Rezension/Kritik - Online seit 15.12.2017. Dieser Artikel wurde 3923 mal aufgerufen.

Vroom Vroom / Brumm Brumm

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Autor: Fréderic Moyersoen
Illustration: Cyril Bouquet
Verlag: Asmodee
Blue Orange Games
Blue Orange (EU)
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 - 20 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2016, 2017
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3633
Vroom Vroom / Brumm Brumm
Vroom Vroom / Brumm Brumm

Spielziel

Wieder einmal stehen Schnecken an der Startlinie und wollen der Welt zeigen, dass auch sie zur Formel 1 geeignet sind. Oder zumindest zu einer etwas entschleunigten Variante des Rennklassikers. Einmal bitte um die Strecke. Und das möglichst schnell. Dazu braucht man Würfel und einen Finger. Und der sollte möglichst ruhig und konzentriert sein. Sonst haut es die Rennschleimer von der Bahn.

Ablauf

Zuerst suchen sich alle Rennenthusiasten eine Strecke aus, puzzeln diese zusammen, setzen ihre Turboschnecke an den Start und auf geht's! Natürlich würfelt die Position eins immer zuerst, darf aber nur einen Würfel benutzen. Danach Position zwei und darf zwei Würfel benutzen. Bis hin zum vierten Spieler (sofern es einen gibt), der vier Würfel werfen darf.

Egal, wie viele Würfel man rollen darf, es darf immer nur einer benutzt werden, um seine Schnecke zu bewegen. Bewegt wird sie, indem man einen Finger (am besten den Zeigefinger) nimmt und damit die Schnecke von hinten anschiebt. Dabei bewegt sich das Holzrad im Schneckenhaus und es kommt immer wieder ein Strich zum Vorschein. Kommt der Strich an den Markierungen am Schneckenhaus vorbei, ist das eine Bewegung. Man kann im besten Fall seine Schnecke also so lange schieben, bis der Strich sechsmal die Markierungen erreicht hat.

Dabei muss man allerdings aufpassen. Man darf zwar andere Schnecken zur Seite schieben, aber nicht von der Bahn (seine eigene natürlich auch nicht). Denn dann ist der Zug sofort vorbei. Es muss auch aufgepasst werden, dass wirklich nur ein Finger benutzt wird. Und man die Schnecke nicht hinten dreist festhält. Als Variante hat jeder Spieler noch eine Turbokarte zur Verfügung, die einen Extrazug ermöglicht.

Unnötig zu erwähnen: Wer zuerst ins Ziel kommt, hat gewonnen, wobei die Plätze zwei und drei auch noch ausgespielt werden. Und der Gewinner? Darf sich von den anderen sein Eigenheim putzen lassen.

Fazit

Schnecken und rennen, immer wieder Schnecken und rennen. Natürlich kann man dieses Thema nicht totkriegen, denn nichts passt so wenig zu den kleinen Schleimern wie schnelle Fortbewegung. Was auch Kindern bewusst ist und als Dauergag immer wieder funktioniert.

Was man bis jetzt wenig im Rennschneckenbereich hatte, war, dass die Kinder ihre Schnecke direkt bewegen mussten. Nicht einfach nur setzen, sondern mit Geschick durch die Strecke führen. Das ist mal etwas Neues und Frisches und kommt bei den Kindern eigentlich gut an. Bis gewisse Dinge passieren.

Was leider an Brumm Brumm nicht so gut gefällt:

Das Material: Sieht zwar toll und einladend aus, aber es hakt. Buchstäblich. Da die Rennstrecke zusammengepuzzelt wird, ergeben sich an den Puzzlestellen zwangläufig Ermüdungserscheinungen. Und wenn auf so einer Rennstrecke kleine Stellen abstehen, werden die Schnecken dabei blockiert oder das Schieben fällt schwer. Geht leider gar nicht. Auch haben manche Schnecken ab und zu Schwierigkeiten, ihr Haus zum Rollen zu bringen. Das liegt wahrscheinlich an Überresten der Farbe, die sich verhaken. Auch nicht pralle. Führt zu Frust und Ärger.

Auf der Haben-Seite hat Brumm Brumm ein tolles Äußeres, dass kein Kind kalt lässt und einen sehr gut durchdachten Schiebemechanismus, den auch 4-Jährige bewältigen können - nach ein bisschen Übung. Und wenn das Material will.

Natürlich müssen die Mängel nicht bei jedem Spiel so krass heraustreten. Geht man sehr sorgsam mit den Streckenteilen um, lassen sich Schäden für längere Zeit verhindern. Aber ganz abwehren wird man sie nicht können. Zumal sich die Streckenteile auch gerne leicht wellen. Es muss nicht viel sein, nur ein bisschen, aber schon liegt die Strecke nicht mehr plan auf, und es gibt Schwierigkeiten.

Hat man die richtige Gruppe Kinder, werden diese Missstände allerdings als zusätzliche Herausforderung akzeptiert und dementsprechend gespielt. Aber so eine Gruppe findet man nicht an jeder Ecke. In der Regel sind Kinder genervt, wenn sie ihre Schnecke gut schieben, aber dann durch äußere Mängel behindert werden.

Macht das alles Brumm Brumm kaputt? Ein ganz klares Jein! Kinder spielen es trotzdem noch mal, auch wenn es nervt. Sie spielen es auch noch mal und noch mal. Und dann zeigt sich, wie doof sie eventuell wellige Pläne und krumme Puzzleteile finden.

Als Geschicklichkeitsspiel für die Kleinen sollte man Brumm Brumm durchaus eine Chance geben. Vielleicht klappt es ja. Der Wiederspielreiz ist auf jeden Fall da. Allein schon, weil man sich selber Strecken ausdenken kann. Dafür gibt es mehr als genug Puzzleteile. Das ist doch auch was wert.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Vroom Vroom / Brumm Brumm: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.09.17 von Christoph Schlewinski - Trotz Materialmängel ein spannendes und spaßiges Rennspiel.

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