Kompakt - Kritik

Das gesamte Spielmaterial wird in einer praktischen großen, runden Box aufbewahrt. Darin findet man ein Büchlein mit 60 Aufgaben in vier Schwierigkeitsstufen, vier Sternensysteme in Form von Pappscheiben, 10 Planeten und ein Raumschiff, das an einer Schnur befestigt ist.

Nachdem man sich für einen Schwierigkeitsgrad entschieden hat und das entsprechende Planetensystem auf die Box gelegt hat, die gleichzeitig auch als Spielbrett fungiert, steckt man in alle Öffnungen der Pappscheibe jeweils einen Planeten und befestigt die Schnur mit dem Raumschiff am Startpunkt. Je schwieriger die Aufgaben werden, desto mehr Planeten befinden sich im Sternensystem. Anschließend "fliegt" man mit dem Raumschiff von Planet zu Planet, und zwar so, wie es der Aufgabencode vorgibt. Ist da beispielsweise 1314-1314 zu lesen, bedeutet die 1, dass ein Nachbarplanet angeflogen werden muss, die 3, dass der dritte Planet vom momentanen Standort aus die nächste Station ist, usw. Dabei ist es immer egal, ob man nach links oder rechts zählt. Nun ja, egal ist es natürlich nicht, denn während man der Lösung in einer Richtung näherkommt, ist das bei der anderen nicht der Fall. Oder der Planet kann gar nicht mehr angeflogen werden, weil er zuvor schon einmal besucht wurde. Nur zu Beginn hat man die Vorgabe, dass der erste Schritt immer nach rechts geht.

Die Spielregel ist sehr kurz – leider zu kurz. Drei der vier Beispielbilder sind so klein, dass man darauf fast gar nichts erkennen kann. Und die Beschreibung des eigentlichen Spiels erschöpft sich in "Verbinde die Planeten mit der Schnur wie im Travel-Code vorgegeben. Steuere das Raumschiff auf der richtigen Route entlang der Schnur durch das Sternensystem." Auf der Suche nach einer Erklärung des Begriffs "Travel Code" las ich die Regel dreimal, um am Ende festzustellen, dass es eine solche nicht gibt. Letztendlich habe ich mir nach Betrachten der Lösungen selbst zusammengereimt, was es damit auf sich hat.

Die Altersempfehlung wurde meines Erachtens ein bisschen mutig ausgewählt. 7-Jährigen fällt auch das Lösen der einfachsten Aufgaben ziemlich schwer.

Insgesamt besticht Galaxia durch ansehnliches Spielmaterial. Wer es schafft , die Regel zu verstehen, wird mit einem recht außergewöhnlichen Knobelspaß belohnt, der allerdings nicht jeden zu begeistern vermag. Viele Testspieler (vor allem Erwachsene) waren vom ständigen Auf- und Abwickeln der Schnur genervt. Kinder sind hier meist geduldiger, so dass ich sie als hauptsächliche Zielgruppe für dieses Solospiel sehe.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.