Rezension/Kritik - Online seit 04.12.2012. Dieser Artikel wurde 3020 mal aufgerufen.

Space Maze

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Autor: Michel Baudoin
Illustration: Michel Baudoin
Verlag: Wacky Works
Rezension: Oliver Kühlwein
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 12 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 3262
Space Maze

Spielerei-Rezension

Spielerei Herbst 2012:

Jedes Jahr wird die nur dem Fachpublikum zugängliche Neuheitenschau auf der Spiel ein bisschen unübersichtlicher, weil immer mehr Spiele in Essen zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Im letzten Jahr hatte ich deswegen das Problem, dort ein interessantes Spiel gesehen zu haben, mich aber nicht mehr an den Namen erinnern zu können. Da der Verlag das Vorführexemplar auch schon wieder zum Stand mitgenommen hatte, war Suchen in den Messehallen angesagt. Tatsächlich habe ich es dann aus verschiedenen Gründen erst am vierten Tag geschafft, das Spiel "Space Maze" wieder zu finden. Zu Hause stellte sich dann die Frage, hatten sich die lange Suche und der recht hohe Preis überhaupt gelohnt?
Aufmachung und Spielmaterial sind über jeden Zweifel erhaben. Dicke Pappe, Holzwürfel und individuell gestaltete hölzerne Spielfiguren in Form von Aliens füllen die Schachtel in Siedlergröße gut aus. Auch bemerkenswert: Die Spieler haben alle Aliens in drei Farben, aber die Formen sind unterschiedlich. Nett anzusehen und anzufassen, aber es sollen ja die inneren Werte, sprich der Spielreiz überzeugen.
Zunächst muss ein Spielfeld aus einzelnen quadratischen Platten gelegt werden. Die Form ist variabel, aber zu Anfang bietet sich ein 5 mal 5 großes Quadrat an, dessen Mitte die Sonderplatte mit der "Reliquie" bildet. Alle anderen Platten sehen gleich aus. In der Mitte jeweils ein leerer Raum, an allen vier Kanten jeweils ein Gang in der Farbe Rot, Blau oder Gelb. An andere Platten angelegt ergeben sich so Übergänge in den einzelnen Farbkombinationen. Die spielen später bei der Bewegung der Aliens eine Rolle. Letztere docken erstmal mit ihrem Raumschiff aussen am Spielfeld an. Jede Ufobesatzung aus genau drei Aliens in den Farben Lila, Orange und Grün hat den Auftrag als erste zum "Reliquienraum" zu rennen, sich die dort befindliche Reliquie unter Nagel zu reissen und zurück zum Schiff zu bringen.
Zur Bewegung dienen Bewegungswürfel und Karten. Die Karten erinnern etwas an Robo Rallye, haben aber neben der Bewegung des eigenen Aliens auch die Funktion Platten zu vertauschen, und zu verdrehen oder Spezialaktionen durchzuführen. Da Aliens auf den manipulierten Platten verbleiben ist so auch indirekte Bewegung möglich. Außerdem zeigen die Karten in der Mitte eine Würfelzahl, die die Aktivierungskosten angibt.
Nachdem nun jeder Spieler seine drei Aliens, vier Karten und ein kleines Tableau erhalten hat, nimmt der Startspieler pro Mitspieler einen Bewegungswürfel und je drei Zahlenwürfel in den Farben der Aliens. Diese wirft er zu Beginn eines Zuges für alle gemeinsam. Wer dann an der Reihe ist, nimmt sich einen der Würfel und benutzt ihn sofort. Ist er zur Bewegung gedacht, zieht er einfach die angegebenen Schritte entsprechend der aufgedruckten farbigen Fußspuren. Pro Raum wird dabei ein Schritt verbraucht. Nun kommen auch die zweifarbigen Verbindungen zum Zug. Ein Alien kann diese nur nutzen, wenn die beiden Primärfarben dort der eigenen Sekundärfarbe entsprechen. So kann das grüne Alien nur über blau-gelbe Verbindungen gehen.
Nimmt ein Spieler einen Zahlenwürfel, so kann er dazu eine Karte ablegen, deren aufgedruckter Wert gleich hoch oder höher ist. Damit hat er die Aktivierungskosten bezahlt und kann mit dem Alien in der Farbe des gelegten Würfels die Kartenaktion ausführen. Das Tableau dient dabei nur als Ablage. Hat jeder Spieler drei Würfel genommen, endet die Runde und es wird erneut gewürfelt.
Space Maze bietet viele unterschiedliche Mechanismen, die ineinander greifen. Eine sinnvolle Karte muss mit dem zum Alien farblich passenden Würfel kombiniert werden, der wiederum mindestens die Aktivierungskosten zeigt. Für eigene Bewegungen muss zusätzlich noch die Farbe der Verbindungen stimmen. Zwar können Karten quasi gegen Schritte eingetauscht werden, aber nur nach und nach und bei sieben Handkarten ist Schluss. Ab und zu sind schöne Kombinationen möglich: Das eine Alien bewegen, mit dem nächsten per Plattentausch weiter transportieren und mit dem dritten Zug ein paar Gegner vom Hals schaffen. Diese Gelegenheiten sind allerdings rar und scheitern meistens an den nicht passenden Würfeln. Da das Nehmen der Reliquie einen Schritt kostet, kann bei maximal drei Schritten auf dem Bewegungswürfel ein Alien von einer benachbarten Platte ,nach dem Diebstahl der wertvollen Fracht, nur wieder auf ein Feld kommen, dass einen Schritt entfernt liegt. Dann ist der andere Spieler dran und kann den Spieß wieder umdrehen usw.
Kombinationen auszutüfteln, die eigenen Aliens gut platzieren, die richtigen Karten sammeln... all das macht am Anfang Spaß, aber je länger das Spiel dauert - immerhin eher 60 statt der angegebenen 45 Minuten - desto mehr Langeweile stellt sich ein. Dann werden die farbigen Passagen eher zu nervigen Hindernissen, als zu Herausforderungen. Wenn schliesslich der vorhergehende Spieler zum x-ten Mal den entscheidenden Würfel wegschnappt, ist es mit dem Spielreiz vorbei. Was dann auch die oben gestellte Frage beantwortet: Leider hat sich die Suche nicht gelohnt.

Rezension Oliver Kühlwein

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Space Maze: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 14.10.12 von Oliver Kühlwein

Leserbewertungen

Leserwertung Space Maze: 5,0 5.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.04.12 von Udo Möller - Sehr schönes Spiel, beim dem man die Gegner so richtig ärgern kann - zumindest, wenn man die passenden Karten auf der Hand hat. Erinnert ein bisschen an Robo Rally.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 05.12.12 von Gregor F. - gelungenes Spiel - noch schöner, wenn man bunte Kulleraugen auf die Aliens klebt ;)

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