Spielziel

Fibber ist ein Lauf- und Kartenspiel, bei dem derjenige gewinnt, der beim Flunkern die kürzeste Nase behält.

Ablauf

Der Kartenvorrat wird gleichmäßig an alle Spieler verteilt und zusätzlich erhält jeder noch eine Brille. In der Tischmitte liegt der Spielplan, um den die Plastiknasen verteilt werden. Die silberne Nase dient als Anzeigefigur. Sie wird auf ein Feld des Spielplans gestellt, und der Startspieler verkündet, wie viele Karten des angezeigten Feldsymbols er ausspielen wird. Die entsprechenden Karten legt er dann verdeckt auf den Spielplan. Der nachfolgende Spieler rückt die silberne Nase ein Feld weiter und verfährt genauso usw.

Sobald jemand denkt, dass ein Mitspieler lügt, darf er das Spiel mit dem Ausruf "Fibber" unterbrechen. Wurde ein Spieler beim Lügen ertappt, muss er alle Karten aus der Mitte nehmen. Andernfalls erhält sie der Spieler, der zu Unrecht gezweifelt hat. Zusätzlich zu den Karten muss der Spieler auch eine Nase an seine Brille stecken.

Wenn ein Spieler keine Karten mehr hat, darf er alle Nasenstücke von seiner Brille nehmen, sämtliche Karten von den Mitspielern einsammeln, mischen und wieder gleichmäßig an alle verteilen.

Das Spiel endet, sobald die silberne Nase als letzte genommen werden musste. Es gewinnt der Spieler mit den wenigsten Nasen.

Fazit

"Gut geflunkert ist halb gewonnen", lautet das Motto dieses Kinderspiels. Doch immer wieder stellt sich die Frage: Flunkert mein Vorgänger und legt vielleicht gar nicht so viele richtige Karten ab, wie er behauptet? Oder sagt er die Wahrheit und lächelt mich nur deshalb so spitzbübisch an, um mich glauben zu lassen, er würde lügen? Schwierig, schwierig! Sobald jemand anzweifelt, ist die Schadenfreude der Mitspieler in jedem Fall groß, denn irgendjemanden trifft ja immer die Strafe. Zumindest im Spiel zu dritt oder viert ist das so, weshalb auch nur in diesen Besetzungen richtig Stimmung aufkommt und das Spiel in 2er-Besetzung eher vor sich hinplätschert.

Die grundsätzlichen Regeln von Fibber kennen bestimmt viele unter dem Namen Mäxchen – auch andere Spiele gab oder gibt es auf dem Markt, welche sich diese zunutze mach(t)en. In der vorliegenden Form wurde eine vereinfachte Form für Kinder geschaffen, die lediglich mit der Anzahl von einigen wenigen Kartensymbolen arbeitet. Das eigentliche Spielprinzip dieses Klassikers reicht meist völlig aus, um für ausreichende Stimmung und Spaß zu sorgen, hier wurde aber noch ein optisches Element hinzugefügt, das bei Kindern gut ankommt, nämlich die Nasen, welche im Laufe des Spiels immer länger werden.

Gewinnen wird dieses Spiel immer nur jemand, der gut flunkern kann – Spieler, denen man das Schwindeln schon an der Nasenspitze ansieht (oder vielmehr an den Augen, denn die Nasenspitze ist ja bei diesem Spiel von Plastiknasen verdeckt), haben eher schlechte Karten.

Kindern gefällt dieses einfache Spiel meistens recht gut. "Meist" deshalb, weil sich manche Partien auch ziehen können. Wenn viel und oft angezweifelt wird und sich die Spieler im Kartennehmen recht gleichmäßig abwechseln, so dass immer andere ihre Nasen wieder loswerden, kann eine Runde auch schon mal etwas länger dauern. Nicht für jedermann trägt der Spielspaß dann lange genug, damit es bis zum Ende spannend und abwechslungsreich bleibt. Mit jüngeren Kindern sollte man daher die in der Regel vorgeschlagene Variante spielen, die wesentlich schneller geht, weil man immer nur eine Strafkarte bekommt und eine Runde zu Ende ist, wenn alle Karten gespielt wurden. Zwar sollte man laut dieser Regel dann fünf Runden spielen, aber bei weniger ausdauernden Mitspielern kann man genauso gut schon früher aufhören.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.