Rezension/Kritik - Online seit 30.06.2010. Dieser Artikel wurde 7027 mal aufgerufen.

Chromino

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Autor: Louis Abraham
Verlag: Asmodee
Rezension: Michael Timpe
Spieler: 1 - 8
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
1,7 1,7 Leser
Ranking: Platz 6344
Chromino

Spielziel

Bei Chromino handelt es sich um eine Domino-Variante mit dreifarbigen Spielsteinen, die man farblich passend anlegen muss. Wer als Erster alle seine Steine untergebracht hat, gewinnt das Spiel.

Ablauf

Spielaufbau: Jeder Spieler erhält acht Chromino-Steine, die man für die anderen verdeckt vor sich aufstellt. Ein Sonderspielstein mit dem Jing-Jang-Zeichen wird in der Mitte als Startspielstein ausgelegt.

Spielablauf: Ein Spielzug besteht darin, einen seiner Spielsteine passend an die bereits ausliegenden Steine anzulegen. Um passend zu sein, müssen mindestens zwei Flächen farblich übereinstimmend angelegt werden, unterschiedlich farbige Flächen dürfen sich nie berühren.

Das geht auf zwei Arten: Entweder hat man einen Stein, den man mit zwei Flächen an einen anderen Stein mit gleicher Farbkombination anlegen kann. Oder aber es gibt ein Eckfeld, wo schon zwei Steine mit der gleichen Farbe aneinander angrenzen. Hier kann man seinen Stein auch so anlegen, dass er mit nur einer Farbe an die beiden schon liegenden Steine anschließt.
Das Jing-Jang-Zeichen auf einigen Spielsteinen hat eine besondere Funktion, es ist sozusagen der Joker und gilt als jede Farbe, sogar zu beiden Seiten unterschiedlich.

Hat man keinen passenden Stein, muss man einen nachziehen, kann man auch den nachgezogenen Stein nicht anlegen, behält man diesen und der Zug ist beendet.

Spielende: Ist ein Spieler bei seinem letzten Spielstein angekommen, muss er diesen für alle Mitspieler sichtbar offen legen, um ihnen eine Chance zu geben, mögliche Anlegepunkte zu versperren. Wer es jetzt schafft, als Erstes seinen letzten Stein anzulegen, hat das Spiel gewonnen.

Varianten: Die Spielregeln erklären zu dieser normalen Spielvariante noch zwei weitere Spielmöglichkeiten: Die Kindervariante, bei der immer nur eine Farbe passend angelegt werden muss, und die Profivariante, bei der man für jeden angelegten Stein Punkte erhält, abhängig von der Schwierigkeit des eigenen und der angrenzenden Steine.

Fazit

Wäre Chromino eine Digitalkamera, so würde man am ehesten auf die einfache Bedienung und die extrem kurze „Verschlusszeit“ hinweisen. Drei Sätze reichen zum erklären aus, der Spielaufbau ist in einer Minute auf dem Tisch. Danach kann die Spielzeit etwas variieren, je nach dem wie passend die Steine gezogen werden und auch wie schnell die Spieler die Anlegepunkte finden. Obwohl eigentlich ein sehr offenes Spiel sollte die Spielerzahl nicht zu hoch sein, sonst kann es sich doch sehr in die Länge ziehen und nicht immer kann man lange vorausplanen, welche Steine man gleich noch anlegen kann. Eine gute Ergänzung ist eine Sanduhr zur Begrenzung der Spielzüge, die im etwas überdimensionierten Karton auch noch gut Platz gehabt hätte.

Zu zweit spielt sich Chromino genau so gut wie mit mehr Spielern, wer mag, kann es sogar gut alleine spielen. Chromino ist eher ein stilles Denkspiel, bei dem jeder für sich versucht, passende Anlegepunkte zu finden. Die Interaktion im Spiel beschränkt sich auf ab und zu ein hämisches Grinsen, wenn der Andere mal keinen Stein anlegen kann. Der Glücksfaktor ist hoch, man braucht schon eine gewisse Übung, bis man es schafft wenigstens ab und zu etwas vorausschauend zu spielen. Das Spielmaterial ist in Ordnung, statt der fleischfarbenen Grundfarbe der Steine wäre sicher auch eine etwas schickere Farbe möglich gewesen, aber für das Spiel ist es egal. Je länger das Spiel dauert, desto bunter wird die Auslage und bildet ein schönes Mosaik.

Fazit zu den Spielvarianten: Die vereinfachte Variante ist, wenn überhaupt, dann wirklich nur was für ganz kleine Kinder, ich würde sie schon fast nicht mehr als Spiel bezeichnen. Mit einer Farbe passend anlegen bei überhaupt nur 5 Farben, da kann es fast nicht passieren das ein Stein gezogen wird, den man nicht anlegen kann. Als Einstiegsversion zum kennen lernen für ein so einfaches Spiel halte ich sie für ungeeignet.

Die Profivariante kommt mir ebenfalls nicht besonders ausgereift vor, eher als ob die Marketingabteilung noch unbedingt eine Profiebene drauf setzen wollte, um mit drei Schwierigkeitsstufen werben zu können. Das ständige Notieren der Punkte fürs Anlegen ist eher lästig und bringt keinen taktischen Vorteil, da man meist eh nur eine Anlegemöglichkeit hat. Statt mehr Taktik kommt also ein weiterer Zufallsmechanismus ins Spiel, nicht nur ob meine Steine passen, sondern auch noch, wie gut sie passen. Dazu kommen lauter offene Fragen, z.B. ob es Sonderpunkte fürs Schluss machen gibt, ob ich überhaupt Schluss machen muss, wenn ich könnte, aber punktetechnisch gerade nicht führend bin usw. Auf solche Details kann man sich natürlich vor dem Spiel schnell verständigen, aber von einer Profiversion erwarte ich schon etwas mehr, vor allem vollständige Regeln.

Rezension Michael Timpe

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Chromino: 2,0 2,0, 1 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 23.06.10 von Michael Timpe - Eher ein Kinderspiel, oder für Familien mit (jüngeren) Kindern. Ich würde auch kein Domino spielen, da sind mir Farben oder Zahlen egal.

Leserbewertungen

Leserwertung Chromino: 1,7 1.7, 3 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.07.10 von elas - Das Spiel ist schnell blockiert, vor allem wenn man in Treppenform anlegt. Meist schafft man einen oder zwei Steine nicht und bis man wieder legen kann, hat man wieder sehr viele Steine vor sich liegen.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 02.07.10 von Michael - man kann nicht einmal sagen, dass es funktioniert... wenn ale spieler aufpassen, weiss man vom ersten stein an, wer gewinnen wird...
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.07.10 von Thomas Hammer - Von der Idee her interessant, auch das Material ordentlich - vom Spielgefühl aber leider extrem schwach. Spannung sucht man vergebens. Der Glücksfaktor ist zu hoch, der Wiederspielreiz dagegen ist bei unterschiedlichen Altersgruppen und Spielgruppierungen gleichermaßen sehr gering. (Zitat: "Spielen wir lieber mal wieder ein altes Domino! Da kann man wenigstens das Spiel selbst steuern...!")

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