Rezension/Kritik - Online seit 15.07.2016. Dieser Artikel wurde 6431 mal aufgerufen.
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Da der Winter naht, muss sich das kleine Eichhörnchen Fritz um seinen Vorrat an Eicheln kümmern.
Sobald einer Fritz geholfen hat fünf verschiedenfarbige Eicheln zu sammeln, kann der Winter kommen ...
Die ungewöhnlich geformte Spielschachtel ist zeitgleich der Ort des Spielgeschehens. Jedes Kind erhält eine Baumstammscheibe, in der es fünf Einbuchtungen für die zu sammelnden Eicheln gibt; diese kullern zu Anfang noch am Baum (in der Spielschachtel) rum. Eine Drehscheibe sowie das Eichhörnchen Fritz (eine Art Plastikzange) wird an das jüngste Kind gereicht, und schon kann es losgehen. Je nach Drehergebnis muss Folgendes getan werden:
- eine der fünf Eichelfarben: Jetzt kommt Fritz das Eichhörnchen zum Einsatz: Mit seiner Hilfe wird die Eichel zum gleichfarbigen Loch im Baumstamm transportiert.
- Eichel (1): freie Farbauswahl für eine Eichel
- Eichel (2): wie eben für zwei Eicheln
- das diebische Eichhörnchen: Man darf einem Mitspieler eine Eichel klauen.
- das traurige Eichhörnchen: aussetzen
- der Eichelsturm: Alle eigenen Eicheln müssen zurück zum Baum.
Sobald ein Kind seinen Baumstumpf mit allen fünf Eicheln gefüllt hat, ist Fritz glücklich und das Spiel beendet.
Als Erstes fällt bei Fritz Stibitz das ungewöhnliche Schachtelformat und die schöne Gestaltung ins Auge. Denn statt wie gewohnt steckt dieses Spiel nicht in einer rechteckigen Schachtel, sondern in einer, die den Umriss eines Baums hat und auch noch aktiv beim Spielen gebraucht wird; für die Händler ist es wohl schwer, sie ins Regal zu stellen oder zu präsentieren.
Die bebilderte Spielanleitung erklärt das Spiel lückenlos. Das Eichhörnchen, das aus Plastik besteht und eine Art Zange darstellt, erscheint im ersten Moment riesig für kleine Kinderhände, doch es motiviert die Kleinen ungemein, die Eicheln nur mit Hilfe des Eichhörnchens zu transportieren. Zum Glück gibt es keinen Zeitdruck und auch keine Bestrafung für eventuell zwischendurch heruntergefallenene Eicheln. Die Eicheln sind ebenfalls aus Plastik und besitzen farblich unterschiedliche Hütchen. Die weiteren Spielmaterialien, die Drehscheibe und die Baumstümpfe zum Sammeln der Eicheln, sind aus stabiler Pappe.
Der Spielablauf von Fritz Stibitz ist angemessen einfach für Mitspieler ab 3 Jahren und auch die Benutzung des Eichhörnchens klappt besser als angenommen. Dennoch gibt es für die Zielgruppe einige Schwierigkeiten: Eine symbolische Darstellung (einfach zwei gemalte Eicheln) auf der Drehscheibe wäre sinnvoller gewesen - welcher Dreijährige kann schon Zahlen lesen? Auch die Drehscheibe können kleine Kinder meist nicht ganz so leicht bedienen - oft ist noch ein Fingerchen am falschen Platz und stoppt den Drehzeiger. Am schlimmsten sind aber die negativen Auswirkungen für die Kleinen zu ertragen; nichts zu bekommen oder auszusetzen ist für kleine Kinder schon schwer auszuhalten, wenn man beklaut wird oder noch dramatischer der Eichelsturm einem alle Eicheln raubt, waren leider viele Kinder den Tränen nahe und die Stimmung kippte.
Und wenn der böse Zufall das gleiche Kind noch einmal bestraft, dann ist ein Grund zum Losheulen gegeben. Da muss man sich als spielbegleitender Erwachsener schon sehr anstrengen, um das zu verhindern.
Aber auch ältere Kinder fühlen sich von der interessanten Aufmachung und ganz besonders von dem Eichhörnchen sehr angesprochen und spielen gerne eine Partie Fritz Stibitz; sie ertragen das eventuell böse Schicksal meist leichter ...
Rezension Stefanie Marckwardt
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Fritz Stibitz: 2,0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
12.05.16 von Stefanie Marckwardt - Nicht nur für die Zielgruppe kann das Drehpech böse zuschlagen... |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
03.11.15 von Christoph Schlewinski - Trotz der hervorragenden Aufmachung frustriert es Kinder unglaublich, da die Bestrafungen einfach zu hart für ein Spiel ab drei sind. |
Leserwertung Fritz Stibitz: 4.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
19.07.16 von Udo Möller - Den Kindern gefällt dieses Spiel gut - allerdings nur mit einer Regeländerung. Der Eichelsturm ist zu hart, wir spielen immer nur, dass man eine einzige Eichel verliert. Dann bleiben auch die Tränen aus und ein vom Sturm geplagter Spieler kann evtl. noch gewinnen. Material und Aufmachung locken die Kinder an und laden zum Mitspielen ein. |