Spielziel

Du hast 9 Runden Zeit, um Tiere auf deinem Bauernhof in Gehegen bzw. dem Haus unterzubringen. Jedes Tier bringt eine Aufgabe mit, die sich auf Art und Anzahl deines Tierbestandes bezieht.

Ablauf

Die Spieler haben jeweils einen Bauernhof-Spielplan mit zufälliger Seite vor sich liegen mit 3 mal 3 Feldern (außer in der Mitte: alles Gehege) darauf. Dort werden sie nach und nach je ein einzelnes Tier unterbringen, wovon es sechs Arten gibt. Das Tier im mittleren Feld ist besonders. Die Partie wird im Uhrzeigersinn gespielt, wobei reihum immer 1 Spielzug ausgeführt wird.

Wer an der Reihe ist, handelt 3 Schritte ab in Reihenfolge:

1) RUFE DIE VÖGEL um Hilfe (optional): Nach Abgabe eines Vogel-Chips darfst du alle 3 Ziel-Karten gegen neue austauschen ODER alle 3 Tiere des Arbeitsmarktes gegen neue aus dem Beutel austauschen. Diesen Schritt kannst du beliebig oft wiederholen, wenn du jedes Mal 1 Vogel-Chip abgibst.

2) STELLE 1 TIER EIN oder WÄHLE 1 ANFÜHRER:

DU WILLST 1 TIER EINSTELLEN:

Nun nimmst du ein beliebiges Set aus dem Arbeitsmarkt, also 1 Ziel-Karte und das dem dieser Karte zufällig zugewiesene Tier. Es liegen immer 3 Sets im sogenannten Arbeitsmarkt aus. Das erhaltene Tier (Schaf, Ziege, Schwein, Huhn, Ente, Pferd) musst du auf ein leeres Feld deines Bauernhofes stellen, aber nicht auf das mittlere Feld, welches nur über die Aktion "Du wählst 1 Anführer" belegt werden darf. Passt das neue Tier zu dem im gerade belegten Gehege vorgedruckten Tier, nimmst du 1 Vogel-Chip. Es gibt allerdings nur 2 solche Felder. Nun prüfst du, ob du die neue Ziel-Karte behalten willst oder nicht. Behalten = Karte offen neben den Bauernhof legen. Nicht behalten = Abwerfen und dafür ENTWEDER 1 Tier auf ein anderes freies Feld versetzen ODER 2 beliebige Tiere tauschen die Plätze. Das Tier in der Mitte darf nie verändert werden. Zum Schluss füllst du den Arbeitsmarkt wieder auf.

DU WÄHLST 1 ANFÜHRER:

Genau 1-mal im Spiel musst du 1 Anführer wählen, indem du 1 Tier aus dem Pool und 1 Clan-Karte aus der sogenannten Chef-Etage nimmst, wo so viele Karten liegen, wie Anzahl Spieler +1. Im Pool findest du anfangs die 6 verschiedenen Tiere je 1-mal. Das genommene Tier stellst du in das mittlere Feld deines Bauernhofes, während die Clan-Karte offen neben diesen gelegt wird. Auch die Clan-Karte könnte ggf. direkt abgeworfen werden, genauso wie beim Arbeitsmarkt. Übrigens wird keine neue Clan-Karte aufgefüllt und auch kein neues Tier in den Pool gelegt.

3) ERNTEN:

In diesem Schritt überprüfst du deine kurzfristigen Ziele auf Erfüllung. Erfüllte Karten werden umgedreht.

Ziel-Karten sind kurz- oder langfristig. Kurzfristige Ziel-Karten erfüllen sich, sobald ihre Kriterien erfüllt sind. Spätere ggf. nun unpassende Kriterien sind ohne Effekt. Clan-Karten sind komplizierter als andere. Langfristige Ziel-Karten werden erst zum Spielende geprüft. Ziele können zum Beispiel sein (eine Auswahl):

• Habe 2 Tierarten auf horizontal/senkrecht benachbarten Feldern und erhalte 3 Punkte.
• Befinden sich die angezeigten 3 Tiere in genau einer Reihe/Spalte, erhalte 5 Punkte. Ist das mittlere Tier auch wirklich in der Mitte, erhältst du 1 Vogel-Chip.
• Befinden sich am Spielende mehr Tiere der links gezeigten Art auf deinem Hof, als von der rechts gezeigten Art, erhalte 3 Punkte. Gleichstand = 1 Punkt.

Spielende und Wertung:

Nach 9 Runden sind alle Bauernhöfe belegt und nicht erfüllte Ziel-Karten werden abgeworfen. Addiert die Punkte eurer Zielkarten. Bei Gleichständen gewinnt derjenige, der weniger Vogel-Chips hat. Ansonsten ist der Sieg geteilt. Jeder Vogel-Chip bringt noch 1 Punkt. Wer die meisten Punkte erreicht, gewinnt die Partie.

Fazit

Ein niedlicher Schweinekopf blickt mich von der kleinen Spielschachtel an und ich frage mich, ob das Spiel für mich das richtige ist. Es scheint auf den ersten Blick etwas für die ganz jungen Spieler zu sein, obwohl es laut der Schachtelinfo ab 8 Jahren empfohlen wird. Nach dem Öffnen der Schachtel finde ich nun darin viele einfach geformte Tierfiguren aus Holz in 6 Arten und Farben. Auch auf den Spielkarten dominiert ein kindliches Design. Und dann gibt es noch für jeden Spieler einen hübschen Spielplan, den Bauernhof. Die knuffige und schöne Ausstattung gefällt mir sehr. Egal, ob Kinderspiel oder nicht, ich will wissen, ob mir der Mechanismus gefällt.

Das Regelheft, kurz und bestens mit Beispielen bestückt, lässt wirklich keine Frage aufkommen. Topnote dafür.

Nun geht es rund über 9 Runden. Jedes neue Tier verlangt sofort eine Entscheidung über seinen Standort im Bauernhof. Gleichzeitig muss die miterhaltene Ziel- oder Clankarte sinnvoll zu den Standorten meiner Tiere sein, also auch erfüllbar sein. Runde um Runde wird mein Hof voller und ich habe langsam Konflikte mit einigen Ziel-Karten, da sich die erforderlichen Tiere nicht einstellen lassen oder sie in den falschen Gehegen wohnen. Aber man kann ja immer noch später mal Plätze von Tieren durch Abwurf einer Ziel-Karte tauschen. Das anfangs einfach erscheinende Erfüllen von Zielen bringt die grauen Zellen zum Brodeln, denn oft sind gegenläufige Ziele abzuwägen und manche davon erweisen sich als verloren.

Erschwerend passen oft die Tiere im selben Set mit einer Ziel-Karte nicht zu den eigenen Plänen und man ringt mit sich, wenn man das Set nimmt, um das Eingehen einer sozusagen neuen "Wette" auf deren Gelingen. Umso größer ist die Freude, wenn viele der eigenen Ziel-Karten (inkl. Clan-Karte) erfolgreich sind. Da nicht alle Ziele erst zum Spielende als erfüllt gelten, kann man häufig zunächst solche kurzfristigen Ziele erfüllen und später ggf. mit den selben Tieren (evtl. erweitert) noch andere Ziele. Wen das jetzt etwas verwirrt, dem sei gesagt, dass sich das Ganze in der Praxis leichter darstellt als zuvor geschildert.

Farm Club ist einfach zu erklären und kann sofort von Spielern jeden Erfahrungslevels mitgespielt werden. Spannung und Spaß sind stets garantiert und es macht einfach Freude, mit diesen hübschen Figuren und Karten einige knifflige Aufgaben zu lösen. Die Absichten der Mitspieler sind dabei permanent im Auge zu behalten, da sie meist Einfluss auf eigene Schritte haben. Farm Club spielt sich generell angenehm in den verschiedenen Spielerzahlen, jedoch m. E. zu zweit/dritt besonders gut.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.