Rezension/Kritik - Online seit 22.10.2020. Dieser Artikel wurde 1710 mal aufgerufen.

Banana Bandido

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Autor: Michael Loth
Verlag: Mogel-Verlag
Rezension: Stefan Ducksch
Spieler: 2 - 5
Dauer: 15 - 30 Minuten
Alter: ab 9 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4567
Banana Bandido

Spielerei-Rezension

Es ist nicht einfach, an einen Vorjahreserfolg anzuknüpfen. Das muss auch der Kleinverlag Mogel erfahren, der 2018 mit seinem cleveren Assoziationsspiel Belratti überraschte und es damit ein Jahr später bis auf die Empfehlungsliste zum Spiel des Jahres schaffte. Große Fußstapfen für einen Nachfolger. Dieses schwere Erbe tritt das Kartenspiel Banana Bandido an. In ihm sind wir Affen und rangeln um Bananen. Das ist soweit noch verständlich. Erstaunlicherweise geschieht dies alles zugleich im Wilden Westen, und im Saloon sind Banditen, Outlaws und Sheriffs unterwegs. Das macht das Verständnis der auch ansonsten etwas verschachtelten Spielidee nicht leichter.

Gewinnen können wir, wenn wir als erster fünf Siegpunkte haben. Für jeden von ihnen müssen wir insgesamt fünf Bananen einsammeln. Alternativ müssen wir drei Aktionssymbole aktivieren, was nicht allzu einfach ist, weil die vier Aktionskarten, die wir bei Spielbeginn erhalten, nur selten genau die benötigte Kombination zeigen.

Es dauert ein wenig, bis man die verschiedenen Karten auseinandersortiert und wie gewünscht ausgelegt hat. Bei den „Reward“-Karten sind Vorder- und Rückseite relevant. Am Zug nehmen alle reihum eine solche Belohnungskarte aus der Auslage. Es gibt die Belohnung auf der Vorder- und der verdeckten Rückseite. Dort kann uns aber auch ein Pavian seinen Allerwertesten entgegenrecken, dann entfällt die Belohnung. Manchmal dürfen wir auch Bananenkarten der Mitspieler zermatschen. Bereits jetzt ist klar, dass hier eine gehörige Portion Kartenglück im Spiel ist. Ansonsten gibt es Bananen oder Stöcke zu gewinnen, letztere sind die Währung, mit der wir in Phase zwei unsere Aktionen machen können.

Zum einen aktivieren wir damit nun eine unserer vier Aktionskarten. Dadurch erhalten wir drei Vorteile: einen Spieleffekt, der uns Bananen einbringt, sie uns bei anderen klauen lässt oder diese in Punkte umwandelt. Zum anderen zeigt die Karte (hoffentlich) eines der für den Sieg notwendigen Symbole. Und schließlich gibt es Sondereffekte, mit denen man zum Beispiel Karten deaktivieren kann, um sie später erneut auszuspielen und damit wiederum Einkommen zu generieren.

Natürlich kann man mit den anderen Affen am Tisch auch Stöcke zusammenwerfen und so einen Spieler kurz vor dem Sieg stoppen, indem man eine seiner Aktionskarten mit einem wichtigen Symbol angreift. Mehr noch, der aktive Spieler nimmt sie auf die Hand, der Bestohlene erhält zum Trost zwei neue Karten zur Auswahl, von denen er eine erst mal wieder auf den Tisch bringen muss. Zumindest erhält man so neue Karten und ein bisschen mehr Hoffnung darauf, die passenden Aktionssymbole für den Sieg zu sammeln.

Daraus ergibt sich ein recht turbulentes Tauziehen, bei dem es zumeist gegen denjenigen geht, der am weitesten vorn zu sein scheint. Diese direkte Konfrontation mag nicht jeder. Vor allem, wenn die schlauen Aufwiegler sich dadurch persönlich Vorteile erschleichen können. Häufig gewinnen diejenigen, die sich aus den Scharmützeln heraushalten und ihre Aktionskarten dann ausspielen, wenn die Gegner nicht genügend Munition auf der Hand haben, um sie zu ärgern. Banana Bandido lebt auch viel davon, was die Spielgruppe daraus macht.

Zusätzlich bekommt jeder vor Beginn noch eine verdeckte Charakterkarte, die einmalig im Spiel erlaubt, bei Aktivierung einen Sondereffekt zu nutzen. Ihre Wirkungen sind leider sehr unterschiedlich stark. Einige bringen nur ein Sondereinkommen, andere knipsen dem Gegner wichtige Karten weg oder generieren das Sondereinkommen durch Diebstahl bei Mitspielern. Unterm Strich braucht Banana Bandido für dieses Karten-Gezerre eine Menge Regeln, die weder intuitiv noch allzu verständlich abgefasst sind. Das merkt man, wenn man das Spiel nach einiger Zeit wieder hervorholt und versucht, es aufzubauen oder zu erklären. Das meiste ist nicht mehr präsent und muss Schritt für Schritt wieder angelesen werden. Der Wiederholungswunsch wird dadurch nicht größer.

Rezension Stefan Ducksch

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Banana Bandido: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.10.20 von Stefan Ducksch

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