Spielziel

Carcassonne ist mit Sicherheit eines der unumstrittensten "Spiel des Jahres" - Spiele der letzten Jahre. Es führte Spielefreaks und Gelegenheitsspieler gleichermaßen an einen Spieltisch. Es inspirierte kreative Menschen zu neuen Varianten und natürlich auch den Verlag Hans-im-Glück, der mit drei Erweiterungen, "Der Fluss" und "Die Erweiterung" sowie "Händler & Baumeister" zusätzliche Plättchen ins Spiel brachte . Mit "Carcassonne 2 - Jäger und Sammler" kam ein weitere Spiel mit gleichem Prinzip, aber in einer anderen Umsetzung heraus. Da fragt man sich... wohin mit all den Plättchen? In aller Regel legte man diverse Stapel an den Spieltischrand, wovon sich die einzelnen Spieler bedienen konnten. Im Herbst 2002 sorgte Hans-im-Glück mit einem weiteren kleinen netten Give-away - dem "Carcassonne-Säckchen" (siehe rechts) - für Abhilfe. So wurde eine Möglichkeit geschaffen, alle Plättchen in ein Säckchen zu packen und dort heraus zu ziehen.

Eine weitere neue Idee entwickelte die Mike Reinberger & Walter Jentsch GBR:

Ein Kartenturm für Carcassonne. Uns hat die Sache interessiert, weshalb wir uns diesen Turm genauer unter die Lupe genommen haben.

Ablauf

Material: Der Turm besteht aus 4 Plexiglasteilen, die ineinander gesteckt werden und zusammen den Turm ergeben. Die Montage gestaltet sich sehr einfach. Je nach Geschmack besteht die Auswahl aus verschiedenen Farben (rot, blau, grün, braun, klar). Damit der Turm gut steht, befindet sich ein Holzsockel darunter, in welchen der Turm gesteckt wird. Alles in Allem eine solide Sache. Der Turm steht stabil.

Verpackung: Anfangs war ich etwas skeptisch, ob die Plexiglas-Teile den Transport unbeschadet überleben würden. Obwohl der Turm nicht in einem Transportkarton, sondern lediglich einem gefütterten Umschlag, geliefert wurde, bestand keine Gefahr eines Transportschadens. Die 4 Plexiglasteile befanden sich in einem soliden Karton, jeweils getrennt durch ein dünnes Blatt Papier, so dass es keine Kratzer geben kann und dieser Karton war wiederum mehrfach in eine Schutzfolie mit Luftpölsterchen eingewickelt. Da kann eigentlich nichts schief gehen.

Das Handling: Um die Teile vernünftig in den Turm zu bekommen, macht es Sinn eine Seite des Turms zu öffnen und alle Plättchen seitlich einzufügen. Von oben einwerfen ist etwas schwierig, da sich die Plättchen sonst verhaken. Sind alle Teile im Turm und dieser geschlossen, kann man immer die unterste Karte herausziehen. Auch hier gab es bei unserem Exemplar keinerlei Beanstandungen. Durch die variablen Einsteckteile kann man den Turm genau auf die Dicke der Karten einstellen. Hat man dies korrekt durchgeführt, verhakt beim herausziehen nichts und selbst die letzten, wenigen Teile lassen sich noch gut herausziehen. Maximal bei den letzten 3 Karten kann es schwierig werden, da dann der Anpressdruck von oben relativ gering ist. Wenn sich dann jemand ungeschickt anstellt, hebt er die Karte beim Versuch diese herauszuziehen zu weit an, so dass sie nicht herauskommt. Unser Testkreis stellte sich jedoch geschickt genug an. Somit sind wir zuversichtlich, dass Ihr das auch schafft :-)

Einzige unpraktische Sache: Wohin stellt man den Turm, damit alle Spieler gleich gut an ihn heran kommen um Karten zu entnehmen? Den Turm im Kreis weiterzugeben hat sich als umständlich herausgestellt. Stellt man jedoch den Turm in eine Ecke des Spieltischs und nicht all zu weit von der Tischmitte entfernt, funktioniert die Kartenentnahme problemlos.

Ideal wäre es in zwei Ecken jeweils einen Turm stehen zu haben. Dann funktioniert das am Besten. Allerdings benötigt man dann auch zwei Türme, was den Hersteller sicher nicht unrecht sein dürfte. :-)

Fazit

Fazit: In unserer Spielrunde hat der Turm gut funktioniert und leistete zuverlässig seine Dienste. Kein Zweifel, um Carcassonne spielen zu können, muss man den Turm nicht besitzen. Das Spiel lässt sich mindestens genauso gut mit Carcassonne-Säckchen oder Stapeln spielen.

Trotzdem er sieht gut aus! Und das Auge spielt ja schließlich auch mit. So erntete er in unserem Kreis durchaus positive Anmerkungen.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Weitere Infos

Werfen wir einen Blick auf weitere Spiele. Vielleicht kann man den Turm auch für andere Spiele verwenden? Etwas enttäuscht waren wir, als wir feststellen mussten, dass sich die Karten von "Meine Schafe, Deine Schafe" etwas zu groß für den Tower heraus stellten, zumal das Säckchen dieses Spiels ohnehin etwas zu klein ist.

Folgende Spiele können jedoch mit dem Tower gespielt werden:

• Carcassonne (mit oder ohne Erweiterung)
• Carcassonne 2 - Jäger und Sammler
• Der Herr der Ringe (Kosmos, 2000)
• Der Palast von Alhambra

Die Karten haben die Abmessung 45 x 45mm und sind 1,5 bis 2 mm Dick. Zwar sind die "Herr der Ringe" - Karten etwas dünner, durch die Justiermöglichkeit des Turms, kann man diesen jedoch sehr gut darauf einstellen.

Gerade bei dem Spiel "Der Herr der Ringe", macht sich der Turm ganz besonders gut.

Wir möchten uns nicht mit falschen Federn schmücken, weshalb wir an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir durch die Beschreibung der Pöppelkiste auf die Kompatibilität zu "Der Herr der Ringe" aufmerksam wurden. Aber vielleicht gibt es ja noch mehr Spiele, für welche sich ein solcher Turm eignen würde?

Wer einen Kartentower aus Holz möchte, kann einmal unter http://www.echtholz-tower.de/ nachschauen.

Hierzu eine Frage an die Spielerschaft:

Kennt Ihr noch weitere Spiele, für welche der Tower verwendet werden kann?

Schickt uns Eure Ideen!