Rezension/Kritik - Online seit 18.09.2010. Dieser Artikel wurde 6517 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Es treffen sich 2 bis 4 Spieler mit ihren Desperados auf dem Dorfplatz zum gemeinsamen, gegenseitigen Abknallen und Einsammeln von Nuggets. Es verwundert nicht, dass nach Spielende der Besitzer der meisten Nuggets gewinnt.
Das Spiel verläuft in fünf Runden mit identischer Struktur:
Eine Spielrunde kann jedoch auch enden, wenn keine Möglichkeiten mehr bestehen, Karten zu belegen und kein Spieler willens oder in der Lage ist, weitere Patronen abzugeben.
Das Spielmaterial weiß zu überzeugen. Die Karten sind niedlich gezeichnet und von ordentlicher Qualität. Die Revolvermarker sind aus stabiler Pappe, wobei ich nicht sagen kann, ob sie nach der 100sten Partie noch in Bestform sind, da sie häufig und gleichzeitig verwendet werden. Die Patronen und das Dynamitbündel sind aus Holz und optisch wie haptisch sehr ansprechend. Allerdings ist die Ausstattung der Spieler bereits in der Mindestbesetzung mit 2 Patronen pro Person so reichhaltig, dass es kaum zu Engpässen beim Aufdecken der Revolvermarker kommt.
Die Spielregel besteht aus einem beidseitig bedruckten DIN-A4-Blatt und beantwortet alle Fragen.
Die Spieltiefe ist gering. Letztlich betreibt man Kombinatorik im Zahlenraum von 0 bis 20, womit die Altersangabe (ab 8 Jahren) gerechtfertigt ist.
Das Spielgefühl ist flockig, aber auch hektisch. Es sollte jedem Erwerber klar sein, dass durch das Aufdecken der verdeckten Plättchen ein erheblicher Ungewissheitsfaktor – um nicht zu sagen Glücksfaktor – enthalten ist. Strategen werden hieran nicht viel Freude haben.
Für Familien mit Kindern finde ich das Thema etwas heikel, auch der Spieltitel (übersetzt: Auf Nimmerwiedersehen, Freunde) ist ganz schön zynisch. Daher sollten Eltern ihre Kinder schon darauf hinweisen, dass es sich hierbei um ein Spiel mit (zum Glück) nur sehr begrenztem Realitätsbezug handelt.
So nett ich die Idee finde, so schwer fällt es mir, eine Zielgruppe für dieses Spiel festzulegen. Mein Bekanntenkreis ist von der Hektik im Spiel nicht unbedingt angetan. Grundschulkindern würde ich es aufgrund des Themas auch nicht unbedingt empfehlen. Am ehesten könnte ich es mir noch Jugendliche als Adressaten vorstellen.
So verbleibe ich mit einem etwas zwiespältigen Gefühl. Das Spielmaterial und die Spielidee sind schön, das Spiel funktioniert auch, aber was nützt das alles, wenn der Spielreiz sich bereits nach wenigen Partien erledigt hat? Von daher kann ich nur empfehlen, vor Erwerb eine Probepartie zu spielen und sich anschließend zu entscheiden.
Rezension Andreas Frank
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Adios Amigos: 3,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
08.07.10 von Andreas Frank - Wegen des schönen Materials Spielreiz 3+. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.04.09 von Udo Kalker - Irgendwie lustig, dann aber doch viel zu hektisch, innerhalb von Millisekunden alles im Auge zu behalten. |
Leserwertung Adios Amigos: 3.3, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.07.09 von Timber |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.07.09 von dilli - Wir haben nur das eine geändert: Wenn du einen Banditen erlegst (seine dritte Person erledigst), musst du ihn darauf aufmerksam machen. Damit klappte das Spiel super. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.09.10 von Thomas Hammer - Ein Hektikspiel, das daher nicht immer gut ankommt. Das Zielgruppenproblem besteht tatsächlich - hat aber nach unserem Empfinden herzlich wenig mit dem scheinbar "brutalen" Thema zu tun: Das hektische Pappmarker-auf-Comic-Figuren-Setzen gepaart mit intensiver Rechen-Denkleistung lässt auch bei Grundschulkindern nicht einmal ansatzweise "agressive Tendenzen" erkennen - allerdings sind Kinder beim Schnellrechnen den Erwachsenen meist unterlegen. Fazit: Witzig aufgemachtes Rechenspielchen mit etwas (zu) viel Hektik... |