Rezension/Kritik - Online seit 04.03.2008. Dieser Artikel wurde 4296 mal aufgerufen.

Jetzt kommt Jasper!

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Autor: Heinz Meister
Verlag: AMIGO
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 4
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2006
Bewertung: 3,0 3,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4545
Jetzt kommt Jasper!

Kompakt - Kritik

Quizspiele gibt es ja viele, daher möchte ich in dieser Rezension nur kurz darauf eingehen, was denn nun das Besondere an Jetzt kommt Jasper! ist.

Es handelt sich eigentlich um kein reines Quizspiel, sondern eher um ein Glücksratespiel. Um mit seinen beiden Spielfiguren auf dem Spielplan vorwärts zu kommen, muss man in den meisten Fällen nämlich eher Glück haben als durch Wissen glänzen. Ist ein Spieler an der Reihe, würfelt er, und nur, wenn der Würfel ein Fragezeichen zeigt, gilt es, eine Frage richtig zu beantworten. Bei einem Ergebnis von 1 bis 5 darf man eine seiner Figuren entsprechend der gewürfelten Augenzahl vorwärts ziehen. Neben jedem Feld ist ein Bild zu sehen. Wenn man mit seiner Figur zum Beispiel neben einem Leuchtturm landet, fragt man einen beliebigen Mitspieler, ob sich unter seinen drei Handkarten ein Leuchtturm befindet. Lautet die Antwort nein, darf man stehen bleiben, andernfalls muss der Spieler mit jener Figur, die weiter vorne steht, auf das Feld der weiter hinten stehenden Figur ziehen (der gefragte Spieler legt seine Handkarte übrigens danach ab und zieht eine neue – man kann also durch Merken der Mitspielerhandkarten nur im Falle einer „positiven“ Absage einen kleinen Memory-Vorteil herausschlagen). Somit ist das Vorwärtskommen also sehr glücksabhängig und das Ziehen teilweise auch mit Frust verbunden. Denn wo dem einen Spieler Fortuna hold zu sein scheint, ist ein anderer oft vom Pech verfolgt und muss mit seiner Figur immer wieder zurückziehen.

Durch das Beantworten von Quizfragen – so man denn endlich einmal eine gestellt bekommt (im Schnitt passiert dies 10 bis 20 Mal pro Spiel, abhängig von der Spieleranzahl) – kommt man eher weniger voran. Denn es hängt vom Schwierigkeitsgrad der Frage ab, wie weit man – wenn man sie richtig beantwortet hat – mit seiner Figur ziehen darf. Die Zugweite variiert hier von 1 bis 6.

Da es die Fragen teilweise wirklich in sich haben (welches Kind weiß denn schon, warum die Post gelb ist, was "Angler-Latein" ist oder wie der längste Breitengrad heißt?) und man sich die Schwierigkeitsstufe nicht aussuchen kann, weil sie mit dem Farbenwürfel ermittelt wird, können vor allem die jüngeren Mitspieler kaum größere Erfolgserlebnisse verbuchen.

Bei einem Quizspiel, das für ein Alter ab 5 Jahren als geeignet angegeben wird, würde man einfachere Fragen erwarten. Außerdem stellt sich mir bei diesem Spiel ohnehin die Frage, wie es Kinder mit 5 oder 6 Jahren schaffen sollen, dieses Spiel ohne die Hilfe älterer Mitspieler zu bewerkstelligen. Lesen kann man nämlich im Durchschnitt erst mit etwa 6 ½ bis 7 Jahren. Die Fragen an sich sind größtenteils für 7 bis 9-Jährige geeignet. In dieser Altersgruppe klappt es zwar, den Quizteil gut zu meistern, allerdings finden diese Kinder es noch viel weniger lustig als jüngere Spieler, wenn sie durch reines Pech ständig rückwärts ziehen müssen. Denn es kann durchaus vorkommen, dass jemand gewinnt, der nur eine oder ganz wenige Fragen richtig beantworten konnte, wohingegen ein anderer Spieler, der sein Wissen des Öfteren unter Beweis stellte, am Ende weit hinten liegt.

Auch die angegebene Spieldauer von etwa 30 Minuten konnte bei uns nie eingehalten werden. Die Runden dauerten bei 4 Spielern teilweise sogar länger als eine Stunde, wobei sich bei den Kindern nach spätestens 45 Minuten Langeweile abzeichnete.

Wir spielten zum Schluss zwei Testpartien mit drei Figuren pro Spieler, wovon aber auch nur zwei ins Ziel gebracht werden mussten. Dann lief es ein wenig besser, denn mit drei Figuren kann man ein wenig taktieren, wenn es darum geht, Figuren auf ein Feld zu ziehen, auf dem bereits eine eigene Figur steht. In diesem Fall muss man nämlich keinen Spieler nach den passenden Handkarten fragen und darf auf alle Fälle stehen bleiben. An der Gesamtspielzeit ändert sich dadurch jedoch nichts, denn die Zeit, die man durch das Wegfallen des Fragens spart, braucht man natürlich für das Ziehen der dritten Figur.

Alles in allem handelt es sich bei Jetzt kommt Jasper! um ein sehr unausgewogenes Spiel, das in meinen Testrunden sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Kindern wenig Anklang fand. Und daran können auch die vielen niedlichen Bilder von dem aus Büchern bekannten Jasper und seinen Freunden nichts ändern.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000 Wertung Jetzt kommt Jasper!: 3,0 3,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 11.01.08 von Sandra Lemberger

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