Rezension/Kritik - Online seit 17.12.2008. Dieser Artikel wurde 6125 mal aufgerufen.

Einfach Genial - Junior

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Autor: Reiner Knizia
Illustration: Jim Hansen
Verlag: KOSMOS
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 1 - 4
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2007
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4480
Einfach Genial - Junior

Spielziel

Professor Eisstein hat das leckerste Pinguin-Spezialfutter aller Zeiten entwickelt, von dem ein Pinguin nur noch vier verschiedene Futterstücke braucht, um satt zu werden. Doch leider hat der zerstreute Professor die Futterstücke aus Versehen auf Eisschollen im Meer verloren und nun sollen die Spieler möglichst viele verschiedene davon einsammeln, um damit die Pinguine zu füttern. Wer dabei am erfolgreichsten ist, gewinnt dieses Legespiel.

Ablauf

Die Pinguine werden griffbereit gestapelt, die vier Startplättchen auf den Spielplan gelegt und die übrigen Eisschollen-Spielsteine in das Säckchen gegeben. Jeder Spieler zieht daraus einen Stein und legt ihn offen vor sich aus.

Wer an der Reihe ist, legt eine Eisscholle auf freie Spielplanfelder. In die Mitte der Eisscholle stellt er die Professorfigur und kontrolliert, ob es zu den beiden Farbabbildungen auf dem eben gelegten Plättchen in direkter Nachbarschaft gleiche Futterstücke gibt. Ist dies der Fall, darf er sich so viele Futterstücke dieser Art nehmen, wie es Übereinstimmungen gibt, andernfalls geht er leer aus. Danach überprüft der Spieler, ob er bereits vier verschiedene Futterstücke gesammelt hat. Wenn dies zutrifft, darf er einen Pinguin vom Stapel nehmen und die Futterstücke in die passenden Aussparungen drücken. Nach seinem Zug zieht er wieder eine Eisscholle aus dem Beutel und der nächste Spieler ist am Zug.

In diesem Sinne wird das Spiel fortgesetzt, bis entweder keine Eisscholle mehr auf den Spielplan passt oder alle Pinguine gefüttert wurden. Es gewinnt der Spieler mit den meisten Pinguinen.

Fazit

Die Spielregel ist leicht verständlich und lässt keine Fragen offen. Zusätzlich zur Regel wurde noch ein Blatt beigefügt, das sich "Gleich losspielen – das Probespiel" nennt. Darauf wird ein Vorführspiel in vielen kleinen Schritten erklärt. Inwiefern das notwendig ist, weiß ich nicht. Alle Familien, die das Spiel ausprobiert hatten, konnten ohne dieses Blatt problemlos ins Spiel finden, aber vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen Gelegenheitsspieler, eventuelle Zweifel auszuräumen.

Das Spielmaterial wirkt im Vergleich zu den meisten anderen Kinderspielen ein wenig nüchtern. Wahrscheinlich liegt das schicht und ergreifend daran, dass es sich bei Einfach Genial Junior um ein abstraktes Spiel handelt, das einfach nur eine möglichst kindgerechte Aufmachung verpasst bekam, die jedoch nicht wirklich zu überzeugen weiß: Die Thematik wirkt ein wenig aufgesetzt und die Spielsteine sehen nicht wie Eisschollen aus. Ganz zu schweigen von den Futterstücken, die einen nicht im entferntesten an Pinguinfutter denken lassen.

Das Spielprinzip verstanden die meisten Kinder relativ schnell. Die Variante für ältere Kinder, die der Verlag ab etwa 8 Jahren empfiehlt, sollte man unbedingt auch schon mit jüngeren Kindern (etwa ab 6 Jahren) testen, denn für sie ist das Spiel sonst zu anspruchslos. Die Grundvariante, einfach nur einen Stein bestmöglich anzulegen, verstehen auch 5-Jährige schon problemlos. Sie brauchen zwar ein wenig Bedenkzeit, um einen möglichst guten Anlegeplatz für ihre Eisscholle zu entdecken (und nicht immer finden sie dabei die beste Stelle), aber ganz daneben liegen sie nur ganz selten.

Die Grundvariante liefert die Spieler fast gänzlich dem Glück aus und trotz optimalen Anlegens fehlt oft sehr lange das letzte Futterstück, weil man einfach kein passendes Plättchen aus dem Sack zieht. Obwohl es eine Zusatzregel gibt, dass man – wenn man nicht das richtige Plättchen gezogen hat – die eben gezogene Eisscholle wieder ins Säckchen werfen und noch einmal ziehen darf, sorgt dieser zweite Griff ins Säckchen auch nicht immer für die passende Eisscholle. Hier macht sich des Öfteren Frust breit. Deshalb sollte man so schnell wie möglich auf die "Profivariante", die eigentlich gar nicht so schwer ist, umsteigen.

5- und 6-Jährige spielten Einfach Genial Junior meistens mit Begeisterung mit. Aufgrund des einfachen Wertungssystems ist es den Kindern nach ein bis zwei Partien möglich, das Spiel auch ohne die Hilfe von Erwachsenen zu meistern. Für diese Altersgruppe ist das Spiel auch wunderbar dafür geeignet, das Augenmerk darauf zu lenken, dass man seine Eisschollen nicht immer gleich an die erstbeste Stelle legen soll, sondern erst einmal überprüfen sollte, ob sich noch bessere Legemöglichkeiten bieten. Eine wirkliche Herausforderung für die jüngeren Spieler.

Bei älteren Kindern (ab etwa 8 Jahren) hielt sich dieser Enthusiasmus dagegen eher in Grenzen. Für sie ist das Spiel aufgrund der kaum vorhandenen taktischen Überlegungen auf Dauer nicht fesselnd genug. Sie greifen lieber zu Brettspielen, die sie mehr fordern. Mit spielerprobten 8-Jährigen kann man getrost von Anfang an auf Einfach Genial zurückgreifen, das die Kinder wesentlich mehr in seinen Bann zieht als die Juniorvariante.

Die Spieldauer von etwa 15 bis 30 Minuten entspricht dem Durchhaltevermögen von jüngeren Kindern, und egal, in welcher Besetzung man es spielt: Meist verlaufen die Spiele selbst mit jüngeren Mitspielern recht zügig, da es nicht allzu viele Entscheidungen zu treffen gilt.

Einfach Genial Junior ist ein ruhiges, wenig spektakuläres Legespiel. Manchen Kindern, die sich von einem Spiel Aufregenderes wünschen, ist es schlicht und ergreifend zu lahm, andere wiederum scheinen es zu genießen, dass am Spieltisch zur Abwechslung mal keine Hektik herrscht bzw. sie sich nichts merken müssen.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

Regelvarianten

Für ältere Kinder

Bei älteren Kindern lässt man die Professorfigur weg. Außerdem wird mit mehr Pinguinfiguren gespielt und jeder hat immer zwei Eisschollen vor sich liegen. Nach dem Zug darf man die verbliebene Eisscholle entweder liegen lassen oder ins Säckchen werfen – in jedem Fall füllt man seine Auslage auf zwei Eisschollen auf.

Solospiel

Man zieht eine Eisscholle nach der anderen aus dem Beutel und versucht, diese bestmöglich anzulegen, um so viele Futterstücke wie möglich zu sammeln.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Einfach Genial - Junior: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 13.11.08 von Sandra Lemberger - Für jüngere Kinder die Note 4, für Kinder ab 8 eher nicht mehr geeignet

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