Rezension/Kritik - Online seit 15.09.2018. Dieser Artikel wurde 1938 mal aufgerufen.

Miau - Mäh - Muh!

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Autor: keine Angabe
Illustration: Johann Rüttinger
Verlag: Noris Spiele
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 6
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 4 Jahren
Jahr: 2017
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3779
Miau - Mäh - Muh!

Spielziel

Man sollte immer aufhören, wenn es am schönsten ist. Oder am lukrativsten. Oder wenn man die Größe hat, sich einzugestehen, dass das eigene Gedächtnis bald an seine Grenzen gerät. Denn nur so kann man bei Miau - Mäh - Muh! etwas reißen und Karten sammeln. Indem man schlau und nicht zu gierig ist.

Ablauf

Bildkarten verdeckt auf den Tisch, Würfel in die Hand genommen und los geht der Gedächtnismarathon ... oder die ultrakurze Sprintstrecke. Je nachdem, was man sich merken kann und wie viel man sich traut zu zocken.

Man würfelt und muss das gewürfelte Tier unter einer Karte finden. Liegt man falsch, ist der Zug sofort vorbei. Liegt man richtig, darf man jetzt entweder die Karte einsammeln oder noch mal würfeln. Traut man sich, würfelt und liegt richtig, hat man wieder die Wahl: beide Karten einsacken oder noch mal würfeln. Und so weiter und so weiter. Liegt man dann doch falsch, bekommt man nichts und muss alle Karten wieder umdrehen.

Erschwerend kommt hinzu, dass auf den Karten nicht immer nur ein Tier abgebildet ist. Das wäre auch zu einfach. Zwei bis sechs Tiere tummeln sich auf den Vorderseiten. Heißt also, man muss sich so einiges merken.

Das geht solange, bis alle Karten abgeräumt sind. Und wer die meisten hat, darf zurecht sehr stolz auf sein Gedächtnis und seinen inneren Zocker sein.

Fazit

Manchmal kann es ganz einfach sein, ein gutes Kinderspiel zu machen. Merken und zocken kombinieren ist zwar an sich nichts Neues, aber für ein Spiel ab vier Jahren schon. Mit so simplen Regeln, dass man die 4-Jährigen ganz behutsam an das Spiel ranführen kann.

Von Can't stop hat die Zielgruppe natürlich noch nie etwas gehört und dementsprechend neu ist das auch alles für sie. Man soll freiwillig aufhören können? Wieso das denn? Ich hab doch eine Karte, die nehme ich mal schnell ... so läuft Miau - Mäh - Muh! am Anfang immer ab. Aber eben nur am Anfang.

Sobald ein Kind sich traut und zwei oder drei Karten absahnt, ist der Dominoeffekt da und plötzlich trauen sich alle Kinder ein zweites, drittes oder noch öfteres Mal zu würfeln. Und dann wird aus einem Spiel, bei dem man zu Beginn dachte, dass sich das eeeeeeewig hinziehen wird, eine flotte und spannende Sache, die die Kinder aber vor allem fordert, denn Miau - Mäh - Muh! ist nicht leicht.

Durch die wuseligen Bilder meint man gerne mal, sich hier oder dort ein bestimmtes Tier gemerkt zu haben. Aber dann war es doch ein Hund und keine Kuh. Oder ein Huhn und keine Katze. Das ist natürlich gemein, aber so soll es auch sein, denn die Zielgruppe soll beim Merken ordentlich gefordert werden. Das ist schließlich eine Königsdisziplin für 4-Jährige, und wir Erwachsene können froh sein, da überhaupt ein Bein auf den Boden zu bekommen.

Eine Sache gefällt an Miau - Mäh - Muh! allerdings nicht:

Das Material: Für ein Spiel ab vier Jahren dürfte das Material ruhig größer und deutlicher sein. Wuselige Bilder sind wichtig für das Spiel, aber eine klarere Grafik - besonders auf dem Würfel - würde das Spiel noch flotter machen. So wirkt alles reichlich altbacken und erst mal wenig einladend für die Kinder.

Eine andere Sache stört auch, aber eher mich, und das kann man dem Spiel nicht anlasten: Es fehlt ein Autor auf der Packung. Anscheinend hat dieses Spiel niemand erfunden. Das finde ich A: sehr schade und B: auch ein bisschen bedenklich, denn wenn man sich vorstellt, auf einem Roman steht kein Autor oder ein Film listet keinen Autor auf, dann gäbe es Geschrei. Aber bei einem Spiel scheint das nicht so schlimm zu sein. Finde ich nicht gut.

So, genug Politik. Zurück zu Miau - Mäh - Muh!: Das kann man bedenkenlos empfehlen. Alles zwar nicht neu, aber neu kombiniert und auf einem guten Level, um auch Kinder bis sechs Jahren zu fordern. Also: Würfelt, ihr Merkmonster!

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Miau - Mäh - Muh!: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.02.18 von Christoph Schlewinski - Schönes Merk- und Zockerspiel für die Kleinen.

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