Rezension/Kritik - Online seit 12.08.2007. Dieser Artikel wurde 12449 mal aufgerufen.

Die kleine Hexe

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Autor: Kai Haferkamp
Illustration: Bluguy Grafikdesign
Winnie Gebhardt-Gayler
Verlag: KOSMOS
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 25 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 1987
Die kleine Hexe

Spielziel

Unterstützt vom Raben Abraxas und beobachtet von der Mume Rumpumpel fliegt die kleine Hexe von einer guten Tat zur nächsten, was gar nicht so einfach ist. Denn erstens sind der Hexe beim Fliegen die Kirchtürme im Weg, die mit viel Geschick umflogen werden müssen, damit die wackligen Spitzen nicht abstürzen. Und zweitens müssen sich die Spieler ganz schön viel merken, damit die kleine Hexe ihre guten Taten auch tatsächlich vollbringen kann.

Ablauf

Nach dem Aufbau der Landschaft mit den Kirchtürmen sehen sich alle Kinder die 13 Kärtchen mit Bildern von der kleinen Hexe genau an, danach werden die Plättchen umgedreht. Auf jedes der Kärtchen kommt ein andersfarbiger Chip. 13 Chips in den gleichen Farben werden auf die dafür vorgesehenen Vertiefungen in der Hügellandschaft des Schachtelbodens gelegt. Die Bilder, welche auf den umgedrehten Kärtchen zu sehen sind, werden alle auf der sogenannten Bildtafel ein zweites Mal dargestellt.

Wer an der Reihe ist, bekommt von seinem linken Nachbarn eine Aufgabe für eine bestimmte gute Tat zugewiesen, indem der Nachbar auf ein Bild der Bildtafel zeigt. Um die gute Tat vollbringen zu können, muss man wissen, welches verdeckte Kärtchen das gesuchte Bild zeigt. Der daraufliegende Farbchip muss nun in der Hügellandschaft gesucht werden und die kleine Hexe muss zu diesem Punkt fliegen. Dazu bewegt man die Magnetkugel auf der Oberseite des Himmels, so dass die an einer Metallkette hängende Hexe auf der Unterseite des Himmels entsprechend bewegt wird. Dabei muss man umsichtig vorgehen, damit die Hexe mit ihrem langen, sperrigen Besen keine Kirchtürme streift und dabei deren Dächer hinunterwirft, denn dies beendet den Zug sofort.

Ist die Hexe über dem gewünschten Chip angekommen, wird das Bildkärtchen, auf dem der gleichfarbige Chip liegt, umgedreht. Zeigt es das gewünschte Bild, war der Spieler erfolgreich und erhält als Belohnung einen blauen Siegpunkt. Außerdem wird auf das soeben gefundene Bild auf der Bildtafel ebenfalls ein blauer Punkt gelegt. Das heißt, diese gute Tat wurde bereits vollbracht und muss für den Rest des Spieles nicht mehr ausgeführt werden.

Hatte der Spieler ein falsches Kärtchen umgedreht, gibt es keinen Siegpunkt. Außerdem läuft die Mume Rumpumpel auf der Jahresleiste um ein Feld vorwärts.

Das Spiel endet, wenn entweder alle guten Taten erfüllt wurden – dann haben alle Spieler gemeinsam gewonnen und der Spieler mit den meisten Siegpunkten wird zum besten Freund der kleinen Hexe. Oder die Mume Rumpumpel erreicht das letzte Kalenderfeld der Jahresleiste – in diesem Fall haben alle Spieler verloren.

Fazit

Zwar ist die kleine Hexe laut Buch schon 127 Jahre alt, aber ausgedacht hat sich Otfried Preußler sein liebenswertes Hexlein "erst" vor 50 Jahren, so dass sie in diesem Jahr ein Jubiläum feiert. Rechtzeitig zu ihrem Ehrenjahr bringt Kosmos das Spiel zum Roman auf den Markt.

Wie auch schon im Kinderspiel des Jahres 2005 (Das kleine Gespenst), das ebenfalls aus der Ideenwerkstatt von Kai Haferkamp stammt, wurden auch für dieses Spiel die Originalzeichnungen der Bücher verwendet. Und ebenso wie in Das kleine Gespenst gelingt es dem Autor auch hier wieder, die Spielabläufe wunderbar an den Roman anzupassen.

Packt man die Schachtel aus, blickt man auf eine Fülle von Material, das erst einmal sortiert und vor allem aufgebaut werden muss, was schon einige Zeit in Anspruch nimmt. Hat man das Werk dann aber endlich vollbracht, wird man durch einen reizenden Anblick belohnt: Sieht man doch vor sich eine grüne Landschaft mit vielen bunten Häusern, zwischen denen tatsächlich die kleine Hexe herumzufliegen scheint. Gekrönt wird das Ganze von einem auf vier Stäben ruhenden Himmel, an dem die "fliegende" Hexe mit Hilfe eines Magneten festgehalten wird. Die Umsetzung der Idee, die kleine Hexe fliegend auf ihrem Hexenbesen zu zeigen, ist wirklich großartig gelungen!

Kennt man andere Spiele des Autors, so weiß man, dass er in seinen Spielen gerne Memory-Varianten unterbringt. So auch in diesem. Wer sich beim Spielen nicht anstrengt, hat keine Chance, die richtigen Bilder zu finden. Allerdings steckt in diesem Punkt auch eine Problematik dieses Spiels: Für Kinder nämlich, welche die Geschichte der kleinen Hexe bzw. die dazugehörigen Bilder nicht kennen, ist es sehr schwer, sich die einzelnen Bilder zu merken, denn diese sind alle in schwarz-weiß gehalten. Etwas Farbe hätte zwar die Originalillustrationen verfälscht, auf der anderen Seite aber Nichtkennern das Spielen etwas einfacher gemacht. Kinder können sehr schnell die Lust an einem Spiel verlieren, wenn sie keine Erfolge sehen, was in meinen Spielrunden auch tatsächlich einige Male passiert ist.

Die Kombination von Wissen und Förderung der Motorik sowie die gezielte Schulung des Augenmaßes ist grundsätzlich jedoch wieder hervorragend gelungen und macht in jedem Fall all jenen Kindern Spaß, welche die Geschichte der kleinen Hexe kennen.

Die Altersangaben passen ebenfalls. Lässt man den Memory-Teil weg, eignet sich das Spiel auch bestens als Geschicklichkeitsspiel für jüngere Kinder ab etwa 3 Jahren. Sie sind mit Feuereifer dabei, wenn es darum geht, die Hexe durch die vielen Kirchtürme zu manövrieren und finden es auch gar nicht schlimm, wenn dabei des öfteren ein Dach abstürzt.

Wer Das kleine Gespenst mochte, wird auch von diesem Spiel begeistert sein. Enthält es doch wieder die Spielelemente Memory und Geschicklichkeit, die aber aufgrund der Geschichte doch auch wieder ganz anders wirken. Wer die Geschichten von Otfried Preußler mag, sollte auf alle Fälle zugreifen – ich bin sicher, er wird nicht enttäuscht werden!

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Für kleinere Kinder

werden zu Beginn des Spiels einfach weniger Kirchtürme in die Landschaft gestellt, so dass Fliegen durch den Nachthimmel stark vereinfacht wird.

Für Fortgeschrittene

wird die Zeit, die sie zum Fliegen haben, begrenzt, in dem die Mitspieler langsam den Zauberspruch "Hokuspokus Fidibus, dreimal schwarzer Kater, dreimal schwarzer Rabendreck, kleine Hexe, flieg zum rechten Fleck!" aufsagen. Dann sollte die Hexe an ihrem Ziel angekommen sein, andernfalls ist der nächste Spieler an der Reihe.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Die kleine Hexe: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.08.20 von Sandra Lemberger - Wenn man die Geschichten der kleinen Hexe sowie die dazugehörigen Illustrationen kennt, muss man dieses Spiel einfach mögen!

Leserbewertungen

Leserwertung Die kleine Hexe: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.08.07 von Oliver S. - Ein schönes Kinderspiel mit sehr guter Grafik. Umsetzung des Themas ist voll gelungen.

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