Rezension/Kritik - Online seit 02.06.2019. Dieser Artikel wurde 2632 mal aufgerufen.
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Da sammeln sie sich, die Tiere, an der Startlinie und wollen eine Rennstrecke absolvieren. Mal durchs Wasser, mal wird gewühlt, mal gesprintet. Aber irgendetwas stimmt nicht ganz. Hat der Frosch tatsächlich Pandabeine? Und der Pinguin nen Gecko-Kopf? Ja, richtig geguckt. Hier baut man sich - mit ein bisschen Glück - seine Tiere so zusammen, wie es die Rennstrecke erfordert.
Jeder Läufer bekommt zwei Tierhälften, eine obere und eine untere. Die können zum selben Tier gehören, müssen es aber nicht. Alle kommen an die Start-/Ziellinie, und dann geht es im Kreis über zehn Rennkarten hinweg.
Um so eine Karte überspringen zu dürfen, muss man die passende Zahl oder höher würfeln. Sollte man das nicht hinbekommen, können die Fähigkeiten der eigenen Tierkarten vielleicht helfen. Für jedes passende Symbol auf der Renn- und den Tierkarten darf man einen Punkt zum Wurf addieren. Sollte das immer noch nicht reichen, darf man eine Tierhälfte sogar gegen eine zufällige aus der Tischmitte tauschen und hoffen, dass man ein passenderes Tier zieht.
Sobald einer die 10 Karten große Rennstrecke umrundet hat und wieder im Ziel landet, wird die Runde noch zu Ende gespielt. Und alle, die im Ziel gelandet sind, haben gewonnen. Wer es ein wenig schwieriger haben will, benutzt die erweiterte Regel. Da werden die Tierhälften zu Beginn gedraftet, und jeder darf maximal zweimal im Spiel ein Tier umwandeln.
Wettrennen mit der Komponente "Würfel" sind eigentlich immer ein Quell des Grauens. Alle rasen davon weil sie gut würfeln, man selber hechelt hinterher, weil man schlecht würfelt - obwohl man schlauerweise beim Würfel im Spiel die 1 gegen eine weitere 2 ausgetauscht hat. Trotzdem gut, wenn man seine Würfelzahl verändern kann - wie bei Mix-Max-Rallye. Wobei man "verändern" hier auch vorsichtig sagen muss, denn selbst, wenn man eine Tierhälfte gegen eine neue tauschen darf, heißt das noch lange nicht, dass die neue besser passt. Also noch eine Glückskomponente - die sowohl gut als auch schlecht ausfallen kann.
Aber dieses gewisse Kribbeln finden Kinder hier gut. Man bleibt ja nicht einfach nur plump stehen, sondern darf im Falle eines Fehlwurfes trotzdem etwas machen. Und auch, wenn es dann wieder nicht klappt, ist zumindest die Option für Kinder etwas, womit der Fehlwurf nicht mehr so schlimm wirkt. Besonders gut finden sie, wie die Tiere sich immer wieder verändern. Das macht optisch was her und sorgt immer für Lacher, die auch über viele Partien halten, weil es dauert, bis man alles gesehen hat.
Mix-Max-Rallye kann aber auch deshalb einige Partien anhalten, weil sich die Rennstrecke immer wieder verändert und mitspielende Kinder irgendwann merken, dass man auch planen muss. Nach einem Fehlwurf eine Karte wegzuschmeißen, die einem im weiteren Verlauf der Strecke keinen Vorteil mehr bringt, das muss man erst mal merken und umsetzen. Da waren viele Kinder regelrecht dankbar für einen Fehlwurf, weil ihnen der im Verlauf des Rennens vielleicht bessere Chancen geben konnte.
Es macht Spaß zu beobachten, wie Kinder dieses Spiel nach und nach für sich entdecken. Und das, obwohl es "nur" eine kleine Schachtel ist. Da haben manche Kinder hier oft was gegen, weil angeblich nur große Schachteln großen Spielspaß versprechen. Mix-Max-Rallye zeigt ihnen aber sehr schön, wie falsch man mit so einer Annahme liegen kann. Und für die Profis hat das Spiel ja die sehr sinnvolle Erweiterung im Gepäck. Da darf nicht nach jedem Fehlwurf getauscht werden, sondern maximal zweimal im gesamten Spiel. Das macht alles noch etwas kribbeliger. Außerdem werden die Tierhälften jetzt vor dem Spiel in einer kindgerechten Version gedraftet (also Karten selber aussuchen). Aber das alles ist erst für ältere Kinder sinnvoll.
Einziger Kritikpunkt: die Altersangabe. Ab fünf ist oft noch zu niedrig. Vorschulkinder brauchen mehrere Anläufe, bis sie verstehen, wie die Symbole auf den Tieren und den Rennkarten zusammenhängen und wie man damit den Würfel verändern kann. Ab sechs wäre eher angemessen. Probiert es einfach aus, für kleines Geld bekommt man viel Spielspaß. Auf die Plätze, fertig, los!
Rezension Christoph Schlewinski
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Mix-Max-Rallye: 5,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
28.02.19 von Christoph Schlewinski - Schönes und ungewöhnliches Rennspiel mit toller Grafik. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
02.07.19 von Jürgen Henrich |
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