Rezension/Kritik - Online seit 05.01.2003. Dieser Artikel wurde 4972 mal aufgerufen.

Der Herr der Ringe - Die zwei Türme

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Autor: Autorenteam 
Verlag: Ferrero
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 2 - 8
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2002
Der Herr der Ringe - Die zwei Türme

Spielziel

Der tapfere Hobbit ist mit seinen Gefährten auf dem Weg zum Schicksalsberg, um den Ring dort den Meisterring des dunklen Herrschers Sauron zu vernichten. Der Böse Zauberer Saruman versucht währenddem in den Besitz des Rings zu kommen. Doch der hat die Rechnung ohne Baumbart, den Ent gemacht, der alles daran setzt die Zerstörung des Walds durch Saruman zu verhindern. Die Partei (gut oder böse) welche nach einem langen und beschwerlichen Weg zuerst mit seine 4 Figuren zum Schicksalsberg bringen konnte, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Erste Vorbereitungen: Bevor das Spiel gespielt werden kann stehen die Spieler vor der ersten Herausforderung.

Es gilt die

  • 7 Überraschungseier auszupacken,

  • die verschiedenen Überraschungen zusammen zu bauen

    => hierfür ist natürlich ein entsprechendes handwerkliches Geschick erforderlich

  • und die Schokolade zu vernichten

    => hierfür muss man einen gewissen Heißhunger auf Schokolade mit 46% Vollmilchschokolade, Zucker, Magermilchpulver, pflanzliches Fett, Butterreinfett, Emulgator Lecithin und Vanillin aufbringen.

Ist diese erste Etappe geschafft, liegen den Spielern ein Spielbrett sowie 7 fertig montierte Überraschungen vor. Unter diesen 7 Überraschungen befindet sich ein beweglicher Baumbart und ein batteriebetriebener Saruman mit rot leuchtender Zauberkugel. Die Spieler zaubern nun entweder aus diesen 7 Figuren die 8 notwendigen Spielfiguren oder sie besorgen sich Spielfiguren aus einem anderen Spiel. Und wenn man schon beim Besorgen ist. Ein Würfel ist ebenfalls notwendig.

Nun kann es losgehen: Die Spieler teilen sich in 2 Mannschaften auf. Eine Partei übernimmt die gute, die andere Partei die dunkle Seite. Die dunkle Seite startet am "Start der Bösen", die gute Seite am "Start der Guten". Um seine Figur ins Spiel bringen zu können muss ein Spieler zuerst eine ungerade Zahl werfen. Ab dann führt die Helden und Dämonen der Weg über 30 Felder bis hin zum Kreisweg. Auf dem Weg dorthin müssen einige Abenteuer bestritten, d.h. die Anweisungen auf Ereignisfeldern ausgeführt werden, sofern man darauf landet. Da es nicht gestattet ist auf ein Feld zu ziehen, auf dem sich eine weitere eigene Spielfigur befindet, ist ggf. auch aussetzen angesagt.

Der große Kampf beginnt auf dem Kreisweg, denn ab hier dürfen sich die Figuren gegenseitig schlagen und zurück zum Start schicken. Es gibt keine festgelegte Richtung, d.h. nach jedem Würfelwurf wird entschieden, ob die Figur links- oder rechtsrum gezogen wird. Um eine Figur auf das Ringfeld ziehen zu dürfen, muss man dieses Feld mit der genauen Würfelzahl erreichen.

Spielende: Wer zuerst seine 4 Figuren auf des Ringfeld gezogen hat, gewinnt das Spiel.

Fazit

Die Ausstattung: Die Schachtel in Buchform und einer praktischen Verschlusslasche beinhaltet den faltbaren und mit vielen Filmszenen belegten Spielplan, die Spielregel auf der Buchdeckelinnenseite, sowie 7 Überraschungseier. Hier kommt bereits der erste Kritikpunkt auf - weniger an der vorzüglich schmeckenden Schokolade, sondern an der gewählten Anzahl der Ü-Eier. Wenn das Spiel für 8 Spieler konzipiert ist, wie soll man dann die 7 Eier aufteilen? So manche Spielerrunde wird sich daraufhin schon vor dem Spiel im Streit trennen! Schade, wenn man auf diese Weise gute Freunde verliert! Wohl dem, der das Spiel gekauft hat. Der kann dann die 7 Eier alleine futtern.

Die 7 Überraschungen: Sehr beeindruckend ist mit Sicherheit die Saruman-Figur mit auf Knopfdruck leuchtenden Kristallkugel, aber auch der bewegliche Ent Baumbart macht was her. Als Spielfigur ist er aufgrund seiner schlechten Standfestigkeit eher weniger geeignet. In unserer Ausgabe wurden wir mit einem "Buffalo-City"-Mini-Saloon, einem 15teiligen "Ist die Katze aus dem Haus..."-Puzzle, einem "Yam Yam"-Fingerfreak, einem nostalgischen Personenwagen mit verzinnter Metallkarosse (Käfer mit Marienkäfer-Outfit) und ein "Cooler Fadenbeißer" Namens Blub.

Nun stellt sich nur die Frage, wie wir den Hinweis der Anleitung umsetzen sollen, die Überraschungen als Spielfiguren zu verwenden. Zum Einen haben wir wieder das "nur 7 statt 8"-Problem, zum Zweiten stellte bei unserer Edition die Frage, wie wir ein Puzzle als Spielfigur verwenden sollen (Jaja... man kann ja nur ein Puzzleteil nehmen).

Das Spiel: Keine Frage, was die Spieltiefe angeht, verblassen all die Autorenspiele der großen Spieleverlage wie Kosmos oder Ravensburger, wenn sie sich mit der Ferrero-Ausgabe messen müssen. Die vielen Abenteuerfelder bauen eine zum zerreißen große Spannung auf. So sorgt Sarumans Stimme dazu, dass die dunkle Seite eine Spielfigur 5 Felder vorwärts bewegen darf oder Gandalfs Rückkehr dazu, dass man eine Runde aussetzt. Die spielerische Genialität zeigt sich jedoch erst auf dem Kreisweg. Hier haben die Ereignisfelder eine unterschiedliche Bedeutung. In Abhängigkeit davon, ob eine böse oder eine gute Spielfigur das Feld betritt darf diese noch einmal würfeln oder ist noch einmal an der an der Reihe!

Durch die Wahlmöglichkeit auf dem Kreisweg linksrum oder rechtsrum ziehen zu dürfen, bekommt das Spiel einen schachähnlichen Charakter.

Zusammengefasst: Dieses Spiel stellt natürlich alles in den Schatten, was der Spielemarkt bisher hervorgebracht hat. Drum ist dieses Spiel nicht nur für Herr der Ringe - Fans ein absolutes Muss. Wir empfehlen den Kauf von Ei Nr. 8, um das Spiel zu komplettieren, aber das wird sicher der marketingstrategische Hintergedanke von Ferrero gewesen sein.

Spaß beiseite: Natürlich ist der obige Text nicht wirklich ernst zu nehmen. :-) Allerdings handelt es sich bei dem Produkt um keinerlei Fake. Sogar der leuchtende Saruman ist tatsächlich Bestandteil des Spiels. Die Mischung aus Mensch-ärgere-Dich-nicht und Standard-Würfelspiel-mit-Ereignisfeldern eignet sich mit Sicherheit hervorragend für junge Kinder, die bereits zählen können und noch keinen großen Anspruch auf taktische Elemente legen. Spielt man das Spiel zu zweit und man vereinbart freie Figurenwahl unter den 4 eigenen Figuren, lässt sich sogar ein klein wenig Taktik ins Spiel bringen. Bei "Herr der Ringe" - Fans und Hardcore - Spielesammlern dürfte diese Sonderedition, ähnlich dem Schokoladen-Monopoly, ein lustiges Schmuckstück im Spieleschrank darstellen - weniger um es zu spielen, mehr um es anderen Spielesammlern zu zeigen und zu schmunzeln.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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