Rezension/Kritik - Online seit 20.08.2016. Dieser Artikel wurde 4726 mal aufgerufen.
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Ringe braucht man zum Heiraten, zum Abdichten, zum Beherrschen der Ringgeister als dunkler Lord von Mordor oder einfach nur so zum Spaß, wie bei Ringe schnappen. Welche Ringe auf die Finger wandern müssen, entscheiden die Würfel jede Runde neu. Und wer einen davon behalten darf, dass entscheidet Schnelligkeit und ein gutes Auge.
Alle Ringe werden im großen Bambusring gemischt, das Glöckchen kommt mittig dazwischen und für alle gut erreichbar auf den Tisch.
Jetzt würfelt der Startspieler für alle gut sichtbar und es geht los. Die gewürfelten Farben sagen uns, welche vier Ringe wir uns aus der Mitte schnappen müssen. Immer schön einen nach dem anderen und immer schön an die einzelnen Finger einer Hand.
Wer das zuerst schafft, schnappt sich das Glöckchen und läutet und war er erfolgreich, wandert ein Ring vom Finger auf den Wertungsstab. Wenn nicht, wandert ein Ring vom Stab zurück ins Spiel.
Dann kommen die übrigen Ringe von den Fingern wieder in den großen Bambusring, schön mischen, Glöckchen mittig stellen und weiter geht es ...
... bis einer den vierten Ring auf seinem Wertungsstab stecken konnte. Der hat das Ringe schnappen gewonnen.
Leider muss man bei Ringe schnappen sofort mit dem einzigen negativen Punkt anfangen. Was - zumindest bei meinem Spiel - gar nicht ging war:
Wie sehr so ein Punkt ein Spiel kaputt machen kann, sehe ich leider an meiner Ausgabe von Ringe schnappen. Noch schlimmer ist dabei die Tatsache, dass das bei einem schönen Spiel passiert.
Von den vermurksten Würfeln mal abgesehen, ist die Ausstattung hier absolute Oberliga. Alles toll gemacht, alles stabil, einladend und gut auf Kinder ab 4 zugeschnitten.
Die sind auch sofort dabei, wenn die Ringe in der Mitte liegen. Das sieht für sie einfach super aus und sich die Ringe auf die Finger zu stecken, macht einfach Spaß (auch, wenn für manche Kinderfinger manche Ringe zu groß sind ... fällt aber nicht weiter ins Gewicht. Dann müssen die Kinder noch mehr aufpassen und geschickt sein). Und ganz nebenbei schult Ringe schnappen noch Schnelligkeit und genaues Aufpassen ... alles Pluspunkte für ein Spiel ab 4.
Wären da nicht die Würfel. Es ist natürlich löblich, wenn man alles aus ökologisch nachhaltigem Bambusmaterial herstellen möchte. Aber wenn so etwas dabei passiert, dann muss man sich fragen, ob es das wert ist. Und ob normale Farbwürfel es nicht auch getan hätten - auch, wenn die vielleicht nicht so nachhaltig sind.
Ich habe nicht noch zehn weitere Ausgaben von Ringe schnappen geordert, um zu schauen, wie da die Qualität der Würfel ist. Aber ich weiß von drei weiteren Spielen, bei denen man die Würfel ebenfalls nicht erkennen kann (im Gegensatz zum Foto, bei dem extra die Farben hervorgehoben wurden. Auf dem Tisch sieht das alles anders aus). Man kann also davon ausgehen, dass es ein regulärer Fehler bei diesem Spiel ist und dann nur anraten:
Selber Hand anlegen und die Punkte auf den Würfeln deutlicher hervorheben.
Das ist natürlich nicht Sinn und Zweck, dass man sich ein Spiel kauft und es nur dann gut wird, wenn man selber die Fehler ausbügelt. Das sollte man von einem Verlag schon erwarten. Aber wie gesagt: der Fluch der Nachhaltigkeit.
Spiele mit der Zielgruppe "ab 4" sind zwar oft für Kinder ab sechs oder sieben nicht mehr interessant - und das ist auch bei Ringe schnappen der Fall - aber sie bereichern den Spielealltag der Zielgruppe. Besonders dieses Spiel. Ringe schnappen hat eine klare Halbwertzeit. Aber die Zeit, in der es funktioniert, ist toll für die Kleinen.
Und wieder Mal ein Spiel, das man besonders Kindergärten ans Herz legen kann.
Also: Ringe drauf und Glöckchen läuten!!!
Rezension Christoph Schlewinski
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Ringe schnappen: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.04.16 von Christoph Schlewinski - Wegen der Probleme mit den Würfeln wäre es eigentlich Note eins. Wenn man selber Hand anlegt, steigt es aber auf Note vier. Wäre es von vorneherein anständig produziert, wäre die Note wohl höher. |
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