Rezension/Kritik - Online seit 19.11.2025. Dieser Artikel wurde 565 mal aufgerufen.

Crime Scene: Lazio 1356

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Autor: Markku Heljakka
Petter Ilander
Richard Heayes
Verlag: Piatnik
Rezension: Michele Stark
Spieler: 1 - 4
Dauer: 120 - 240 Minuten
Alter: ab 18 Jahren
Jahr: 2023
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2505
Crime Scene: Lazio 1356

Spielziel

Lazio 1356. Du bist ein hochangesehener Ordensbruder und ein alter Freund hat dich nach Lazio gebeten. In letzter Zeit geschehen allerlei seltsame Dinge in seinem Kloster und er erhofft sich, dass du Licht in die Sache bringen könntest. Doch als du dort ankommt, wirst du direkt in einen Mordfall verwickelt. Das seltsame daran: Der Täter scheint kein einfacher Mensch zu sein…

Ablauf

Lazio 1356 kommt, typisch für Escape-Spiele, mit mehreren Kartenstapeln daher. Etwas innovativer ist da schon das große Szenenbild, das eine Kammer im Kloster abbildet und in mehrere Quadranten unterteilt. Dieses hilft nicht nur dabei Atmosphäre zu erzeugen, sondern stellt auch ein zentrales Element des Spiels dar. Bei Spielbeginn werden alle Kartenstapel sortiert bereitgelegt und das Szenenbild für alle Spieler gut sichtbar ausgelegt.

Auch wenn Bruder Gregorius in der Geschichte auf sich allein gestellt ist, kann der mysteriöse Mordfall trotzdem mit mehreren Spielern aufgeklärt werden. Bei Spielbeginn wird das erste Kapitel der Geschichte gelesen und anschließend beginnt das eigentliche Rätseln.

Dies geschieht durch nummerierte Karten, deren Zahlen denen der nummerierten Quadranten auf dem Szenenbild entsprechen. Dabei gibt es zwei Kartenarten: Text- und Rätselkarten.

Textkarten treiben auf den ersten Blick lediglich die Geschichte voran. Allerdings ist auf ihnen auch immer ein Wort unterstrichen. Dieses Wort gilt es nun im Szenenbild zu suchen, und anschließend die Karte mit der passenden Nummer aufzudecken. Um zu überprüfen, ob neu aufgedeckte Karten richtig sind, gibt es farbige Schnüre, welche die Karten verbinden.

Die Rätselkarten dagegen sind der eigentliche Hauptteil des Spiels. Sie zeigen in den meisten Fällen irgendein Bild und weisen manchmal noch schwarz-weiße Schnüre auf. Sollten schwarz-weiße Schnüre vorhanden sein, müssen noch weitere Karten aufgedeckt werden, bevor das Rätsel beginnen kann. Diese weiteren Karten zu finden ist fast schon ein weiteres kleines Rätsel, Hinweise erhält man hierfür lediglich durch die Positionen der schwarz-weißen Schnüre am Bild.

Hat man also etwaige weitere Karten gefunden, kann man versuchen das eigentliche Rätsel zu lösen. Sollte man nicht weiterkommen, gibt es noch Hinweiskarten, welche allerdings einen Preis haben. Möchte man eine von Ihnen beanspruchen, dann muss man die oberste Reputationskarte vom Stapel entfernen.

Wird das Rätsel dann gelöst, muss man auf der passenden Dokument-Karte überprüfen, ob die gefundene Lösung als eine der vier Antwortmöglichkeiten zur Verfügung steht. Tut sie das nicht geht es noch einmal weiter mit dem Knobeln, doch sollte sie vorhanden sein, muss man nun die 3 daneben stehenden Zahlen betrachten.

Diese stehen für Absatz, Zeile und Wort im Geschichtenbuch. (3-3-3 steht also für das dritte Wort der dritten Zeile im dritten Absatz) Dieses Wort muss nun wieder im Szenenbild gefunden werden und schon geht es mit der nächsten Karte weiter.

So spielt man sich also durch den gesamten Kartenstapel. Das Rätseln wird nur manchmal durch ein neues Kapitel im Geschichtenbuch unterbrochen. Am Spielende muss eine finale Entscheidung getroffen werden, um zu entscheiden, wie das Abenteuer endet. Dafür dürfen die Spieler allerdings alle noch übrigen Reputationskarten betrachten, was hoffentlich einen Hinweis für die Entscheidung darstellt und anschließend endet Lazio 1356.

Fazit

Lazio 1356 ist auf den ersten Blick ein weiteres von mittlerweile unzähligen Escape-Spielen. Doch die Rätsel, und besonders das Szenenbild mit Wimmelbild-Charakter, bringen wirklich einen frischen Wind in das Genre und machen es so zu einem sehr guten Vertreter dieser Spielsorte.

Die Anleitung ist allerdings ein Kritikpunkt. Diese ist an manchen Stellen leider so verwirrend formuliert, dass man manche Absätze zweimal lesen muss. Da Escape-Spiele allerdings nicht wirklich sehr viele Regeln haben, ist dies aber nicht übermäßig störend. Das Spielmaterial ist von guter Qualität und die Illustrationen helfen dabei, eine gute Atmosphäre zu erzeugen.

Es erzeugt nämlich nicht nur Atmosphäre, sondern ist auch spieltechnisch innovativ. Das „Wimmelbild“ ist nämlich ganz und gar nicht der Hauptbestandteil der Rätsel, sondern vielmehr eine Ergänzung. Auf ihm muss man zwar hin und wieder nach bestimmten Gegenständen suchen, allerdings nicht so oft, dass es repetitiv wird.

Die Rätsel sind gleich mein nächster Pluspunkt. Ihre Schwierigkeit wurde in unserer Spielrunde als sehr gut ausbalanciert aufgenommen. Während die ersten Rätsel etwas einfacher waren und leicht schwieriger wurden, waren sie alle definitiv schaffbar. Auch die Methoden zur Lösung dieser Rätsel waren sehr abwechslungsreich, was ein positiver Punkt ist und besonders der Mechanismus, durch den einzelne Wörter aus dem Text ausgewählt wurden, macht in der Anwendung ziemlich viel Spaß.

Lazio 1356 hat allerdings auch einen großen negativen Punkt. Die Lösung der Rätsel sollte man nämlich auf einer Karte überprüfen, die 4 Lösungsmöglichkeiten enthält. In der Theorie sollte man das Rätsel lösen und anschließend mit der Karte abgleichen, ob die Lösung zur Auswahl steht. In der Praxis ist es allerdings leider so, dass man dabei natürlich die anderen 4 Lösungen sieht. Hier wäre ein anderer Weg die Lösung zu überprüfen, wie viele andere Escape-Spiele ihn haben, etwas besser gewesen.

Abschließend ist Lazio 1356 also ein tolles Rätselspiel mit abwechslungsreichen und angenehm anspruchsvollen Rätseln, das wirklich weiterzuempfehlen ist, auch wenn es vielleicht nicht den besten Mechanismus zur Lösungsüberprüfung hat.

Rezension Michele Stark

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Crime Scene: Lazio 1356: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.09.25 von Michele Stark - Sehr gut konzipiertes Escape-Spiel, mit innovativen Rätseln!

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