Rezension/Kritik - Online seit 18.09.2010. Dieser Artikel wurde 6517 mal aufgerufen.

Adios Amigos

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Autor: Momo Besedic
Illustration: Hans-Georg Schneider
Christian Hanisch
Anette Kannenberg
Verlag: Pegasus Spiele
Rezension: Andreas Frank
Spieler: 2 - 4
Dauer: 10 - 20 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
3,3 3,3 Leser
Ranking: Platz 5950
Adios Amigos

Spielziel

Es treffen sich 2 bis 4 Spieler mit ihren Desperados auf dem Dorfplatz zum gemeinsamen, gegenseitigen Abknallen und Einsammeln von Nuggets. Es verwundert nicht, dass nach Spielende der Besitzer der meisten Nuggets gewinnt.

Ablauf

Das Spiel verläuft in fünf Runden mit identischer Struktur:

  • Zuteilung des Spielmaterials (falls aus Vorrunde nicht mehr (vollständig) vorhanden): zehn verdeckte Revolvermarker (Werte 0 bis 9), zwei Patronen und ein Bündel Dynamit
  • Aufdecken von drei eigenen Desperado-Karten
  • Nach Startkommando decken alle Spieler zwei beliebige Revolvermarker auf und suchen nach Karten der Mitspieler, bei denen die Summe oder die Differenz der zwei auf den Karten aufgedruckten Zahlen den Werten der eigenen aufgedeckten Revolvermarker entspricht und anschließendes Belegen dieser Karten mit eigenem Revolvermarker (nur Marker eines Spielers pro Karte möglich)
  • Nachladen: wenn ein Spieler eine Patrone abgibt, kann jeder Spieler sofort zwei weitere Revolvermarker umdrehen und darf diese sofort verwenden
  • Dynamit-Einsatz: wenn die Summe zweier Ziffern größer als 9 ist, kann ein Spieler sein Dynamitbündel abgeben und darf anschließend mehrere Revolvermarker auf eine Desperadokarte legen, während sich die Mitspieler die Ohren zuhalten und von 10 bis 0 runterzählen; anschließend spielen alle gleichzeitig weiter
  • Ein Spieler darf in der Runde nicht weiter spielen, wenn alle seine Desperados getroffen wurden
  • Die Runde endet, wenn bis auf einen Spieler alle aus der Runde ausgeschieden sind
  • Nun erhält der Überlebende das Rundenplättchen (mit Nuggets auf der Rückseite) und alle Spieler die Desperado-Karten der Mitspieler, welche sie mit eigenen Revolvermarkern belegt haben. Bei Fehlbelegung (Marker passt nicht zur Karte) ist eine Strafzahlung fällig, ebenso wenn man Nachladen ohne Patrone angesagt hat

Eine Spielrunde kann jedoch auch enden, wenn keine Möglichkeiten mehr bestehen, Karten zu belegen und kein Spieler willens oder in der Lage ist, weitere Patronen abzugeben.

Fazit

Das Spielmaterial weiß zu überzeugen. Die Karten sind niedlich gezeichnet und von ordentlicher Qualität. Die Revolvermarker sind aus stabiler Pappe, wobei ich nicht sagen kann, ob sie nach der 100sten Partie noch in Bestform sind, da sie häufig und gleichzeitig verwendet werden. Die Patronen und das Dynamitbündel sind aus Holz und optisch wie haptisch sehr ansprechend. Allerdings ist die Ausstattung der Spieler bereits in der Mindestbesetzung mit 2 Patronen pro Person so reichhaltig, dass es kaum zu Engpässen beim Aufdecken der Revolvermarker kommt.

Die Spielregel besteht aus einem beidseitig bedruckten DIN-A4-Blatt und beantwortet alle Fragen.

Die Spieltiefe ist gering. Letztlich betreibt man Kombinatorik im Zahlenraum von 0 bis 20, womit die Altersangabe (ab 8 Jahren) gerechtfertigt ist.

Das Spielgefühl ist flockig, aber auch hektisch. Es sollte jedem Erwerber klar sein, dass durch das Aufdecken der verdeckten Plättchen ein erheblicher Ungewissheitsfaktor – um nicht zu sagen Glücksfaktor – enthalten ist. Strategen werden hieran nicht viel Freude haben.

Für Familien mit Kindern finde ich das Thema etwas heikel, auch der Spieltitel (übersetzt: Auf Nimmerwiedersehen, Freunde) ist ganz schön zynisch. Daher sollten Eltern ihre Kinder schon darauf hinweisen, dass es sich hierbei um ein Spiel mit (zum Glück) nur sehr begrenztem Realitätsbezug handelt.

So nett ich die Idee finde, so schwer fällt es mir, eine Zielgruppe für dieses Spiel festzulegen. Mein Bekanntenkreis ist von der Hektik im Spiel nicht unbedingt angetan. Grundschulkindern würde ich es aufgrund des Themas auch nicht unbedingt empfehlen. Am ehesten könnte ich es mir noch Jugendliche als Adressaten vorstellen.

So verbleibe ich mit einem etwas zwiespältigen Gefühl. Das Spielmaterial und die Spielidee sind schön, das Spiel funktioniert auch, aber was nützt das alles, wenn der Spielreiz sich bereits nach wenigen Partien erledigt hat? Von daher kann ich nur empfehlen, vor Erwerb eine Probepartie zu spielen und sich anschließend zu entscheiden.

Rezension Andreas Frank

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Adios Amigos: 3,0 3,0, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.07.10 von Andreas Frank - Wegen des schönen Materials Spielreiz 3+.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.04.09 von Udo Kalker - Irgendwie lustig, dann aber doch viel zu hektisch, innerhalb von Millisekunden alles im Auge zu behalten.

Leserbewertungen

Leserwertung Adios Amigos: 3,3 3.3, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.07.09 von Timber
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 12.07.09 von dilli - Wir haben nur das eine geändert: Wenn du einen Banditen erlegst (seine dritte Person erledigst), musst du ihn darauf aufmerksam machen. Damit klappte das Spiel super.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 19.09.10 von Thomas Hammer - Ein Hektikspiel, das daher nicht immer gut ankommt. Das Zielgruppenproblem besteht tatsächlich - hat aber nach unserem Empfinden herzlich wenig mit dem scheinbar "brutalen" Thema zu tun: Das hektische Pappmarker-auf-Comic-Figuren-Setzen gepaart mit intensiver Rechen-Denkleistung lässt auch bei Grundschulkindern nicht einmal ansatzweise "agressive Tendenzen" erkennen - allerdings sind Kinder beim Schnellrechnen den Erwachsenen meist unterlegen. Fazit: Witzig aufgemachtes Rechenspielchen mit etwas (zu) viel Hektik...

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