Spielziel

Die Spieler nutzen ihre mathematischen Fähigkeiten, um als Erster drei Zahlen so zu kombinieren, dass die Ergebniszahl oder eine Zahl, die dieser möglichst nahe kommt, erreicht wird.

Ablauf

Unschwer zu erraten, dass im Spiel Mathe Würfel mathematische Fähigkeiten trainiert werden. Nachdem man mit den insgesamt fünf Würfeln gewürfelt hat, werden zuerst die Ergebnisse der beiden zwölfseitigen Würfel miteinander multipliziert. Anschließend sollen die Zahlen der drei blauen Gleichungswürfel rechnerisch so miteinander kombiniert werden, dass man dem Resultat der beiden Ergebniswürfel möglichst nahe kommt. Es dürfen dabei alle möglichen Rechenoperationen verwendet werden, sei es Addition, Subtraktion, Multiplikation, Division, Potenzieren oder was den Spielern sonst noch einfällt.

Wer zu einem Ergebnis kommt, das er für gut befindet, ruft sein Resultat laut in die Runde. Ab diesem Zeitpunkt haben die Mitspieler noch 15 Sekunden Zeit, um eine bessere Lösung zu errechnen. Wer danach am besten lag, muss seinen Rechenweg präsentieren und erhält – falls er nichts falsch gemacht hat – einen Punkt. Bei vier angesammelten Punkten darf man sich bereits über seinen Sieg freuen.

Fazit

"Ein Spaß für Spieler aller unterschiedlichen Mathefertigkeiten" – so lautet die kurze Spielbeschreibung des Verlages. Nun ja, unter dem Begriff "Spaß" verstanden die meisten meiner Testspieler etwas anderes. Viele verbinden die Mathematik immer noch mit eher unangenehmen Schulerinnerungen. Auch ich selbst würde nicht so weit gehen, dieses Spiel als spaßig zu bezeichnen. Was aber nicht bedeutet, dass ich es nicht gut finde. Es gibt da zwei Dinge, die mir gefallen: Zum einen ist es die Idee, wie man sich mit lediglich fünf Würfeln, die in einem ca. 5 x 11 cm großen Kunststoffbeutel zum Zuziehen untergebracht sind und somit in jede Tasche passen, wundervoll die Zeit vertreiben kann.

Zum anderen ist es die kurze Spielzeit. Abgesehen von eingangs erwähnten Satz, der etwas unglücklich formuliert wurde, passt bei dem Spiel nämlich alles: Die kurze Spielzeit, die es schafft, alle bis zum Schluss bei der Stange zu halten, weil eine Partie zu dritt oder viert tatsächlich nicht länger als 5 bis 10 Minuten dauert. Und der Titel, der eigentlich von Vornherein nichts verschweigt: Es ist ein Spiel, das sich wunderbar zum Üben mathematischer Fähigkeiten eignet. Nicht mehr und nicht weniger. Ich würde niemandem empfehlen, es zu einem Spieleabend mitzunehmen – vermutlich wäre kaum einer der Anwesenden erfreut. Aber zum Spielen mit den eigenen Kindern, um deren Mathekenntnisse ein wenig aufzupeppen eignet es sich hervorragend, sofern sich die Eltern ein bisschen zurückhalten, damit die Kinder auch mal zum Zug kommen. Denn auch hier gilt wie bei allen Reaktionsspielen: Die einen können es besser, die anderen weniger, so dass auch schnell mal Frust entstehen kann.

Mathe-Würfel gibt es auch als Junior-Version, die sich hauptsächlich an Grundschulkinder richtet. Im Beutel enthalten sind übrigens auch ein eher überflüssiger Ablageplan für die fünf Würfel sowie eine Übungstabelle, die mit vielen einzelnen Rechenwegen aufzeigt, auf welch verzweigten Wegen man oft zum Ziel kommen kann.

Mathe-Würfel ist also definitiv ein Lernspiel, das man aber auch gut in Teams spielen kann, weshalb ich es all jenen empfehlen würde, die in der Schule oder mit ihren Kindern auf nicht ganz so trockene Art und Weise Rechnen üben möchten.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.