Rezension/Kritik - Online seit 24.12.2017. Dieser Artikel wurde 8676 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Für die aufstrebenden Nachwuchstalente, die aus alltäglichen Schrottgegenständen beeindruckende Skulpturen erschaffen, ist es an der Zeit, ihre Heimatstädte zu verlassen, um der ganzen Welt die eigenen Kreationen zu zeigen. Wer nach dieser Tournee die größte Fangemeinde gewinnen konnte, darf sich über den Titel "bester Junk-Art-Künstler" freuen.
Fanchips, Maßband sowie die 60 Müllprodukte (= Bausteine), von denen sich je vier nur in der Farbe unterscheiden, werden bereitgelegt. Von den 12 Städtekarten werden drei aufgedeckt, die zur Spieleranzahl passen. Jede dieser Stadt gibt unterschiedliche Regeln vor. Sobald die erste Stadtkarte aufgedeckt wird, beginnt das Spiel.
Prinzipiell geht es im Spiel darum, auf einem quadratischen Sockel ein Bauwerk nach folgenden Grundregeln zu errichten:
Was gebaut werden muss, geben die Baukarten vor, die auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Mal geht es um Geschwindigkeit, mal wählt man aus drei Karten eine für den nachfolgenden Spieler aus, die ihm vorgibt, welches Teil er verbauen muss, ein andermal wählt man eine offen ausliegende Karte aus usw.
Ebenfalls unter den verschiedensten Bedingungen wird eine Baurunde abgeschlossen: Wenn alle Teile verbaut wurden, wenn alle bis auf einen Spieler aus der laufenden Runde ausgeschieden sind, wenn eine bestimmte Menge an Teilen von der eigenen Skulptur gefallen sind usw. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Siegbedingungen jeder Stadt. Hier kann es darum gehen, als Letzter in der Runde übrigzubleiben, das höchste Bauwerk zu errichten oder möglichst viele Teile zu verbauen.
Junk Art endet, wenn alle drei Stadtkarten abgearbeitet wurden. Dann gewinnt, wer während der 3-Städte-Tour am meisten Fanchips sammeln konnte.
Spiele, in denen Türme zu bauen sind, gibt es bereits viele. Trotzdem werden immer wieder neue auf den Markt gebracht. Das liegt sicherlich daran, dass Geschicklichkeitsspiele die breite Masse ansprechen. Egal, ob Viel- oder Wenigspieler: Jeder misst sich gerne mit anderen, um zu beweisen, dass er der bessere Baumeister ist.
Junk Art verknüpft sehr viele bekannte Elemente, die man aus Bauspielen bereits kennt, zu einem einzigen Werk. Und genau diesem Umstand haben wir es zu verdanken, dass das Spiel sehr abwechslungsreich verläuft. Mal geht es um Geschwindigkeit, mal bietet sich die Gelegenheit, seinen Mitspielern eins auszuwischen – aber immer geht es natürlich um die Geschicklichkeit im Turmbauen.
Die Aufmachung des Spiels ist gut gelungen: Das Holzmaterial in der schicken Holzkiste ist sehr schön anzuschauen. Meine Karten klebten beim Auspacken allerdings aneinander – man musste sie alle einzeln voneinander lösen, wobei zum Glück keine kaputt ging.
Gut gewählt wurde die Machart der Holzteile, die den Spielern das Bauen nicht zu einfach macht. Es gibt genügend runde bzw. lange Teile, und selbst die Bausteine mit vermeintlich geraden Kanten sind dann doch irgendwie schräg.
Die Vielfalt der Aufgaben ist beachtlich – noch mehr, wenn man bedenkt, mit welch einfachem Regelwerk sie außerdem funktionieren. Leider hat das Spiel aber auch einige Schwächen, die hier nicht verschwiegen werden sollen:
Trotz dieser Schwächen weiß Junk Art vor allem mit drei bis fünf Spielern zu gefallen. Es ist immer wieder spannend, wenn ein Turm, von dem man schon vor drei Runden dachte, dass er das nächste Holzteil nicht überlebt, immer noch steht. Ich habe auch viele Runden erlebt, die nicht mit drei Städten spielen wollten, sondern mit mehr, damit das Spiel nicht so schnell zu Ende ist. Und wem das Spiel aus Holz zu teuer ist, der kann noch ein wenig warten, denn schon bald soll es eine günstigere Ausgabe mit Kunststoff-Bausteinen geben, das dann hoffentlich ohne Kinderkrankheiten auf den Markt kommt!
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Junk Art: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
11.08.17 von Sandra Lemberger - Tendenz zur Note 5 |
Leserwertung Junk Art: 6.0, 2 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.01.17 von Oliver Müller - "Bausack" reloaded - das war meine erste Assoziation. Aber weit gefehlt - das Spiel besticht durch 1a Material und Eigenständigkeit - die Tour durch verschiedene Städte, die per karten gezogen werden und individuelle Regeln vorgeben macht das Spiel zu einem echten Vergnügen - Feinmotoring, Tempo, Balance/Statik-Gefühl, aber auch Glück beim Ziehen der zu verbauenden Teile (Karten geben dies vor) - eigentlich wäre dieses Spiel absolut prädestiniert, zumindest auf die engere Auswahliste für das SdJ zu kommen - denn es ist schnell und einfach erlernt und bringt generationsübergreifend auch Spiele-Muffel an den Tisch. Ganz klare Empfehlung ! |
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
16.10.18 von spielbär - Was für ein tolles,abwechselungsreiches, kreatives,aufforderndes Bauspiel. Endlich mal gespielt und das wird nicht das letzte mal sein. Ein echtes Juwel. |