Rezension/Kritik - Online seit 21.06.2005. Dieser Artikel wurde 6718 mal aufgerufen.

Chamelequin

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Autor: Richard Breese
Verlag: R and D Games
Rezension: Roland Winner
Spieler: 2 - 4
Dauer: 45 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 1989
Bewertung: 4,8 4,8 H@LL9000
Ranking: Platz 1133
Chamelequin

Spielziel

Spielfiguren werden über das Spielfeld gezogen und dadurch Wertungssteine auf die Spielfiguren gestülpt oder entfernt. Die Farbe dieser Wertungssteine sind wichtig, um gegnerische Spielfiguren schlagen zu können.

Wer es schafft, alle Spielsteine der Mitspieler vom Spielbrett zu entfernen, gewinnt.

Ablauf

In einer Einsatzrunde setzt reihum jeder Spieler je 1 seiner 10 (ab 3 Spieler 8) Spielfiguren auf ein beliebiges freies Feld und stülpt einen runden Wertstein der Farbe des Feldes darauf. Es wird solange gesetzt, bis alle Spielfiguren platziert sind. Nun beginnt das reguläre Spiel.

Der aktive Spieler muss eine Spielfigur bewegen. Eine Spielfigur muss mindestens 1 Wertstein und darf maximal 4 Wertsteine tragen.

Man hat 1 der 3 Aktionen zur Auswahl:

Bewegung einer eigenen Spielfiguren auf ein freies Feld, um 1 Wertstein aufzuladen:

1 eigene Spielfigur wird um genau 1 Feld in eine beliebige Richtung auf ein freies Feld gezogen. Dort wird der Feldfarbe entsprechend ein Wertstein auf die Spielfigur aufgestülpt. Dieser Zug ist aber nur möglich, wenn noch 1 Wertstein der benötigten Farbe vorrätig ist.

Bewegung einer eigenen Spielfigur auf ein freies Feld, um 1 Wertstein zu entfernen:

1 eigene Spielfigur mit mindestens 2 Wertsteinen wird um genau 1 Feld in eine beliebige Richtung auf ein freies Feld gezogen. Dort wird der oberste Wertstein entfernt und in den Vorrat gelegt. Der nun sichtbare oberste Wertstein muss der Feldfarbe entsprechen.

Bewegung einer eigenen Spielfigur auf ein besetztes Feld:

1 eigene Spielfigur mit mindestens 2 Wertsteinen wird um genau 1 Feld in eine beliebige Richtung auf ein von einer gegnerischen Spielfigur besetztes Feld gezogen. Dort wird der oberste eigene Wertstein entfernt und in den Vorrat gelegt. Die gegnerische Spielfigur wird vom Spielbrett genommen und vor dem schlagenden Spieler aufgestellt, die Wertsteine darauf kommen zurück in den Vorrat. Innerhalb eines Zuges darf eine Spielfigur bis zu 3 Mal bewegt werden, wenn jeweils ein Wertstein von ihr abgebaut werden kann.

Spielende:

Ist nur noch 1 Spieler mit Spielfiguren auf dem Spielbrett vertreten, gewinnt dieser. Sollte kein solches eindeutiges Spielende möglich sein, gewinnt derjenige, der die wenigsten Spielfiguren verloren hat. Man sollte sich einigen, wann bzw. nach wie vielen Zügen das der Fall sein kann. Im Fall eines Patts: Wer die meisten Spielfiguren gefangen hat, gewinnt. Weiteres Patt: Es siegt nun, wer die meisten Wertsteine gefangen hat.

Fazit

Chamelequin erfreut mit der Tatsache, dass 1 DIN-A4-Seite Regel zum Erlernen ausreicht.Die übersetzte Regel wirft aber einige Unsicherheiten in der Auslegung auf, die erst nach Lesen der englischen Regel verschwinden. Das Spielbrett schreckt anfangs durch seine knalligen Feldfarben, doch man gewöhnt sich daran. Die Spielfiguren wie auch die Wertsteine sind ordentlich gemacht und liegen gut in der Hand.

Wie die Spielregel erwarten ließ, haben wir es hier mit einem richtigen „Brainburner“ zu tun. Jeder Schritt will gut durchdacht sein, denn manch voreiliger Spielzug rächt sich schnell durch einen Gegenzug. Man tut gut daran, Zwickmühlen aufzubauen und Gegner auf mehrere eigene Spielfiguren zuzutreiben. Bedingt durch die vielfältigen Zugmöglichkeiten und Abhängigkeiten daraus ist jeder Spieler permanent eingespannt und intensiv mit der Überprüfung seiner Positionen und möglicher Folgezüge beschäftigt. Zu zweit ist eine Partie dabei noch recht gut überschaubar, bei mehreren Spielern wird es deutlich unübersichtlicher. Es macht durchaus Spaß, erfolgreiche Züge und eventuelle Mehrfachschläge zu planen. Doch wenn die Situation eintritt, dass Mitspieler das Weite suchen, kann sich ein unergiebiges Hin und Her ergeben, das ein unbefriedigendes Spielerlebnis hinterlässt. Das Spiel lebt von der Angriffslust der Mitspieler und verläuft daher je nach deren Temperament zwischen spannend und lau.

Als interessanter hat sich meine unten angegebene Variante erwiesen, die schnell zur Isolation von Spielfiguren führt und daher zu wohlgeplantem Einsatz zwingt, zumal isolierte Figuren auch wehrlos sind, wenn ein Angreifer gezielt vorgeht. Andererseits zieht sich durch die Isolierung eine Partie nicht in die Unendlichkeit. Es bleibt festzuhalten, dass Chamelequin je nach Wahl zwischen Grundspiel und Variante bzw. der Spielercharaktere ganz unterschiedliche Spielfreude macht. Mit der Variante kann ich Chamelequin einen guten Spielreizwert bescheinigen, der hier ausnahmsweise von den HALL9000-Spielern anstelle der Wertung für die Basisversion des Spieles vergeben wird.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Ein eigener Wertstein darf nur entfernt werden, wenn gleichzeitig eine fremde Spielfigur geschlagen werden kann. Dadurch kann man mit einer Spielfigur maximal drei Felder weit ziehen, sofern man es nicht schafft, andere Spielfiguren zu schlagen.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Chamelequin: 4,8 4,8, 6 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 20.05.05 von Roland Winner - Wertung gilt für Variante. Im Basisspiel wäre eine 3 als Spielreiz fällig.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 16.04.05 von Uta Weinkauf
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.05.05 von Nicole Biedinger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.05.05 von Barbara Winner - Der Einfluss wird höher bei weniger Mispielern. Zu zweit gebe ich dann in der Variante den Spielreiz 5.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 08.05.05 von Stephan Gehres - Die Noten beziehen sich auf die Variante
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.06.05 von Frank Gartner - Die Variante macht das Spiel noch ein ganzes Stück kniffliger und erhöht damit den Spielreiz ungemein. In dieser Form eine kleine Perle unter den abstrakten Spielen! Nur knapp an der 6 vorbeigeschrubbt.

Leserbewertungen

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