Rezension/Kritik - Online seit 13.02.2005. Dieser Artikel wurde 3890 mal aufgerufen.

Welt 97

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Autor: Jens Kappe
Verlag: Wassertal Spieleverlag
Rezension: Marcus Janka
Spieler: 2
Dauer: 45 - 60 Minuten
Jahr: 2004
Bewertung: 3,3 3,3 H@LL9000
Ranking: Platz 5531
Welt 97

Spielerei-Rezension

Preview - Spielerei Februar 2005:

Hier ist es also: Das erste "sammelbare Aufkleber-Streifen-Spiel" der Welt. So jedenfalls behauptet es Autor Jens Kappe, der bereits mit Rail Road Dice sein kreatives Potential gezeigt hat. Damit der Einstieg in die Sammelleidenschaft leichter fällt, ist ein Basisset erhältlich, in dem bereits zwei spielbare Zusammenstellungen vorhanden sind. Zusätzlich liegt ein Erweiterungsset bei.

Laut Spielregel ist ein heißer Kampf um Welt 97 entbrannt, der von zwei Spielern über maximal sechs Runden ausgespielt wird. Jede Runde beginnt mit dem Aufbau des Spielfelds für diese Runde. Dem folgt eine Kampfphase zwischen den Armeen der Spieler, gefolgt von einer Eroberungsphase, in der die Helden, die noch bei Kräften sind, Orte erobern können. Die eroberten Orte entscheiden über die Herrschaft auf Welt 97 und damit über Sieg oder Niederlage.

Die Orte liegen auf Ortstreifen. Das sind stabile, längliche Pappstreifen, die in fünf nebeneinander liegende Felder aufgeteilt sind. Jedes dieser Felder ist entweder leer oder mit einem Ort belegt, der ein bis drei Siegpunkte bringt. Ein Spieler beginnt eine Runde mit dem Auslegen eines Ortstreifens. Der zweite Spieler legt nun einen Streifen rechtwinklig so an, dass dieser ein freies Feld des ersten Ortstreifens verdeckt. Die Legerichtungen werden im ganzen Spiel beibehalten, so dass es sinnvoll ist, sich beim Spiel nicht gegenüber zu sitzen, sondern im 90 Grad Winkel zueinander.

Die Ortstreifen schaffen die Ausgangslage, auf der die Helden nach Ruhm und Ehre trachten. Dabei lautet die Devise: "Viel Ehr, viel Feind", denn je mehr Siegpunkte es in dieser Runde zu erreichen gibt, desto mehr Helden können sich am Kampf beteiligen. Auf den Heldenstreifen befinden sich ein bis drei Helden. Diese sind unterschiedlich stark und verfügen über verschiedenen Fähigkeiten. Manche können zusätzliche Armeen rekrutieren, oder Armeen umgruppieren; andere sind für den Fernkampf und andere für den Nahkampf ausgebildet. Den im Nahkampf ausgebildeten Helden kommt eine besondere Bedeutung zu, denn nur diese können Orte erobern und damit Siegpunkte ergattern.

Die Heldenstreifen werden abwechselnd in der gleichen Ausrichtung wie die Ortstreifen angelegt. Die Streifen müssen sich überlappen, jedoch dürfen immer nur freie Felder der darunter liegenden Streifen überdeckt werden. Dabei kommt man ganz schön ins Grübeln. Denn Orte kann man nur erobern, wenn die eigenen Helden mit Nahkampfeigenschaft direkt daneben zu liegen kommen und die Erfolgsaussichten der Fernkämpfer hängen neben der eigenen Stärke auch von ihrer Entfernung zum Ziel ab. Schon nach kurzer Zeit wünscht man sich Schere und Klebstoff, um überflüssige Felder seiner Streifen dezent zu eliminieren bzw. die Streifen zu verlängern.

Mit dem Aufbau wird bereits die wesentliche Grundlage für Sieg oder Niederlage in der folgenden Kampfphase gelegt. Die Streifen erhalten eine der Stärke ihrer Helden entsprechende Anzahl von Armeen in Form von kleinen farbigen Holzklötzchen zugeordnet. Ob Treffer gelandet werden, wird mit sechsfarbigen W6 ermittelt. Sobald die Farbe einer dem Streifen zugeordneten Armee mit der gewürfelten Farbe übereinstimmt, hat der Held einen Treffer erzielt. Dabei haben die meisten Helden die Fähigkeit, die Farbe einzelner Würfe zu verändern, um so das Wurfergebnis den eigenen Wünschen anzupassen. Leider sind die blauen und schwarzen Farbmarkierungen der ansonsten phantasievollen Grafik nur schwer zu unterscheiden. Zur Besetzung von Orten können nur Armeen verwendet werden, die im Kampf noch nicht getroffen haben oder getroffen wurden. Daher kann es sinnvoll sein, dem Gegner nicht den maximal möglichen Schaden zuzufügen, sondern die Armeen zur Erlangung von Siegpunkten zurückzuhalten.

Die Spielregel des Basissets beinhaltet auch die Regeln für das Spielen mit Erweiterungssets und ist somit für einen Einsteiger unübersichtlicher als notwendig. Hier wäre eine zweigeteilte Spielregel für Basisset und Erweiterungssets sinnvoll. Ein Erweiterungsset besteht aus drei zufällig gemischten Pappstreifen und zwei Aufkleberstreifen mit jeweils 5 Aufklebern, die dann auf die 5 freien Felder der Pappstreifen geklebt werden können. Dabei können dann nicht nur neue Heldenkombinationen zusammengestellt werden, sondern z. B. auch die eigenen Siegbedingungen oder Nachschubregeln geändert werden. Und da die Helden bzw. Orte auf die Streifen an bestimmte Positionen geklebt werden, muss man wohl mehrere Heldenstreifen sammeln, wenn man sich alle Möglichkeiten offen halten will. Aus verkaufstechnischer Sicht ein geschickter Schachzug.

Die taktischen Möglichkeiten auf Welt 97 sind weit gefächert: Welche Orte wähle ich zum Kampf aus, wie platziere ich sie und welche Helden lasse ich um welche Orte kämpfen? So ergibt sich ein spannendes Spiel, das länger als die auf der Packung angegebenen 30 Minuten dauert. Bereits das Basisspiel gefällt. Inwieweit man sich darüber hinaus seiner Sammelleidenschaft hingibt, bleibt jedem selbst überlassen. Es gibt viel zu entdecken auf Welt 97.

Rezension Marcus Janka

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Welt 97: 3,3 3,3, 4 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.01.05 von Marcus Janka
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 10.02.05 von Stephan Gehres - Schlecht strukturierte und unvollständige Regel lässt einiges im Unklaren.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.02.05 von Hans-Peter Stoll - Farbwahl und Grafik teilweise hart an der Grenze der Spielbarkeit. Hohe Hemmschwelle beim Regelwerk mit zu vielen Bedingungen. Das Spielprinzip kann Spaß machen, mir allerdings nicht.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.09.05 von Uta Weinkauf

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