Rezension/Kritik - Online seit 23.04.2025. Dieser Artikel wurde 690 mal aufgerufen.
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Hoch hinauf wollen die Hühner auf dem Hühnerhof beim Würfelspiel Rauf und Runter. Wer hat den meisten Schwung und schafft es nach oben? Mit viel Würfelglück kommst du höher als die anderen Hühner und gewinnst die Partie.
Zum Spielen gibt es "Leiterkarten", von denen 9 als Hühnerleiter ausgelegt werden, die anderen 7 Karten werden aufgedeckt daneben gelegt und zeigen eine sogenannte "Flatterzahl" an - das sind die Zahlen, die du erwürfeln musst. Alle erhalten ein Spieltableau und zwei gleichfarbige Hühner. Auf dem Spieltableau gibt es eine Zahlreihe von 1 bis 25, auf der läuft dein eines Hühnchen entsprechend deiner Würfelergebnisse hinauf. Das zweite Hühnchen wird an die Startposition am Ende der Hühnerleiter gesetzt.
Bist du an der Reihe, würfelst du insgesamt fünfmal. Im ersten Wurf mit allen 5 Würfeln, aus jedem Wurf wählst du dann einen Würfel zum Ablegen aus. Zeigt der Würfel einen Feder, kannst du dir eine Feder nehmen. Federn können später eingesetzt werden, um beispielsweise neu zu würfeln oder einen späteren Absturz abzumildern, falls du über das Ziel hinausgeflogen sein solltest.
Zeigt der Würfel eine Augenzahl, dann legst du ihn auf dein Tableau entsprechend seiner Augenzahl. Jeder weitere Würfel, den du dann dort ablegst, muss gleich hoch oder höherwertig sein. Dessen Wert addierst du dann zu dem Wert, der schon auf deinem Tableau liegt. Beispielsweise hast du als erstes eine 2 gewürfelt, bei nächsten Mal wählst du erneut eine 2 aus, die du dann auf Feld 4 ablegst. Ziel ist es, die aktuelle "Flatterzahl" zu erreichen. Übersteigen deine erwürfelten Werte diese Zahl, kannst du Federn abgeben. Pro Feder, die du abgibst, darf du ein Feld zurück setzen. Reicht das Abgeben der Federn zum Ausgleich aus, ersetzt dein Hühnchen nun den letzten Würfel
Kannst oder möchtest du nicht genügend Federn abgeben, stürzt dein Hühnchen auf der Leiter um so viele Felder hinab, wie du auf deinem Tableau zu weit geflogen bist.
Haben alle ihre 5 Würfe gemacht, werden die Positionen der Hühner auf den Tableaus verglichen. Steht dein Hühnchen am weitesten von dem zu erwürfelnden Wert entfernt, bewegst du dein Hühnchen auf der Leiter nicht und bekommst 2 Federn vom Vorrat. Alle anderen können mit ihrem Hühnchen auf der Leiter aufsteigen und zwar so viele Felder, wie der Abstand zu deinem Hühnchen beträgt.
Nun wird die Hühnerleiter verlängert, indem die Karte mit der aktuellen "Flatterzahl" umgedreht und mit der Sprossenseite an die obere Spitze der Leiter gelegt wird. Das Spiel endet, wenn alle sieben "Flatterzahlen" erwürfelt wurden. Steht dein Hühnchen als oberstes auf der Leiter, gewinnst du das Spiel.
Das Material und die Grafik von Rauf und Runter ist sehr ansprechend gestaltet. Die Holzhühnchen und Federn sind sehr wertig und die Illustrationen sind lustig und machen Lust auf das Spiel.
Aber dann kommt die Spielregel und dann fängt es an, etwas kompliziert zu werden, obwohl es recht einfach ist. Das liegt daran, dass viel zu viel Begriffe eingeführt werden, die erst einmal zugeordnet werden müssen: "Flatterpiste", "Flatterzahl", "Pistenhühnchen", "Leiterhenne", "Schwung", "abfedern". Die Begrifflichkeiten sind zwar irgendwo logisch und auch nachvollziehbar, nerven aber trotzdem beim Lesen und man fragt sich, was denn nun gemeint ist. Das hätte besser formuliert werden können. Kinder alleine kommen mit den Spielregeln nicht zurecht.
Rauf und Runter steht und fällt mit dem Würfelglück. Hast du Pech, kommst du nicht weiter, wie sehr du dich auch anstrengst. Wird zu mehreren gespielt, ist das Risiko immer die niedrigsten Würfe gemacht zu haben natürlich geringer, als wenn zu zweit gespielt wird. Laut Anleitung kann es zu zweit gespielt werden, aber das ist ziemlich witzlos, wenn deine Entfernung von der verlangten "Flatterzahl" immer größer ist oder wenn du die "Flatterzahl" überschritten hast. Rauf und Runter ist besser zu dritt oder mehr spielbar.
Dann entsteht allerdings ein anderes Problem - es dauert, und zwar viel zu lang. Wird zu fünft gespielt, wie es möglich sein soll, wartest du bis vier Leute vor dir jeweils fünfmal gewürfelt haben, bist du wieder dran bist. Das ist absolut langweilig. Vor allem, weil oftmals schon in der 3. Runde fest steht, wer auf dem besten Weg zum Sieg ist. Trostpflaster für die, die hinterher hinken, sind zwar die Federn, die sie bekommen, aber so viel kann man bei Würfelpech damit auch nicht ausrichten.
Wir haben Rauf und Runter in verschiedenen Konstellationen gespielt, zu zweit, zu dritt, zu viert, zu fünft, mit Kindern, ohne Kinder - aber in keiner Runde kam der Wunsch nach Wiederholung auf.
Rezension Renate Gerling-Halbach
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Rauf und runter:
2,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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03.11.24 von Renate Gerling-Halbach - Zu zweit nicht gut spielbar, zu fünft ist es viel zu langweilig, weil es zu lange dauert. |
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