Rezension/Kritik - Online seit 28.04.2016. Dieser Artikel wurde 6332 mal aufgerufen.

Das Geheimnis der Zauberer

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Autor: Guido Hoffmann
Jens-Peter Schliemann
Verlag: Mattel
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 4,7 4,7 H@LL9000
Ranking: Platz 2127
Das Geheimnis der Zauberer

Spielziel

In einem Spiegelschloss tummeln sich neun Zauberer, die auf den ersten Blick alle gleich aussehen. Wenn man allerdings unter ihre Röcke spitzelt, dann sieht man dort ihre geheimen Zaubersprüche. Und das ist auch das Ziel dieses Spiels: möglichst viele Zaubersprüche herauszufinden.

Ablauf

Zunächst stehen alle Zauberer außerhalb des Schlosses. Nach und nach wird einer in den Spiegelsaal gestellt, woraufhin alle gleichzeitig genau ein Teil der vor ihnen liegenden Spiegelwand entfernen. Ohne Zeitlimit dürfen alle versuchen, den Zauberspruch des Zauberers (bestehend aus zwei Symbolen) herauszufinden, indem sie direkt oder indirekt mithilfe der umliegenden Spiegel unter seinen Rock schauen. Unter seinen Zauberkarten sucht man dann jene beiden heraus, die zusammen den gesuchten Spruch ergeben.

Haben sich alle für eine Lösung entschieden, decken alle gleichzeitig auf. Für richtige Lösungen gibt's einen Punkt, lag man falsch, geht man leer aus. Neue Zauberer kommen immer zusätzlich zu den bereits vorhandenen dazu. Um genau festzulegen, nach welchem Zauberspruch aktuell gesucht wird, setzt man dem neu dazu gekommenen Zauberer einen Hut auf. Sobald alle Zauberer abgehandelt wurden, gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Öffnet man die Schachtel, muss man zuerst einmal das Spiegelschloss zusammenbauen. Dafür wird das Unterteil des Kartons benutzt. Dieser Vorgang macht den Kindern schon mal mehr Spaß als eine herkömmliche Spielvorbereitung. Belohnt werden sie dann mit einem imposanten Spiegelschloss, das natürlich auch hohe Erwartungen bei den Spielern weckt. Etwas seltsam muten die dicken, jungenhaft aussehenden Zauberer an. Die jüngeren Kinder stört das zwar weniger, aber die älteren unter ihnen sowie die Erwachsenen haben eben dabei eher große, hagere Gestalten vor Augen, so wie zum Beispiel einen Gandalf, Dumbledore oder Petrosilius Zwackelmann.

Die Spielanleitung ist verständlich geschrieben, und weil die beiden Varianten separat vorgestellt werden, ist für das Grundspiel ein schneller Einstieg gewährleistet.

Das Grundspiel eignet sich auch tatsächlich wunderbar für das Spiel mit Kindern ab 7 Jahren. Mit einiger Übung bzw. für ältere Kinder wird diese Variante aber bald zu langweilig, weshalb ich in meinen Testrunden immer recht schnell zur Profiversion überging. Da kann dann durchaus schon ein wenig taktiert werden.

Zum einen ist es nicht unwesentlich, wie man einen Zauberer in den Spiegelsaal stellt. Dieser wird ja reihum immer von einem anderen Spieler platziert, und der kann die Position natürlich so auswählen, dass sie für ihn günstig, für seine Mitspieler dagegen eher ungünstig ist. Zweitens gibt es jedes Symbol nur dreimal unter den neun Zaubererumhängen. Wenn man also aufpasst und versucht, sich diese Symbole zu merken, kann man sie bei der Suche nach dem aktuellen Zauberspruch von Vornherein ausschließen, wenn sie schon dreimal abgehandelt wurden. Auf diese Taktik muss man vor allem im Spiel zu viert öfter zurückgreifen. Wenn nämlich vier Spiegel aus der Burg entfernt werden, bleiben nicht mehr so viele Wände übrig, mit deren Hilfe man sich den Blick auf ungünstig stehende Zauberer verschaffen kann. So manches Kind hat dann beim Finden der Lösung auch einfach nur geraten. Umso größer war dann das Erfolgserlebnis, wenn das Zocken nicht in die Hose ging!

Das Geheimnis der Zauberer hat allerdings auch einen großen Nachteil: Es funktioniert nur, wenn keiner der Mitspieler schummelt, denn Mogelei macht dieses Spiel zunichte. Leider tun das jedoch viele Kinder allzu gerne. In reinen Kinderrunden kam es deshalb auch schon mal zu Streitereien. Gut funktioniert das Spiel dagegen in Familienrunden, wo die Eltern ihre schummelfreudigen Sprösslinge immer gleich ermahnen können. Vor allem die Kinder finden es witzig, wenn sich die Spieler immer die Köpfe verrenken, um einen guten Blick unter die Zaubererumhänge zu bekommen.

Trotz des tollen Materials merkt man aber auch, dass die anfängliche Begeisterung nach einigen Partien etwas nachlässt. Wenn sich der erste Reiz des imposanten Schlosses etwas gelegt hat, reicht die spielerische Unterhaltung alleine doch nicht aus, um es zu einem Dauerbrenner zu machen. In jedem Fall ist es ein Spiel, das Kinder wieder mal gerne spielen, aber nicht unbedingt immer die erste Wahl.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Neben der anfangs beschriebenen Grundversion hält die Spielregel noch zwei weitere Varianten bereit:

In der Profiversion versucht jeder als Erster die richtige Lösung herauszufinden. Wer meint, sie enträtselt zu haben, ruft "Abrakadabra" und setzt seine Spiegelwand wieder ins Schloss. Alle anderen dürfen weiter – ohne Zeitdruck - nach der richtigen Lösung suchen und erhalten einen Punkt, wenn sie zur richtigen Lösung gelangen. Der schnellste Spieler wird mit 2 Punkten entlohnt, verliert aber im Gegensatz zu den anderen auch einen, wenn er falsch lag.

In der Version Volles Haus werden alle neun Zauberer bereits zu Spielbeginn in den Spiegelsaal gestellt. Kein Spieler besitzt einen eigenen Kartensatz, stattdessen gibt es zwei gemeinsame Kartenstapel, von denen jeweils eine linke und rechte Seite des Zauberspruchs aufgedeckt wird. Daraufhin suchen alle Spieler nach dem richtigen Zauberer. Wer ihn gefunden hat, ruft “Abrakadabra” und erhält einen Punkt. Nachdem alle Zauberer gründlich durchgemischt wurden, startet eine neue Runde. Es wird so lange gespielt, bis jemand vier Punkte gewinnen konnte.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Das Geheimnis der Zauberer: 4,7 4,7, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.04.16 von Sandra Lemberger - Tendenz zur 5
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.04.16 von André Beautemps - Eine sehr interessante Umsetzung des Spiegelthemas durch Autor und Verlag. Ist wirklich schwerer, als es sich im ersten Moment anhört. Und macht Spaß. Achtung: Verrenkungsgefahr!
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.04.16 von Christoph Schlewinski - Liegt hier genau zwischen vier und fünf. Besonders wegen der oben erwähnten Schummelmöglichkeit. Aber Aufbau, Idee und Umsetzung fasziniert Kinder und sie geben dem Spiel eine fünf. Schöne Sache, das hier.

Leserbewertungen

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