Rezension/Kritik - Online seit 12.10.2008. Dieser Artikel wurde 6950 mal aufgerufen.

Risk: Black Ops

Direktlinks zu den Rezensionsblöcken
Autor: keine Angabe
Verlag: Parker-Spiele
Rezension: Monika Harke
Spieler: 3 - 5
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2008
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2494
Risk: Black Ops

Spielziel

Risk: Black Ops ist eine weltweit auf 1000 Stück limitierte Vorabversion von Risiko Deluxe, einer überarbeiteten Neuauflage des Spieleklassikers (Erscheinungsdatum: Herbst 2008). Dieses Preview-Spiel wurde exklusiv an Journalisten ausgegeben und ist daher nicht im Handel erhältlich. Optisch erhielt das Promotion-Spiel ein eigenes Design, die Spielregeln sind jedoch mit denen der neuen Deluxe-Version, welche jetzt erstmals in der Gegenwart spielt, identisch.

Ablauf

Der Grundmechanismus wurde beibehalten: Die Spieler besetzen mit ihren Truppen Gebiete und versuchen durch Kämpfe, die mittels Würfel ausgetragen werden, sich auszubreiten, um somit ein Ziel zu erfüllen. Dieses Spielsystem wurde nun grundlegend überarbeitet und neue Spielelemente hinzugefügt. So gibt es jetzt neben Städten und Hauptstädten veränderte Regeln bezüglich Startaufstellung und Truppennachschub sowie Ziele und Belohnungen.

Zu Spielbeginn kann man sich zwischen zwei Möglichkeiten des Spielfeldaufbaus entscheiden. In der Basisversion ist, abhängig von der Spielerzahl, eine Startaufstellung vorgegeben, die aber teilweise nicht ganz ausgewogen ist. Alternativ werden zunächst 15 Gebietskarten gezogen und dort Städte platziert. Dann erhält jeder Spieler, abhängig von der Spielerzahl, eine bestimmte Anzahl an Starttruppen. Reihum besetzen die Spieler nun erst ein Gebiet mit ihrer Hauptstadt und einer Einheit und platzieren anschließend je eine Armee in ein freies Gebiet. Sobald alle Gebiete besetzt sind, verstärkt jeder Spieler mit den restlichen Starttruppen seine Armeen auf dem Spielfeld, so dass bereits zu Spielbeginn der Plan gut gefüllt ist und es sofort zur Sache gehen kann.

Jeder Spielzug beginnt bekanntermaßen mit dem Truppennachschub, der nun leicht modifiziert wurde. Zur Anzahl der kontrollierten Länder werden die besetzten Städte hinzugezählt und durch drei geteilt. Außerdem gibt es für jeden besetzten Kontinent wie bisher Bonustruppen sowie für jede kontrollierte Hauptstadt eine zusätzliche Einheit. Darüber hinaus kann man weitere Armeen durch den Eintausch von Länderkarten erhalten.

Das Eintausch-System wurde allerdings grundlegend überarbeitet. Jede Länderkarte, die man durch die Eroberung mindestens eines Landes erhält, zeigt einen oder zwei Sterne. Man kann nun Karten mit bis zu zehn Sternen zu Beginn seines Zuges gegen Truppen eintauschen, wobei es einen Anreiz für das Sammeln der Sterne gibt, da der Nachschub im Verhältnis zu den Sternen überproportional steigt. Gestrichen wurde hingegen die Regel, dass man zwei zusätzliche Armeen erhält, wenn man das Land kontrolliert, das auf der Karte abgebildet ist.

Angriff und Verteidigung erfolgen nach den bekannten Regeln. Neu ist allerdings die Truppenverschiebung am Ende eines Zuges geregelt. Durften bisher nur Truppen, die nicht am Kampf beteiligt waren, in ein benachbartes Gebiet verschoben werden, so können nun beliebige Armeen eines Landes entlang einer Länderkette in ein anderes Land bewegt werden.

Kernstück der Änderungen sind jedoch die Ziele und Belohnungen, welche die bisherigen Auftragskarten ersetzen. Zu Spielbeginn werden zufällig je vier leichter und schwerer zu erfüllende Ziele gezogen, offen ausgelegt und, in der erweiterten Version, mit Belohnungen bestückt. Diese acht Ziele gilt es nun zu erfüllen. Erreicht ein Spieler ein Ziel, nimmt er sich dieses inklusive Belohnung und legt es vor sich aus. Ziele können beispielsweise die Kontrolle von Kontinenten, einer bestimmten Anzahl von gegnerischen Haupstädten oder Gebieten sowie die Übernahme einer bestimmten Anzahl von Städten oder Ländern in einem Zug sein. Die Belohnungen verschaffen Vorzüge wie beispielweise zusätzliche Truppen, eine garantierte Länderkarte, einen weiteren Angriffs- oder Verteidigungswürfel oder zusätzliches Verschieben von Truppen.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler sein drittes Ziel erfüllt hat und das Gebiet mit seiner Hauptstadt kontrolliert. Alternativ kann natürlich auch um die Weltherrschaft gespielt werden.

Fazit

Risiko ist und bleibt Risiko - daran ändern auch neue Spielelemente und Mechanismen nichts. Die Überarbeitung hat dem Spiel jedoch mehr als gut getan, denn es ist nun endlich in der Gegenwart angekommen ist, sowohl auf dem Spielbrett als auch spielerisch.

Das Spiel ist vom Ablauf her wesentlich straffer geworden. Bereits durch den Spielfeldaufbau und die Starttruppen kommt von Anfang an Leben ins Spiel. Städte und Hauptstädte sind zwei neue Spielelemente, die sich sehr gut in das Gesamtwerk einfügen. Da Städte für zusätzlichen Truppennachschub sorgen, werden sie schnell zu begehrten Zielen. Auch die Hauptstädte sind nicht zu unterschätzen, denn zum einen bescheren sie eine Nachschubeinheit und sind zum anderen fester Bestandteil der Siegbedingung. Dies macht sie auch als strategische Ziele sehr beliebt.

Grundlegend geändert wurde das Kartentausch-System. Der Zeitpunkt des Kartentausches wird nun vom Spieler selbst bestimmt, ebenso die Anzahl der Karten. Dies verbessert die Planung und lässt die Spieler flexibler agieren - eine Überarbeitung, die das alte System schnell vergessen lässt.

Die Truppenverschiebung am Ende eines Spielzuges musste eine kleine, aber nicht unbedeutende Änderung hinnehmen. Da nur noch Truppen aus einem Gebiet verschoben werden dürfen, sollte man sich bereits zu Beginn seines Zuges überlegen, welche Einheiten wo zum Angriff oder zur Abwehr benötigt werden. Es wird somit schwieriger, Gebiete zu sichern. Dies macht den Spielablauf eher angriffsbetonter und aggressiver, was für das Spiel ganz klar eine Bereicherung darstellt.

Die einschneidendste und gleichzeitig wohl interessanteste Modifikation betrifft die alten Auftragskarten, die kompromisslos durch offen ausliegende Ziele und Belohnungen ersetzt wurden. Aufmerksamkeit ist angesagt, denn man muss einerseits die Gegner im Auge behalten, abschätzen, welches Ziel sie gerade verfolgen und gegebenenfalls auch Allianzen eingehen und andererseits versuchen, ein auserkorenes Ziel möglichst vor allen anderen zu erreichen. Diese Änderung wirkt sich positiv auf den Spielreiz aus; ebenso, dass auf das Ziel, einen bestimmten Mitspieler zu eliminieren, verzichtet wurde.

Wo Risiko drauf steht, ist auch Risiko drin. Wer das Original für eine kriegsverherrlichende, langweilige Würfelorgie gehalten hat, wird sich auch mit der überarbeiteten Version höchstwahrscheinlich nicht anfreunden können. Es wird immer noch nach Herzenslust gekämpft und gewürfelt - aber das Spiel wird aufgrund der gelungenen Überarbeitung wesentlich mehr von Taktik und Strategie bestimmt, ist weniger glücksabhängig und mit einer absehbaren Spielzeit von ein bis maximal zwei Stunden vor allem deutlich kürzer geworden. Allen Hobby-Feldherren und Fans dieses Kultspiels kann ein Blick auf die neue Deluxe-Version von daher nur empfohlen werden!

Rezension Monika Harke

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

'Risk: Black Ops' online bestellen

Kaufen bei Idealo Kaufen bei Spiele-Offensive Kaufen bei Meeple-Box 

H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Risk: Black Ops: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.09.08 von Monika Harke

Leserbewertungen

Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.

Weitere Informationen zu 'Risk: Black Ops' auf unseren Partnerseiten