden soll. Hierzu dürfen die Tortenteile auch gedreht werden, müssen jedoch oberhalb des Spielbretts liegen bleiben und dürfen nicht über die Torte gehalten werden. Ist die Wahl gefallen, wird das entsprechende Teil mit der Spielfigur markiert und darf nun nicht mehr gedreht oder geändert werden. Sind alle Spieler mit ihrer Auswahl fertig, wird das ausgewählte Tortenteil nacheinander im Uhrzeigersinn angelegt und jeder Spieler kontrolliert anschließend, wie viele Zuckerstücke er in der jeweiligen Runde bekommt.
Dazu wird geschaut, welche Tortenstreifen mit mindestens einem tiefer liegenden Farbstreifen passend verbunden sind. Verbunden bedeutet dabei, dass sie mindestens zu einem kleinen Stück überlappen. Ecke auf Ecke zählt hierbei nicht und darf nicht gewertet werden. Anschließend geht es ans Zählen der Zuckerwürfel. Hierzu werden alle Zuckerwürfel gewertet und in der entsprechenden Farbe genommen, die sich in den verbundenen Farbstreifen befinden, auch wenn diese über mehrere Schichten verlaufen. Befinden sich in einer Farbschicht zusätzlich noch ein oder mehrere Sterne, wird der Wertungsmarker auf der Wertungstafel entsprechend vorangesetzt. Haben alle ihre Wertung abgeschlossen, wird der noch übrige Tortenstreifen an den linken Nachbarn weitergegeben, ein neuer Streifen vom persönlichen Nachziehstapel gezogen und eine neue Runde nach demselben Muster gestartet.
Die Zuckerwürfel, die nach erfolgreichem Verbinden der Tortenstreifen gewonnen wurden, sortiert jeder Spieler in die drei blauen Gläser auf seinem persönlichen Spielbrett ein, wobei ein paar Regeln zu beachten sind. In das erste blaue Glas passen drei, in das zweite Glas vier und in das dritte Glas fünf Würfel, wobei keine Würfelfarbe doppelt enthalten sein darf. Ist eine Farbe bereits in jedem Glas enthalten und lässt sich in keines mehr ablegen, wird sie in das grüne Glas gelegt, in dem sich beliebig viele Würfel einer Farbe befinden können. Sind jedoch mehr als drei Würfel enthalten, werden diese nach vollständigem Ablegen aller Würfel zurück in den Vorrat gelegt und je drei Würfel gegen eine beliebige Farbe eingetauscht.
Ist ein Glas voll, befinden sich im zweiten Glas also beispielsweise vier verschiedenfarbige Zuckerwürfel, werden diese je nach Glas gegen einen Chip in Bronze, Silber oder Gold eingetauscht, wobei beim dritten Glas mit fünf Zuckerstückchen und dem goldenen Chip zusätzlich noch einmal gewürfelt werden darf, dann können neben Zuckerwürfel oder auch Siegsterne gewonnen werden.
Nach sieben Runden beziehungsweise wenn alle Tortenstreifen gelegt wurden, endet das Spiel und die Endwertung beginnt. Dazu werden zunächst nacheinander die in den Teigschichten befindlichen goldenen Zuckerwürfel gezählt, die der jeweilige Spieler anschließend auf seine Gläser verteilen kann, um weitere Punktechips zu erhalten. Da ein goldener Zuckerwürfel die Funktion eines Jokers hat und jede Farbe einnehmen kann, können sich hiervon auch mehrere Würfel in einem Glas befinden.
Haben alle ihre letzten Würfel eingetauscht, geht es ans Zählen der Siegsterne, die sich auf der Rückseite der Chips befinden. Jeder Spieler setzt anschließend seinen Wertungsmarker um die entsprechende Zahl vor. Der Spieler, dessen Marker am weitesten vorne liegt, gewinnt das Spiel und darf seine Torte mit dem Torten-Topper schmücken.
Bei Topp die Torte handelt es sich um eine interessante Spielidee, die für Abwechslung in der Welt der Kinderspiele sorgt. Neben etwas Glück sind vor allem ein gutes Augenmaß und cleveres Abwägen der Möglichkeiten gefragt, um die meisten Zuckerstückchen zu bekommen. Die Regeln sind schnell verstanden, was vor allem an der übersichtlichen und reichlich bebilderten Anleitung liegt, in der sich jeder einzelne Schritt gut nachvollziehen lässt. Für alle, die keine Lust aufs Lesen der Anleitung haben und lieber direkt starten wollen, gibt es auch ein Gameplay-Video, zu dem man per QR-Code gelangt.
Das Spielmaterial besteht aus stabiler Pappe, die vielen Partien standhält ohne Abnutzungserscheinungen zu zeigen. Auch die kleinen Zuckerwürfel lassen sich farblich gut unterscheiden und gefallen Kindern, da sie an kleine Edelsteine erinnern und schön funkeln. Erwähnenswert ist außerdem, dass das Spiel komplett ohne zusätzliche Plastikverpackungen auskommt, durch die Papptrenner in der Box und das kleine Schächtelchen für die Zuckerstückchen entsteht kein Chaos zwischen den Spielteilen und alles lässt sich übersichtlich sortieren.
Ist das Spielprinzip einmal verstanden, gibt es im weiteren Verlauf kaum noch Unklarheiten, da jede Runde nach dem selben Schema abläuft. Zuerst wählen alle Spieler gleichzeitig einen der vor sich liegenden Tortenstreifen aus, dann wird der gewählte Streifen reihum angelegt und kontrolliert, welche Farbstreifen verbunden sind. Anschließend werden die entsprechenden Zuckerstücke und Sterne eingesammelt, auf die Gläser verteilt und gegebenenfalls gegen Bronze, Silber oder Gold-Chips eingetauscht. Zum Schluss wird noch der übrige Streifen weitergegeben und ein neuer vom Stapel aufgedeckt, bevor die nächste Runde beginnt.
Da der Großteil der Wertung am Ende stattfindet und zwischenzeitlich nur vereinzelt Sterne durch verbundene Farbstreifen oder Würfel nach einem goldenen Chip gesammelt werden, bleibt das Rennen um den Sieg bis zum großen Endwertung am Schluss spannend. Hierzu werden zunächst die goldenen Zuckerwürfel ausgezählt, auf die Gläser verteilt und in Punktechips umgewandelt, bevor es dann ans endgültige Auszählen der Sterne auf den Punktechips geht und deutlich wird, wer auf der Wertungsskala die Nase vorn hat.
Das Spiel richtet sich an Kinder ab 6 Jahren, was bei uns auch gut passte. Für jüngere Kinder ist das Abschätzen per Augenmaß und Abwägen der Möglichkeiten noch zu komplex und das Übertragen der Abstände der einzelnen Farbstreifen auf die Farbstreifen der Torte schwierig. Auch für Erwachsene hat jede einzelne Runde noch genügend Möglichkeiten zu bieten, sodass das Spiel sich gut als gemeinsames Familienspiel eignet.
Die Dauer des Spiels ist mit etwa 20 Minuten angegeben, was bei uns auch relativ gut passte, jedoch auch etwas von der Anzahl der Mitspieler abhängt. Zwar suchen alle Spieler gleichzeitig ihren nächsten Tortenstreifen aus, doch wird anschließend reihum kontrolliert, wie viele Farbstreifen verbunden sind und wie viele Zuckerstückchen und Chips sich entsprechend genommen werden dürfen, sodass sich die Dauer mit mehr Mitspielern etwas erhöht. Eine Partie lässt sich zeitlich verkürzen oder verlängern, indem die Anzahl der nachzuziehenden Tortenstreifen im persönlichen Stapel der Spieler erhöht oder reduziert wird, sodass sich die Anzahl der zu spielenden Runden ändert.
Bei uns kam das Spiel sowohl bei Kindern ab 6 als auch bei erwachsenen Spielern gut an und macht auch nach mehrmaligem Spielen noch Spaß, da die Tortenstreifen immer wieder anders liegen und sich jede Partie unterscheidet. Das Spiel eignet sich auch gut für Kinder, die während des Spiels schnell frustriert sind, wenn sie mal etwas weiter hinten liegen, da die endgültige Wertung erst am Ende stattfindet, zwischenzeitlich jeder für sich alleine spielt und es nur wenige Möglichkeiten zum Vergleichen gibt und der Spaß am Spiel auf diese Weise lange im Vordergrund steht und nicht der Wettkampf um das Rennen auf der Wertungstafel.
Insgesamt macht Topp die Torte sowohl Kindern als auch Erwachsenen Spaß und sorgt durch seine innovative Spielidee für Abwechslung auf dem Spieltisch. Die Thematik des Tortenwettbewerbs wurde schön umgesetzt und spricht Kinder an, was nicht zuletzt an der gelungenen Optik und den funkelnden Zuckerstückchen liegt. Einfache und überschaubare Regeln, ein relativ schneller Aufbau und kurze Runden mit wenig Wartezeit machen Topp die Torte zu einem interessanten Familienspiel, das eine stimmige Mischung aus etwas Glück, gutem Augenmaß und cleverem Abwägen der Möglichkeiten mit sich bringt und daher so schnell nicht langweilig wird!
Rezension Kathrin Walther
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Topp die Torte:
4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
07.04.25 von Kathrin Walther - Bei Topp die Torte handelt es sich um ein schnell gespieltes Kinderspiel ab 6 Jahren, bei dem gutes Augenmaß gefragt ist. Alle Spieler bauen eine siebenstöckige Torte, deren bunte Farbschichten möglichst gut aufeinanderpassen sollen. Auf diese Weise werden wertvolle Zuckerpunkte erspielt, die anschließend in Siegpunkte umgewandelt werden können. Da alle gleichzeitig ihre Schichten auswählen und am Zug sind, kommt keine langweilige Wartezeit auf. Auch wenn alle Runden nach demselben Schema ablaufen, muss jedes Mal neu geschaut werden, welches Teil wahrscheinlich am besten passt und die meisten bunten oder goldenen Zuckerstückchen und Sterne einbringt. Wer die meisten Siegpunkte erreicht hat, gewinnt das Spiel. Insgesamt sowohl thematisch als auch vom Ablauf her ein interessantes und innovatives Spiel, das gut zu Kindern ab 6 Jahren passt und auch Erwachsenen Spaß macht! |
Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.