Spielziel

Gänsehaut-Spannung herrscht im Teufelstopf, dem Bolzplatz der Wilden Fussballkerle. Wieder einmal stehen sie sich gegenüber, gnadenlos und zu allem entschlossen: die Mannschaft der "Wilden Kerle" und die Gang des Dicken Michi, die "Unbesiegbaren Sieger"...

Ablauf

11 Spielfiguren auf jeder Seite stehen sich auf einem rechteckigen Spielfeld mit quadratischen Feldern gegenüber. Bei den Spielfiguren handelt es sich um einfache Pappfiguren, die die Filmcharaktere darstellen sollen. Die Torpfosten werden durch kleine Steine markiert, die auf das Spielfeld gelegt werden.

Es wird abwechselnd mit zwei bzw. drei Würfeln gewürfelt. Dem Offensivspieler stehen neben den beiden herkömmlichen sechsseitigen Würfeln noch ein zusätzlicher dritter zur Verfügung, der mittels drei verschiedener Symbole einen möglichen Pass definiert. Der Offensivspieler kann wählen, ob er die gewürfelte Punktsumme verwendet um seine Figuren fortzubewegen, oder stattdessen einen Pass (wie gewürfelt) spielt. Bei einem Pass wird der Ball entsprechend der angegebenen Flugkurve (flach + gerade, flach + abgeknickt oder hoch + abgeknickt) bis zum nächsten Mitspieler gespielt, höchstens jedoch so viele Felder, wie dieWürfelsumme der anderen beiden Würfel anzeigt. Ein Torschuss muss vor dem Würfeln angesagt werden.

Will der Defensivspieler den Ball erobern, muss er die ballführende Spielfigur mit einem der beiden Würfelwerte direkt erreichen können. Dies klingt leichter als es ist, denn auch sein Gegner kann die Laufwege durch geschicktes Stellungsspiel blockieren.

Durch die Verwendung einer Sanduhr bleiben den Spielern in jedem Spielzug nur 30 Sekunden Zeit, um den Zug zu planen und durchzuführen. Das Spiel endet nach einer zuvor festgelegten Spieldauer.

Fazit

An dem Spielmaterial gibt es wenig auszusetzen. Die Pappfiguren wirken zwar etwas billig, schaffen aber die nötige Atmosphäre. Die Torpfosten sind eine ganz witzige Idee, auf die man aber auch hätte verzichten können.

Zwei Dinge fallen negativ auf: Zum einen unterscheiden sich die Spielfiguren nicht in ihren Eigenschaften voneinander und sind vollständig austauschbar. Genauer gesagt haben sie keine Eigenschaften, außer dass sie da sind und den Ball spazieren tragen dürfen. Und zum zweiten ist es für den Defensivspieler einerseits kein Problem, lange Pässe des Gegners durch geschickte Bewegungen zu blockieren, andererseits aber äußerst schwierig, dem Gegner den Ball abzunehmen. Dies führt dazu, dass der Ball von den beiden Teams praktisch von Tor zu Tor getragen wird (Ausnahme: ein glücklicher Würfelwurf...). Die Entscheidung, wer das Spiel gewinnt, fällt somit der Würfel, der beim Torschuss unbedingt einen hohen Pass anzeigen muss - denn die direkte Schussbahn zu blockieren ist geradezu trivial. Immerhin: Die Spielzüge erfolgen dank der Sanduhr zügig, ein Probespiel vorausgesetzt.

Ein Spiel, das sich auf das zufällige Ergebnis eines einzelnen Würfels reduziert, kann trotzdem nur als Enttäuschung bezeichnet werden.Wer die "Wilden Kerle" mag, wird vielleicht trotzdem Gefallen dran finden. Alle anderen Spieler werden nicht umhin kommen, sich eigene Regeln zu schaffen, um den Spiel etwas mehr Tiefe zu verleihen.

Rezension Carsten Pinnow

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.