Rezension/Kritik - Online seit 21.05.2008. Dieser Artikel wurde 5613 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Gib niemals auf! Der Untertitel wird sowohl als Startsignal jedes Zugs der Kontrahenten als auch als Motto verwendet. Hektisch wird bei diesem Spiel gegen eine Zeituhr gewürfelt, um die eigenen Figuren durch den Hindernisparcours zu bekommen. Wem das als Erster gelingt, ist der fitteste wilde Kerl am Tisch und ob der kurzen Spieldauer sicher bereit, diesen Titel sofort wieder gegen einen Herausforderer zu verteidigen.
Das Spielbrett zeigt einen Hindernis-Parcours mit Start- und Zielfeld, mehreren Hindernisfeldern, die nicht betreten werden dürfen und einem Abkürzungsfeld. Jeder Mitspieler bekommt drei gleichfarbige wilde Kerle und der jüngste Spieler beginnt das Spiel. Dazu nimmt er sich die Zeituhr und einen Würfel, stellt eine Figur auf das Startfeld, zieht die Zeituhr auf, ruft: "Gib niemals auf!" und beginnt zu würfeln.
Seine erste Figur zieht er entsprechend seinem Würfelergebnis auf dem Spielfeld. Danach wird erneut gewürfelt und gesetzt. Würde die Figur auf einem Hindernisfeld landen, wird sie nicht bewegt. Dies wird solange fortgeführt, bis die Zeituhr klingelt. Dann ist der nächste Spieler an der Reihe. Im zweiten Zug wird als Erstes die zweite eigene Figur auf den Parcours gejagt, im dritten Zug der letzte Fussballkerl. Sobald mehr als ein eigener Pöppel auf dem Parcours unterwegs ist, darf der Spieler entscheiden, welche Figur durch den Würfelwurf bewegt wird. Dabei kann unter Umständen eine auf dem Spielplan eingezeichnete Abkürzungsmöglichkeit genutzt werden, um den eigenen Pöppel schneller ans Ziel zu bringen.
Wer als Erster alle eigenen Kerle im Ziel hat, darf sich Sieger schimpfen lassen.
Schnell, locker, hektisch! Drei Attribute, ein Spiel. Regelstudium und Spieldauer sind der erstgenannten Eigenschaft zuzuordnen. Spielgefühl und Komplexität der zweiten. Und für die Hektik sorgt nicht nur die Zeituhr, die den eigenen Spielzug begrenzt, sondern auch die Anfeuerungs- und Gegenrufe der Mitspieler oder Zuschauer.
Thematisch scheint der Autor der Buchreihe einen modernen Klassiker geschaffen zu haben. Die im Rahmen des Gesamtmerchandisings eines solchen Produkts in hoher Anzahl auf den Markt geworfenen Nebenprodukte sind oft ihr Geld nicht wert. Nicht so bei diesem Werk. Ein runderes Spiel in Bezug auf die Zielgruppenausrichtung ist mir bisher noch nicht untergekommen. "Passt, wackelt und hat Luft!" möchte man rufen, wenn man sich der Begeisterung für diesen Bolzplatz angeschlossen hat.
Selbständiges Spielen ohne erwachsene Aufsicht ist Menschen im Grundschulalter bereits nach der ersten Partie möglich. Den jüngeren unter ihnen fehlt zwar oft der Überblick, welche Spielfigur jetzt idealerweise gezogen wird, doch helfen ihnen Mitspieler und Zuschauer oft und gerne. Erstaunlich ist, dass die verbissensten Kämpfer oft die Erwachsenen sind, wenn sie denn mitspielen dürfen. Einen Erwachsenen während seines Zuges mit einem spielfremden Anliegen zu behelligen, ruft eine Reaktion zwischen Grunzen und laut geschrieenem "Jetzt nicht!" hervor.
Das Bemerkenswerteste an diesem Spiel ist sicherlich der Autor: Raphael Renter schickt sich an, in die Fußstapfen großer Spieleautoren zu treten. Er vergeudet dabei keine Zeit: Schlappe neun Jahre musste er sich auf dem Globus tummeln, bis ein renommierter Verlag eines seiner Werke veröffentlichte. Ursprünglich sollte der Autor sein Werk persönlich auf der Spiel 07 dem Volk vorstellen, musste aber leider kurzfristig wegen eines ihm wichtiger erscheinenden Autorentreffen absagen. Potzblitz, da scheint sich jemand wirklich etwas vorgenommen zu haben!
Rezension André Beautemps
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Die wilden Fussballkerle - Bolzplatz: 5,0, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.04.08 von André Beautemps |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
06.04.08 von Sandra Lemberger - Das hektische Würfeln und Ziehen macht nicht nur Kindern Spaß! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
22.04.08 von Frank Schwarz |
Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.