Rezension/Kritik - Online seit 10.09.2009. Dieser Artikel wurde 5544 mal aufgerufen.

Hochstapler

Direktlinks zu den Rezensionsblöcken
Autor: Reiner Knizia
Illustration: Markus Spang
Verlag: KOSMOS
Rezension: Roland Winner
Spieler: 3 - 7
Dauer: 15 Minuten
Alter: ab 8 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 2,0 2,0 H@LL9000
2,0 2,0 Leser
Ranking: Platz 6274
Download: Kurzspielregel [PDF]
Hochstapler

Spielziel

Mein Haus, mein Boot, mein Auto - damit konnte man einst Eindruck schinden. Doch heutzutage braucht es schon weit mehr als nur ein Auto oder eine Yacht. Nein, zwei sind da schon besser oder drei oder ... Wer nichts hat, kann bluffen, denn auch ein Habenichts kann im Reigen der Aufschneider mitmischen. Er muss nur cool bleiben und überzeugen können. Und so versucht jeder, seine Mitspieler als Hochstapler zu enttarnen und selbst unerkannt seine Bluffs durchzubringen.

Ablauf

Es gibt sieben gemischte Stapel in je einer Farbe und darin je 15 Karten in unterschiedlicher Häufigkeit mit Werten von "0" bis "7". Jeder Spieler nimmt von jedem der verdeckten Stapel genau eine Karte auf die Hand. Es wird im Uhrzeigersinn gespielt.

Wer an der Reihe ist, muss

  • entweder eine Summe ANSAGEN
  • oder die vorherige Summe ANZWEIFELN.

ANSAGEN: Vor der Ansage darf man eine beliebige Karte offen neben den farblich passenden Stapel ablegen und vom verdeckten Stapel eine Karte dieser Farbe auf die Hand nehmen. Nun sagt man für eine bestimmte Farbe eine Summe an, wie z.B. "11 gelbe Yachten". Dazu schätzt man unter Betrachtung der eigenen Handkarten zuvor die Summe der Kartenwerte einer bestimmten Farbe bei allen Spielern. Die Summe muss höher sein als die Ansage des vorherigen Spielers. Dabei darf man auch die Farbe wechseln. So könnte z. B. der Spieler zuvor "10 grüne Diamanten" geboten haben.

ANZWEIFELN: Der Zweifler sagt laut an, dass er die von seinem Vorgänger angesagte Summe anzweifelt. Nun legen alle Spieler ihre Handkarten der Farbe der letzten Ansage offen vor sich aus. Der Zweifler addiert sodann deren Werte. Ist das Ergebnis >= Ansage, hat er Pech und muss alle Karten der angezweifelten Farbe nehmen und als verdeckten Stapel bei sich sammeln. Dieser Stapel bedeutet einen Minuspunkt für ihn. Sollte aber das Ergebnis < Ansage sein, hat der Zweifler Erfolg und der Ansager nimmt alle Karten der Farbe zu sich und kassiert damit einen Minuspunkt. Haben die Spieler noch Karten auf der Hand, beginnt der Anzweifler mit einer neuen beliebigen Ansage eine weitere Runde.

Spielende: Wurde der letzte der sieben Kartenstapel als Minuspunkt beiseite gelegt, endet die Partie und es gewinnt, wer die wenigsten Minuspunkte einbrachte.

Fazit

Die tadellose Spielregel sowie übersichtlich illustrierte Karten erlauben einen einfachen Spieleinstieg. Die Spielidee hört sich zunächst mal interessant an und die Spielrunde ist gespannt auf das Spielerlebnis mit Hochstapler. Doch wie spielt man nun los, wie orientiert man sich? Rechnen wir also mal: In einer angenommenen Runde zu viert sind vier Karten jeder Farbe in den Spielerhänden, was bedeutet, dass die möglichen Wertsummen im Bereich von 1 bis 23 liegen können. Je nach Wertigkeit meiner eigenen Karten kann ich vorsichtig anfangen oder forsch loslegen. Mit einer "7" auf der Hand lassen sich daher leicht "7 grüne Diamanten" ansagen.

Spannend ist nun, mit welchen Farben die Mitspieler weitermachen, und ob man erneut an die Reihe kommt und dann vielleicht ein Problem hat, weil man hoch ansagen muss und dabei kein Gefühl hat, ob die Summe in der angesagten Farbe nicht bereits überzogen ist. Natürlich steigt mit jeder höheren Ansage der Anreiz für den nachfolgenden Spieler, eine Ansage anzuzweifeln. Genau das macht den Nervenkitzel bei Hochstapler aus: Komme man mal eben noch durch mit seiner Hochstapelei oder nicht? Um seine Chancen zu verbessern, kann man vor einer Ansage eine Handkarte tauschen und zieht dann vielleicht eine höherwertige. Wer gut rechnen kann, zieht seine Rückschlüsse auf mögliche Ansagen in der entsprechenden Farbe, aber auch das hilft nur vage. Allerdings signalisiert man den Mitspielern durch das Tauschen auch, dass man zuvor keine besonders gute Karte besaß. Aber wer kann das alles nachhalten? Im Prinzip sind viele Ansagen ohne Basis und man spielt einfach auf gut Glück los.

Nach der allerersten Partie macht sich Ernüchterung breit und man fragt sich, ob dieses überwiegend aus dem Bauch heraus gespielte Spiel für weitere Partien tragend ist. Je nach Anzweiflermentalität der Spieler und natürlich vor allem Glück verläuft die eine Partie völlig anders als die nächste. Hat man zur Linken einen forschen Anzweifler sitzen, hat man Pech, weil man häufig durch dessen Wirken Minuspunkte macht. Andere Spieler haben vielleicht mehr Glück, weil deren mögliche Anzweifler weniger wagemutig sind. Aus den besagten Gründen heraus und weil man kaum mit dem Gefühl spielt, seine Punkte irgendwie positiv beeinflussen zu können, bleibt letztlich ein sehr zwiespältiger Eindruck zurück. Mein Ding ist dieses Spiel leider nicht.

Rezension Roland Winner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

'Hochstapler' online bestellen

Kaufen bei Idealo Kaufen bei Spiele-Offensive Kaufen bei Meeple-Box 

H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Hochstapler: 2,0 2,0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 24.05.09 von Roland Winner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.05.09 von Barbara Winner

Leserbewertungen

Leserwertung Hochstapler: 2,0 2.0, 2 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.09.09 von elas - Einfach langweilig und viel zu glückslastig. Kenne bessere Spiele dieser Art.
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 15.09.09 von Peter Steinert - Einigermaßen fürchterlich. Weder Spielmechanik noch eine hilflos zusammengeschustert wirkende Grafik animieren mich zum erneuten Spielen. Schade... :-(

Weitere Informationen zu 'Hochstapler' auf unseren Partnerseiten