Rezension/Kritik - Online seit 09.07.2008. Dieser Artikel wurde 5902 mal aufgerufen.

Jungle

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Autor: keine Angabe
Verlag: Matagot
Rezension: Monika Harke
Spieler: 2
Dauer: 20 Minuten
Jahr: 2006
Bewertung: 2,5 2,5 H@LL9000
Ranking: Platz 5641
Jungle

Spielziel

Das Leben im asiatischen Dschungel ist hart, denn hier gilt noch das "Recht des Stärkeren". Große und kleine Tiere kämpfen um den Titel "Herrscher des Dschungels", den aber nur jener Dschungelbewohner tragen darf, der sich zuerst zur gegnerischen Höhle auf der gegenüberliegenden Seite des Dschungels durchgeschlagen hat.

Ablauf

Der Dschungel liegt ruhig und friedlich vor uns. Doch der Schein trügt - es ist die Ruhe vor dem Sturm. Zwei Gruppen von jeweils acht Tieren unterschiedlicher Hierarchie formieren sich. So beziehen nun Elefant, Löwe, Tiger, Panther, Wolf, Hund, Katze und Ratte ihre Ausgansposition und stehen sich gegenüber, lediglich durch zwei Seen und drei schmale Pfade voneinander getrennt. Der Kampf um die Vorherrschaft im Dschungel kann beginnen.

Mit dem Ziel vor Augen, als Erster die gegnerische Höhle zu erreichen, bewegen sich die Kontrahenten Feld um Feld aufeinander zu. Trifft ein Tier dabei auf ein gegnerisches Tier gleichen oder niederen Ranges, wird dieses gemäß der hierarchischen Ordnung kurzerhand eliminiert, denn hier gilt einzig und allein das "Gesetz des Dschungels".

Eine besondere Rolle kommt dabei der Ratte zu, die auf den ersten Blick das schwächste Lebewesen der Rangfolge darstellt. Nur ihr gelingt es, den Elefanten in die Flucht zu schlagen. Darüber hinaus verfügt dieser kleine Nager als Einziger über die Fähigkeit, die Seen schwimmend zu durchqueren, während alle anderen Dschungelbewohner, mit Ausnahme von Löwe und Tiger, die mit einem Sprung das andere Ufer erreichen können, um die Seen herumlaufen müssen. Allerdings verliert eine schwimmende Ratte gegenüber dem Elefanten ihre furchteinflößende Wirkung, da sich so ein Dickhäuter von einem nassen Nager nicht im Geringsten beeindrucken lässt.

Gelingt es einem Tier, sich in die Nähe des Ziels vorzukämpfen, muss es eine letzte Herausforderung bestehen: Der Höhleneingang ist von Fallen umgeben und kann nur über diese betreten werden. Sobald ein Tier ein Fallenfeld betritt, nimmt es die unterste Stufe der Rangordnung ein und wird somit zum wehrlosen Opfer, das von allen geschlagen werden kann. Überwindet es die Falle jedoch unbeschadet und erreicht die Höhle, kann der Dschungel seinen neuen Herrscher krönen.

Fazit

Jungle ist die Neuauflage eines traditionellen chinesischen Spiels, das auch unter den Namen "Dou Shou Qi", "The Battle of Animals", "Dschungelspiel" oder "Dschungo" bekannt ist und oftmals auch als vereinfachte Schachversion bezeichnet wird.

Betrachtet man das Spielmaterial, so fällt zunächst die handliche Faltschachtel im Taschenbuchformat ins Auge. Sie ist, ebenso wie der Spielplan, durch Golddruck auf edel getrimmt worden. Das ist schon ansprechend, denn das Auge spielt ja schließlich mit. Unterstützt wird dieser positive Eindruck von der Grafik, die, passend zum Thema, chinesisches Flair vermittelt.

Auch an der Spielanleitung, die dem Spiel leider nur auf Französisch beiliegt, gibt es nichts auszusetzen. Ein solides Schulfranzösisch ist zum Verstehen ausreichend, zumal die Anleitung sehr kurz und gut bebildert ist. Die Regeln sind einfach und binnen kürzester Zeit erklärt. Eine kleine Regellücke ist zwar vorhanden, welche man aber intuitiv richtig umsetzt: Beim Sprung an das andere Seeufer können Löwe bzw. Tiger gegnerische Tiere gemäß den hierarchischen Regeln schlagen.

Der Spielmechanismus ist, bedingt durch die gelungene thematische Umsetzung, schnell verinnerlicht, zumal die Spielelemente größtenteils bekannt sind, da man sie auch in ähnlicher Form bei "Stratego" und "Schach" vorfindet. Der Spielablauf gestaltet sich je nach Spielermentalität unterschiedlich. Bei einer offensiven Spielweise versucht man zunächst, mit der Ratte den Elefanten in Schach zu halten oder in die Flucht zu schlagen, um mit Löwe oder Tiger schnell die gegnerische Höhle zu erreichen. Spielt man eher defensiv, platziert man seine Tiere als Barrikade vor der eigenen Höhle und versucht die gegnerischen Angriffe erfolgreich abzuwehren, um dann möglichst unbehelligt den Weg auf die andere Seite anzutreten. Theoretisch kann das Spiel natürlich auch ad absurdum geführt werden, wenn beide Spieler ausschließlich defensiv agieren. Wer jedoch eine derart destruktive Spielweise an den Tag legt und nicht siegorientiert spielt, sollte sich lieber einem anderen Spiel zuwenden.

Jungle ist ein kleines strategisches Spiel, das ohne Glücksfaktor auskommt. Trotz der einfachen Regeln und kurzen Spieldauer von 5 bis 15 Minuten besitzt es eine unerwartete Spieltiefe und bietet mehr Entscheidungs- und Einflussmöglichkeiten, als man auf den ersten Blick vermutet. Wer gerne zu zweit spielt, Regelstudium, lange Spieldauer und aufwendigen Spielaufbau verabscheut, trotzdem aber ein Spiel sucht, das nicht belanglos und dazu optisch ansprechend ist, wird Jungle als nette kurzweilige Unterhaltung zu schätzen wissen.

Rezension Monika Harke

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Jungle: 2,5 2,5, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.06.08 von Monika Harke
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