Rezension/Kritik - Online seit 20.09.2013. Dieser Artikel wurde 3608 mal aufgerufen.
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Ganoven gehen gruppenweise geradewegs gen Gefängnis – geschicktes Gauner-Banden-Gathering garantiert Gewinn!
Zahlreiche Gauner (Karten) sind in diesem Spiel versammelt, die sich sowohl farblich als auch durch ihre Ganovenvisagen unterscheiden. Jedoch: Es gibt auch durchaus charmant dreinblickende weibliche Gauner. Jedenfalls gibt es diverse Gaunerarten, die auch unterschiedlich häufig vertreten sind. Wie oft es eine Gaunerart gibt, ist praktischerweise auf jeder Karte abgedruckt.
Neben den Handkarten, die wir zu Beginn erhalten, werden 30 Karten in 3 Reihen à 10 Karten ausgelegt. Nun gilt es, Gaunergruppen zu sammeln. Und zwar so:
In meinem Spielzug nehme ich mir aus einer der 3 Reihen von außen eine zusammenhängende Gaunergruppe nach meiner Wahl auf meine Hand, ergänze also meine Handkarten. Diese "Gruppe" kann mitunter auch nur aus einer Karte bestehen, wenn nicht mehr Karten einer Sorte nebeneinander liegen. Die benachbarte Gruppe der allgemeinen Auslage wandert nun ins Gefängnis, welches im Spiel eine separate Auslage neben der allgemeinen Auslage darstellt.
Anschließend habe ich noch die Möglichkeit, eine Gaunergruppe auszulegen, indem ich die entsprechende(n) Karte(n) in meine persönliche Auslage platziere. Hat dies ein Mitspieler mit derselben Farbe bereits vorher getan, muss ich um mindestens eine Karte erhöhen, um diese Farbe überhaupt ausspielen zu dürfen. Nachträgliches Erhöhen meiner bereits ausgespielten persönlichen Gaunerbanden ist übrigens nicht möglich. Der Spieler, der bisher weniger Karten dieses Gauners in seiner Auslage hatte, hat Pech: Seine Karten des Gaunerpacks werden eingesammelt und landen - nicht im Gefängnis! - auf dem Ablagestapel. Somit ist eine Gaunersorte stets nur einmal in der Gesamt-Spielerauslage vertreten. Anschließend wird vom Nachziehstapel eine Karte gezogen, die nun für die ins Gefängnis gewanderte Gruppe ausgelegt wird.
So geht es reihum, weiter bis das Gefängnis überquillt: Sobald sich nämlich im Gefängnis 6 Gaunerarten mit mindestens jeweils 2 Karten tummeln oder alternativ 2 Gaunerarten mit mindestens 6 Karten ausliegen, ist das Gefängnis voll und es erfolgt die Zwischenwertung:
Je Gaunerart im Gefängnis erhält der Spieler, der diese Gaunerbande in seiner Auslage hat, nun die entsprechenden Ganovenkarten aus dem Gefängnis, während seine bisherige Auslage auf den Ablagestapel kommt. Dadurch erhalte ich unter Umständen 2 Gauner aus dem Gefängnis gegen 6 Gauner meiner Ablage. Wie sich gleich unten aus der Punktwertung ergibt: eher ein schlechtes Geschäft! Nachdem dies für jede Gaunerbande im Gefängnis vorgenommen wurde, gibt es Punkte: Die Anzahl meiner Karten wird mit der unterschiedlichen Anzahl meiner Gaunerarten multipliziert.
Aufgefüllt wird die Auslage übrigens auch, und zwar alle 3 Reihen, wenn jeweils nur noch eine Gruppe oder keine Gruppe mehr in jeder Reihe liegt. Alle gewerteten Karten kommen auf den Ablagestapel, nur die Handkarten behält jeder Spieler. Nach insgesamt 3 Wertungen ist Schluss und die erspielten Punkte je Zwischenwertung werden für jeden Spieler aufaddiert.
Das Material besteht aus 105 Spielkarten sowie der gut geschriebenen und illustrierten Spielregel, die auch etliche Beispiele enthält. Die Karten sind recht stabil und von guter Qualität.
Die allgemeine Auslage und das Ausspielen von Banden der Mitspieler lässt sich gut überblicken, jedoch mit der Einschränkung, dass sich die Auslage bis zum eigenen Spielzug rapide geändert haben kann. Der Glücksfaktor spielt ebenfalls eine nicht unbeträchtliche Rolle, denn im Laufe des Spiels kann es durchaus passieren, dass man Gauner aufnehmen muss, die im Moment nicht so wirklich zu den eigenen Handkarten passen.
Wichtig ist, den Zeitpunkt der Zwischenwertungen gut abzuschätzen, denn nicht die Handkarten, sondern nur ausgespielte Karten bringen Punkte. Wenn jedoch ein Mitspieler schon eine erhebliche Anzahl einer Art ausgespielt hat, kann es sinnvoll sein, die eigenen Handkarten dieser Sorte erst nach erfolgter Zwischenwertung auszuspielen, um den Weg für eine Mehrheit bei der nächsten Wertung zu ebnen.
Eine Partie dauert zwischen 20 und 30 Minuten. Das Spiel funktioniert in allen Besetzungen prima und ist auch zu zweit gut spielbar, wobei gerade dann das Überflügeln beim Auslegen der Ganovenbanden große Bedeutung hat.
Insgesamt also ein gut funktionierendes Sammelkartenspiel.
Rezension Andreas Hirz
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Gauner: 3,3, 3 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
04.08.13 von Andreas Hirz |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
01.07.13 von Bernd Eisenstein - Die Entscheidungen sind leider äußerst trivial. Ein paar Runden verfolgt man das spaßige Geschehen, sehnt sich dann aber schnell nach Abwechslung. |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
17.04.18 von Monika Harke |
Leserwertung Gauner: 4.0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
20.09.13 von Tim Mertens - Sehr nettes Spiel. Haben wir eine Zeitlang recht häufig gespielt, vor allem zu zweit. Die Aufmachung ist zwar super funktional, gefällt mir aber nicht sonderlich. Von daher knapp an einer 5 gescheitert. |