Spielziel

In diesem Spiel versuchen sich die Kinder als Schneiderlein, denn mit Nadel und Faden gilt es, bunte Knöpfe an ein Hemd zu nähen.

Ablauf

Wer an der Reihe ist, betätigt die Schere an der Drehscheibe. Die Spitzen des (in diesem Spiel harmlosen) Schneidewerkzeugs zeigen danach auf zwei Felder. Das Kind darf sich nun einen Knopf in einer der beiden Farben auswählen. Zeigt eine Scherenspitze auf eine Knopffarbe, die das Kind bereits vor sich liegen hat, darf es stattdessen diesen Knopf ans Hemd nähen.

Dazu muss die Nadel, die fest mit dem Faden verbunden ist, durch alle vier Knopflöcher geführt und der Faden anschließend richtig festgezogen werden, damit der Knopf auch ordnungsgemäß mit dem Hemd verbunden ist.

Wurde die Aufgabe korrekt erfüllt, erhält der Spieler einen Chip als Belohnung. Das Spiel endet, wenn ein Spieler eine von der Spielerzahl abhängige Menge an Chips vor sich liegen hat.

Fazit

Für jenen Teil des Spiels, der die Geschicklichkeit und Feinmotorik der Kinder schulen soll, brauchen die Kleinen keine Spielanleitung. Sobald das Spiel ausgepackt wird, wissen sie bereits, was zu tun ist. Dieses Wissen dann auch in die Tat umzusetzen, ist jedoch gar nicht so einfach, wie sich das mancher Winzling vorstellt. Die Nadel in Knopf- und Hemdenlöcher zu stecken, überfordert sie selten. Der verflixte Faden jedoch, der mit der Nadel verbunden ist, hat es ganz schön in sich! Denn eigentlich solle er ja am Ende auf der Hemdvorderseite nur an den Knopflöchern zu sehen sein, aber oft zieht er sich kreuz und quer über das Hemd. So ist bei den ersten Nähversuchen fast immer Hilfe vonnöten, und erst nach einiger Übung klappt das alles auch tatsächlich auf die Art und Weise, wie man es sich anfangs so einfach vorgestellt hatte.

Auch das automatische Überprüfen der eigenen Knöpfe, bevor man einen Knopf in der gedrehten Farbe an sich nimmt, klappt nicht auf Anhieb. Die Kinder müssen anfangs oft daran erinnert werden, dass sie zuerst kontrollieren müssen, ob sie nicht vielleicht schon einen Knopf dieser Farbe besitzen, denn dann dürfen sie diesen ja annähen. Und ohne Nähen gibt's keine Siegpunktchips.

Nach einer Partie verstehen die Kinder aber meistens, wie sie die gestellten Aufgaben zu erledigen haben, und da eine Runde ja nie länger als 20 Minuten dauert, folgt meist sogleich eine zweite, die dann dank der verbesserten Nähkünste auch häufig noch zügiger verläuft als die erste.

Die Altersempfehlung des Verlages ist völlig korrekt, allerdings können pfiffige 3-Jährige teilweise auch schon sehr gut mitspielen. Spaß macht das Spiel in jedem Fall allen Kindern. Und selbst wenn die letzte Partie dann doch beendet wurde, wird das Spiel oft noch nicht weggepackt, denn Knöpfe annähen kann man auch ohne Drehscheibe. Diese kann dann aber gegebenenfalls noch dazu benutzt werden, um auszulosen, wer denn mit dem Annähen der Knöpfe beginnen darf, denn nicht selten streiten die Kinder darum, wer sich denn als Erster etwas intensiver mit den schmucken Teilen beschäftigen darf. Zum Glück ist alles aus stabilem Holz gefertigt, so dass man bei kleineren Handgreiflichkeiten nicht ums Spielmaterial bangen muss!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.