Rezension/Kritik - Online seit 29.11.2018. Dieser Artikel wurde 2585 mal aufgerufen.

Fairy Tile

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Autor: Brett J. Gilbert
Matthew Dunstan
Verlag: IELLO
Rezension: Birgit Irgang
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2018
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 3570
Fairy Tile

Spielerei-Rezension

SPIELEREIKRITIK: Es war einmal …

Märchenspiele kommen bei Familien mit kleineren Kindern eigentlich immer gut an, und ein Schuss Fantasy schadet auch nicht. Beste Voraussetzungen also für Fairy Tile.

Zuallererst fällt die liebevolle Gestaltung der drei Figuren auf; das restliche Spielmaterial ist ebenfalls hübsch anzusehen, wenn auch der etwas mangaartige Stil der Illustrationen nicht jedermanns Sache ist.

Im Laufe der Partie wächst das Königreich, in dem die Prinzessin, der Ritter und der Drache leben. Es kommen immer weitere Gebietsplättchen hinzu, die jeweils drei Orte zeigen – zum Beispiel Wälder, Berge oder Schlösser.

Die Spieler erhalten etwas sperrig benannte „Buchseiten-Karten“ mit ein paar Zeilen Geschichte und zu erledigenden Aufgaben. Diese geben vor, wie die Konstellation bestimmter Figuren aussehen soll – also etwa „Die Prinzessin besucht ein Schloss und kann Ritter oder Drache sehen.“ oder „Der Ritter und der Drache treffen sich im Wald.“.

Wer an der Reihe ist, hat die Wahl zwischen zwei Optionen: „Geschichte erschaffen“ oder „Die nächste Seite aufschlagen“. Stimmt, die Bezeichnungen sind etwas ungelenk geraten. Zudem lassen sie die Spieler zunächst in dem Glauben, es handele sich um ein Erzählspiel, was tatsächlich aber nicht der Fall ist. Ja, man kann die Märchenzeilen auf den abgearbeiteten „Buchseiten-Karten“ vorlesen – muss man aber nicht …

Wie dem auch sei: Der Spieler darf während seines Zugs eine der drei Figuren nach den jeweils vorgegebenen Regeln bewegen oder ein Gebietskärtchen passend anlegen, um möglichst die Voraussetzungen dafür zu schaffen, in einem späteren Zug eine Figur so bewegen zu können, dass er seine Aufgabe erfüllt. Doch natürlich haben auch die anderen Spieler ihre eigene Aufgabe im Sinn, sodass es oft zu Bestrebungen kommt, die einander gegenseitig ausschließen – was ziemlich nervig sein kann, insbesondere weil die Spielregel es nicht verbietet, den Zug seines Vorgängers rückgängig zu machen. (Ich soll den Ritter in den Wald bringen, mein Nachbar aber in die größte vorhandene Ebene …)

Eine Notlösung ist in einer solchen Situation das Wechseln der Aufgabe, wodurch man allerdings einen Zug verliert. Dafür erhält der Spieler jedoch ein Magierplättchen. Und mit dessen Hilfe kann er im Notfall immerhin auch mal zwei Züge hintereinander machen, was unter Umständen ein lästiges „Tauziehen“ beendet. Ansonsten ist es kaum möglich, sich sinnvoll etwas aufzubauen. Hat ein Spieler alle seine Aufgaben nacheinander abgearbeitet, endet die Partie.

Die Idee, dass jeder Spieler eine bestimmte Konstellation erzielen muss, ist ein recht interessantes Dilemma, wenn auch nicht neu. Doch was bei Fairy Tile etwas mühsam ist, wirkt beispielsweise bei Kleine Fotosafari weniger störend; zwar kann es auch da vorkommen, dass man durch einen Mitspieler ausgebremst wird, aber das Spiel an sich verläuft deutlich „leichtfüßiger“ und geradliniger, sodass man einen solchen Frust zwischendurch besser verkraftet.

Hinzu kommt, dass bei Fairy Tile die Aufgaben sehr unterschiedlich schwer zu erfüllen sind. So ist das Treffen zweier Figuren beispielsweise in der Regel nicht ganz einfach zu erreichen, insbesondere wenn das Königreich schon recht groß ist und/oder ein anderer Spieler eine der Figuren ganz woanders haben möchte als man selbst. Außerdem hängt es vom Zufall ab, wer wie viele schwere Aufgaben erhält und wer eventuell von einem Mitspieler blockiert wird. Vor allem für jüngere Spieler kann das recht frustrierend sein.,

Wenn es bei Fairy Tile allerdings flutscht, kann man sich an den unterschiedlichen Zugmechanismen der Figuren ebenso erfreuen wie an der Möglichkeit, durch das Anlegen von Gebietsplättchen das Königreich im eigenen Sinne zu erweitern. Das Märchenthema passt hervorragend,, die Zielgruppe Familie auch. Insgesamt in Ordnung also, aber leider nicht mehr.

Rezension Birgit Irgang

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Fairy Tile: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.10.18 von Birgit Irgang

Leserbewertungen

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