Rezension/Kritik - Online seit 07.10.2012. Dieser Artikel wurde 4465 mal aufgerufen.

Bremer Stadtmusikanten

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Autor: Arno Steinwender
Wilfried Lepuschitz
Illustration: Günther Jacobs
Verlag: Die Spiegelburg
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2011
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2371
Bremer Stadtmusikanten

Spielziel

Bei diesem Ablagespiel werden Karten übereinander gestapelt - denn wie im Märchen steht der Hund auf dem Esel, die Katze auf dem Hund und der Hahn auf der Katze - zusätzlich müssen auch die Farben noch passen. Wer durch dieses Stapeln seine Karten zuerst loswird, hat das Spiel gewonnen.

Ablauf

Jeder Spieler erhält sechs Karten. Diese Karten sind immer zweigeteilt und zeigen in der oberen und unteren Kartenhälfte je eines der vier Bremer-Stadtmusikanten-Tiere und eine von vier Hintergrundfarben. Außerdem liegen zu Spielbeginn vier Esel in den vier verschiedenen Farben aus.

Wer an der Reihe ist, spielt eine Karte aus. Dabei muss er eine Hälfte dieser Karte sowohl farbig als auch thematisch passend auf einer bereits liegende Kartenhälfte platzieren. Zum Beispiel kann man also zu Beginn auf den blauen Esel einen blauen Hund legen. Die zweite Kartenhälfte muss entweder auf der leeren Tischhälfte oder auf einer ebenfalls passenden Kartenhälfte zum Liegen kommen. Wer keine passende Karte besitzt, muss eine nachziehen.

Eine Besonderheit stellt der Hahn dar: Legt man nämlich einen solchen, deckt man eine Karte vom Nachziehstapel auf, sucht sich davon ein Tier aus, platziert die Karte vor dem nächsten Spieler und fragt ihn, ob er das entsprechende Tier mit der passenden Hintergrundfarbe auf der Hand hat. Falls ja, darf er diese Karte dazu legen und beide Karten zum nächsten Spieler weiterschieben. Dies wird so lange wiederholt, bis ein Spieler keine passende Karte besitzt - dieser muss dann alle Karten an sich nehmen.

Wer die vorletzte Karte ablegt, muss dabei das entsprechende Tiergeräusch nachmachen - andernfalls erhält er eine Strafkarte. Gewonnen hat, wer zuerst alle Karten ablegen konnte.

Fazit

Wer die Spielbeschreibung aufmerksam gelesen hat, wird vielleicht schon festgestellt haben, dass einige Spielelemente bekannt erscheinen. Was sich beim ersten Spiel auch bestätigt, denn irgendwie fühlt man sich an Mau Mau und Domino erinnert, auch wenn hier die Karten nicht wie bei Domino aneinander, sondern übereinander gelegt werden.

Die Mischung aus diesen beiden Spielen, eingebettet in das Märchen der Bremer Stadtmusikanten, weiß in jedem Fall zu überzeugen. Nicht nur jüngeren Kindern macht es Spaß, auch Eltern und Großeltern spielen gerne eine Partie mit. Eltern sind ihren Kindern im Spiel auch nicht überlegen, denn der nicht unbeträchtliche Glücksfaktor beim Kartennachziehen sorgt dafür, dass alle fast die gleichen Chancen haben. Freilich überblicken Erwachsene eher, für welche Karten sie im Moment mehrere Anlegemöglichkeiten haben und für welche nicht, und dass es dann natürlich ratsam ist, Letztere zuerst zu spielen. Aber diese Kleinigkeit ist nicht immer unbedingt spielentscheidend.

Erschüttert hat mich in meinen Testrunden, wie viele Kinder das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten nicht kannten. Diese Gelegenheit kann man dann natürlich beim Schopfe packen und vor dem Spiel noch schnell das Märchen erzählen.

Das Spielmaterial wurde sehr ansprechend gestaltet. Vor allem die kleine Schiebebox zur Aufbewahrung der Karten überzeugt sehr. Neben den anderen drei Kartenspielen, die zur selben Zeit ebenfalls beim Verlag erschienen sind, machen die Schachteln optisch in aufgestellter Form im Spieleregal eine ausgesprochen gute Figur. Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung gleich gut und lässt sich sogar zu fünft problemlos spielen, obwohl das laut Spielerzahlangabe gar nicht vorgesehen ist.

Für die Altersempfehlung wäre besser eine Angabe ab 6 Jahren gewählt worden, denn bei 5-Jährigen und selbst noch bei spielunerfahrenen 6-Jährigen muss man damit rechnen, dass sie das Spiel nicht auf Anhieb verstehen. Gerade mit der Kombination Farb- und Tierzuordnung tun sich manche schwer. Auch, dass man nach Möglichkeit beim Hahn bei der aufgedeckten Karte ein Tier aussuchen sollte, dass man selbst auf der Hand hat, damit die Sache nicht zum Bumerang wird. Auch ist es nicht einfach, den Überblick über die nach und nach immer größer werdende Auslage zu behalten. Ebenso ist beim Platzieren der Karten Feinmotorik gefordert, was für jüngere Kinder auch ein Problem darstellen kann.

Trotz möglicher Anfangsschwierigkeiten verstehen die Kinder das Spiel jedoch nach einigen Partien und dann steht vielen vergnüglichen Runden nichts im Wege. Und wem der Ablauf nach einigen Runden vielleicht ein wenig zu eintönig erscheint, sollte es mal mit der Variante versuchen, die durch das ständige mögliche Zwischenwerfen stets die volle Aufmerksamkeit aller Spieler fordert.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Variante für schnelle Spieler:

Wer eine Karte ablegen könnte, von der beide Hälften auf bereits liegende Tiere passen, darf dies tun, wenn er mit dem Ablegen schneller ist als der Spieler am Zug. Die Spielreihenfolge ändert sich dann ebenfalls, denn es geht immer nach dem Spieler weiter, der zuletzt abgelegt hat.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Bremer Stadtmusikanten: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.08.12 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

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