Rezension/Kritik - Online seit 23.11.2019. Dieser Artikel wurde 3391 mal aufgerufen.

Grizzly

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Autor: Stefan Kloß
Anna Oppolzer
Verlag: AMIGO
Rezension: Christoph Schlewinski
Spieler: 2 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2019
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 1482
Grizzly
Tags:Würfeln
Auszeichnungen:2020, Spiel der Spiele Hit für Kinder Empfehlungsliste

Spielziel

Bär müsste man sein. Nix mehr mit "bei 180 Grad für 45 Minuten auf mittlerer Schiene aufbacken". Nee, einfach am Fluss stehen und sich die leckeren Lachse ins Maul springen lassen. Obwohl das ja auch zwei gewaltige Nachteile hat: Erstens kann so ein Fluss einen ziemlich nass machen, und zweitens sind da ja noch die anderen Bären, die sich ebenfalls Lachse ins Maul springen lassen wollen. So ein Mist!

Ablauf

Damit alles fließt und schmackhaft wird, wirft man bei Grizzly in seinem Zug fünf Würfel. Jeder Würfel ist einer der fünf Bahnen des Spielplans zugeordnet, und diese Bahnen sind der wilde Fluss, der tatsächlich plastisch am Spielkarton nach unten fällt.

Nach dem Würfeln werden immer drei Dinge in derselben Reihenfolge abgehandelt: Zuerst fließt der Fluss, dann springen die Lachse und zuletzt bewegen sich die Bären. Der Fluss in einer Bahn fließt dann, wenn der dazugehörige Würfel ein oder zwei Wasserplättchen zeigt. Dann schiebt man Flussplättchen in diese Bahn, und die Plättchen am Ende der Bahn fallen den Fluss runter - mit allem, was da draufsteht, Fische und/oder Bär.

Nachdem überall der Fluss floss, werden Lachs-Chips auf die jeweilige Bahn gelegt, wenn der Würfel Fischsymbole zeigt. Und abschließend dürfen sich die Bären bewegen. Wie weit? Egal. Bei der Bewegung gibt es nur zwei Dinge zu beachten: Man darf andere Bären oder Hindernisse nicht überspringen und man muss sofort stehen bleiben, wenn man auf einen Lachs trifft.

Die Fisch-Chips sammelt man unter seinem Bären und kann sie auf dem Startfelsen in Sicherheit bringen, erst dann bringen sie Punkte. Wird man vom reißenden Fluss erwischt und fällt runter, geht's ohne Fische zurück an den Start. Dieses Schlemmerfilet geht solange weiter, bis entweder die Fisch-Chips aufgebraucht sind (Spiel endet sofort) oder bis man den zu Spielbeginn extra bereitgelegten Stapel Flussplättchen anbrechen muss (Runde wird noch zu Ende gespielt). Und wer jetzt die meisten Fische hat ... der wird wohl auch satt.

Fazit

Es ist immer schön zu sehen, wenn Brettspiele Wissen vermitteln. Und nach einer Partie Grizzly wissen Kinder ganz genau, wie die Bären auf Lachsfang gehen. Manche Testkinder waren danach so interessiert, dass sie ihre Eltern vor youtube gezerrt haben und sich Videos über lachsfangende Bären angucken wollten. Schon ein Ding.

Grizzly macht aber noch etwas anderes sehr gekonnt und zwar: logisch sein. Das Wasser bewegt sich den Fluss runter, die Fische den Fluss hoch, und jedes mitspielende Kind kann sofort erkennen, ob die Position des eigenen Bären einigermaßen sicher ist oder ob man vor dem nächsten Würfelwurf ein wenig beten sollte. Wer an der Kante steht, ist nicht sicher. Punkt.

Manchmal konnte man einfach nichts dafür und musste am Rand stehen, weil entweder Fische einen vorzeitig stoppten oder andere Bären einen nicht vorbeiließen. Aber oft enden die Kinder hier am Rand, weil sich da ein paar Fisch-Chips aufgestapelt haben und es einfach zu verlockend ist, diese nicht abzugreifen.

Auch schön, dass es für die Bewegung der Bären keinen Würfel gibt. Man kann seine Figur ziehen, wie man will, und die Regeln, nach denen man stehen bleiben muss, sind schnell verinnerlicht. Aber trotz dieser simplen Regeln muss man, was die Bewegung angeht, gut aufpassen. Hier gibt es eine garantierte Lernkurve, denn wie sehr man von Fischen und anderen Bären eingekesselt sein kann, das kann man nicht erklären. Das muss man erleben.

Grizzly erzählt dazu noch eine runde Geschichte, Bären wollen Fische fangen. Und diese Geschichte wird noch unterstrichen vom Spielplan, der wie ein kleiner Wasserfall abknickt (Niagara lässt grüßen). Zu meckern gibt's da eigentlich nix. Es ist zwar "ab 6" empfohlen und als Familienspiel ausgewiesen, aber das passt schon ganz gut. Grizzly ist tatsächlich ein taktisches Kinderspiel für die Familie. Genug Glückskomponenten für Nervenkitzel, genug Raum für eigene Überlegungen, und ein sehr guter Spannungsbogen. Dazu noch gute Regeln und eine angenehme Spieldauer - Grizzly hat die Kinder überzeugt. Lachse fangen am Spieltisch ... einfach mal mitmachen.

Rezension Christoph Schlewinski

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Grizzly: 5,0 5,0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.11.19 von Christoph Schlewinski - Schöne Mischung aus Glück und Taktik, für Kinder ab sechs und die ganze Familie.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.11.19 von Sandra Lemberger
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 29.01.22 von Michael Timpe - Wirklich sehr schönes Spiel das unsere Kinder gerade an den Spieletisch lockt. Die Spannung des Wasserfalls ist gerade für die ganz kleinen hoch und das Halo jedes mal gross. Toller Aufforderungscharakter des Spiels, macht einfach Spass.

Leserbewertungen

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