Spielziel

Das Geschicklichkeitsspiel Jenga erstürmte Ende der 80er Jahre die Herzen aller Spieler und Nichtspieler. Es bot einen einfachen Spielmechanismus, erforderte viel Geschicklichkeit und einen ansprechenden Spannungsbogen. Auch die Tatsache, dass die erste Auflage aufgrund eines Gesundheitsrisikos (giftiger Lack) eingezogen und umgetauscht werden musste, konnte den Trend nicht aufhalten. Diverse Plagiate und Varianten kamen in den Folgejahren auf den Markt. 2004 setzte nun Lizenzbesitzer Hasbro einen drauf und brachte Jenga Xtreme auf den Markt.

Ablauf

Der Spielmechanismus ist identisch mit dem Vorgänger Jenga: Es wird ein Turm aus jeweils 3 Klötzen pro Etage aufgebaut. Hierbei werden die Klötze je Etage um 90° gedreht, so dass ein stabiler Turm entsteht.

Reihum müssen nun die Spieler jeweils einen Klotz aus dem Turm herausziehen und auf die oberste Ebene des Turms legen. Es ist zu beachten, dass die Klötze nicht von der obersten Ebene entnommen werden dürfen und die oberste Ebene mit 3 Klötzen komplettiert werden muss, bevor eine neue Etage eröffnet wird.

Sobald der Turm umfällt, ist die Spielrunde beendet und der Spieler, der zuletzt ohne den Turm umzuwerfen einen Klotz platzieren konnte, ist Rundengewinner. Der Verursacher des Zusammensturzes baut das Spiel erneut auf und ist neuer Startspieler.

Der Unterschied zwischen Jenga und Jenga Xtreme besteht darin, dass die Klötze im Profil nicht mehr rechteckig sind, sondern schräge Parallelogramme (s. Bild) - und damit der Turm an Stabilität verliert.

Fazit

Ich muss einleitend sagen, dass ich früher ein Jenga-Fan war! Stundenlang wurde dieses Spiel gespielt. Wie oft war ich der Meinung, dass der Turm gleich kippt und ich mit Sicherheit nicht mehr an die Reihe komme - und wie oft irrte ich hierbei. Wir erreichten teilweise schwindelerregende Höhen, so dass man kaum zu atmen wagte, um kein Umstürzen des Turmes zu riskieren.

Auch interessant war das farbige Timber, bei dem man mit Bauklötzen in 3 Farben spielen musste und ein Farbwürfel bestimmte, welche Farbe als nächstes aus dem Turm gezogen werden muss.

Die neue Xtreme-Version bietet regeltechnisch keine Neuigkeiten. Allerdings hat sich die Bauform der Klötze deutlich geändert. Die eingeschrägte Bauform sorgt für eine "gesunde Instabilität". Je nachdem, in welche Richtung man die Rauten bei der Eröffnung einer neuen Etage legt, kann man bestimmen, ob sich der Turm statisch verbessert oder verschlechtert.

Doch hat dies eine den Spielspaß steigernde Wirkung? Dies muss ich leider verneinen, denn bislang lebte Jenga davon, dass der Turm extrem hoch gebaut werden konnte. Dies ist mit Jenga Xtreme in dieser Form leider nicht zu erreichen. Der Turm fällt früher und der gewünschte Erfolgseffekt stellt sich nicht ein. Hinzu kommt, dass sich der Aufbau schwieriger gestaltet als man es bisher gewohnt war.

Wer das Original Jenga besitzt, hat sicher den besseren Griff getätigt und benötigt die extreme Variante nicht mehr. Spielern, die noch keine der beiden Versionen besitzen, lege ich eher das Original ans Herz. Auch wenn sich Jenga Xtreme spielen lässt, sorgte es in unseren Runden nicht für größere Euphorie.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.