Rezension/Kritik - Online seit 15.09.2010. Dieser Artikel wurde 3699 mal aufgerufen.

Pettersson und Findus - Auf dem Bauernhof ist was los!

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Autor: Kai Haferkamp
Verlag: Public Solution
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 1 - 4
Dauer: 15 - 20 Minuten
Alter: ab 6 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
5,0 5,0 Leser
Ranking: Platz 2975
Pettersson und Findus - Auf dem Bauernhof ist was los!

Spielziel

Auf dem Hof vom schrulligen Pettersson und seinem Kater Findus ist immer was los: Die Pferde tollen auf der Weide umher, die Bienen machen munter Honig, im Teich quaken Frösche um die Wette und Katz und Maus spielen - nun ja, Katz und Maus eben. Es gibt auf jeden Fall eine Menge zu entdecken und auszuprobieren auf dem Bauernhof, denn in der Rolle von Findus können sich die Spieler auf die Pfoten machen und die Umgebung erkunden.

Ablauf

Für das Spiel benötigt man die Yvio-Konsole, welche nach Einlegen des Chips durch das Programm führt und die gewählten Spiele näher erläutert. Pettersson und Findus bietet folgende Spielmöglichkeiten:

Tierorchester:

Tierstimmen werden vorgespielt. Jede Runde ertönt eine einzelne neue Stimme. Der Spieler am Zug muss alle bisher gehörten Stimmen in der richtigen Reihenfolge wiedergeben.

Tiere zählen:

Von den diversen Tierarten gibt es unterschiedlich viele Tiere auf dem Plan zu sehen – manche gut versteckt, manche leicht zu entdecken. Gefragt wird immer nach einer Tierart, von der man dann nachzählen muss, wie viele davon zu sehen sind.

Kennst du das Tier?

Ein reines Informationsspiel, bei dem man ein beliebiges Tier auswählt, zu dem man anschließend von der Konsole allerlei Wissenswertes erfährt.

Ein Tier hat sich verlaufen

Die Konsole spielt 19 Tierstimmen vor, die des 20. fehlt jedoch. Die Kinder müssen herausfinden, welches Tier in der jeweiligen Runde gefehlt hat.

Wir besuchen Tiere

Jedes Tier auf dem Bauernhof soll einmal besucht werden. Mithilfe der Konsole würfelt man und darf entsprechend weit in beide Richtungen ziehen. Bereits besuchte Felder markiert man mit seinen Plättchen, so dass man immer genau weiß, wo man noch nicht gewesen ist.

Tiere füttern

Bestimmte Tiere rufen nach Futter. Wer am Zug ist, muss seinen Stein möglichst schnell auf das Tier setzen, dass gerade schreit. Gleich darauf macht sich das nächste bemerkbar usw. Wer die hungrigen Tiere am schnellsten füttert, gewinnt.

Wer hat sich wo versteckt?

Kein Tier ist da, wo es eigentlich sein sollte. Am Abend müssen aber alle in ihre Ställe zurück. Aufgabe der Spieler ist es deshalb, durch Gedächtnisleistung herausfinden, wer sich wo versteckt, um das Tier anschließend in den entsprechenden Stall zu bringen.

Olympiade

Hier werden vier verschiedene Spiele hintereinander gespielt. Wer am Ende die meisten Punkte sammeln konnte, darf sich bei der Siegerehrung freuen.

Fazit

Dank der bekannten Figuren, die den Kindern bei diesem Spiel nicht nur grafisch bekannt sind, sondern auch akustisch, weil die Konsole mit den Originalstimmen aus der TV-Serie spricht, sammelt das Spiel bei den Kindern schon von vornherein Bonuspunkte. Aber nicht nur aufgrund der vertrauten Aufmachung punktet dieses Spiel, auch die meisten Spiele kommen bei den Kindern sehr gut an.

Viel Spaß bereitet das Tiere zählen den Jüngsten, wohingegen ältere Kinder nach einigen Spielen die Lösungen schon viel zu gut kennen, als dass sie daran langfristig viel Interesse zeigen würden. Wir besuchen die Tiere kommt auch eher bei den Kleineren gut an, den Größeren ist es am Ende zu glücksbetont, geht es doch dann meistens nur mehr darum, wer zuerst die passenden Zahlen würfelt. In beiden Spielmodi wird jedoch das Zählen geübt, so dass die Zielgruppe für dieses Spiel auch vorwiegend im Kindergarten zu suchen ist.

Schulkindern gefällt eher das Tierorchester, Tiere füttern sowie Wer hat sich wo versteckt. Bei allen drei Spielen ist Konzentration und teilweise Geschwindigkeit gefragt, so dass es während der einzelnen Partien am Tisch auch immer relativ ruhig zugeht.

Das einzige Spiel, welches bei den Kindern nicht gut ankam, war Ein Tier hat sich verlaufen. Es ist unheimlich schwer, nach 19 Tiergeräuschen festzustellen, welches Tier man nicht gehört hat. In der ersten Runde klappt das manchmal noch, aber schon ab der zweiten wird's schwierig, wenn man die neu gehörten Geräusche mit denen der Vorrunde durcheinander bringt. Zwar endet das Spiel schon, wenn ein Spieler dreimal richtig geraten hat, aber bis dies jemandem gelingt, kann es sehr lange dauern.

Die Olympiade hingegen spielten die Kinder gerne, wenn genügend Zeit dafür war, denn pro Spiel muss man schon 10 bis 15 Minuten einplanen, so dass ein solcher Kombi-Wettstreit durchaus bis zu einer Stunde dauern kann. Für die kleinen Spieler also überhaupt nicht geeignet. Ab etwa 7 Jahren schaffen es die Kinder jedoch, so lange durchzuhalten. Wobei einige von ihnen den Wunsch geäußert haben, die Olympiade mit weniger als 4 Spielen durchzuführen, was technisch aber nicht möglich ist.

Im Grunde liegt mit diesem Spiel eine verbesserte Auflage von Elefant, Tier & Co. vor. Jene Spiele, die beim Vorgänger für die anvisierte Altersgruppe zu schwer waren, wurden hier durch einfachere Spiele ersetzt, welche bei den Kindern gut ankommen und vor allem altersgemäß sind. Dass mit Tieren gearbeitet wird, die jedes Kind kennt, ermöglicht einen leichten Einstieg in das Spiel. Das war beim Vorgänger leider nicht der Fall – hier wäre erst einmal eine Vorstellung der einzelnen Tiere vonnöten gewesen, denn es wurde nicht mit jenen Namen gearbeitet, die den Kindern bekannt sind, sondern mit Bezeichnungen diverser Unterarten, die zum Teil nicht einmal den Eltern geläufig waren.

Technisch gibt es am Spiel nichts auszusetzen – in meinen Testrunden hat immer alles wunderbar geklappt. Das Bedienen der Konsole ist auch von Kindern schnell gelernt, so dass sie auch bald ohne elterliche Unterstützung spielen können. Begrüßenswert ist auch, dass man die Einstiegserklärungen sowohl für die Konsole im Allgemeinen als auch für die einzelnen Spiele überspringen kann, wenn man die Regeln bereits kennt. Auch die Lautstärke kann man nach eigenem Empfinden einstellen.

Etwas zu bemängeln sind die Geräusche von Maus und Taube. Erstere klingt mehr wie eine Quietsche-Ente und zweitere eher wie eine Eule, wodurch die Tierlaute von den Kindern in den ersten Partien nicht immer gleich zugeordnet werden können. Beim Spiel Wir besuchen die Tiere ist nicht gleich ganz klar, dass die großen Seifenblasen, in denen die Tiere abgebildet sind, durch kleinere Blasen verbunden sind, die den Weg anzeigen. Dadurch kann man beim Zählen der Lauffelder an manchen Stellen, wo die großen Blasen übereinander liegen, leicht vom Weg abkommen, was die Konsole, die den Zug gemäß dem vorgegebenen Würfelergebnis mit kontrolliert, mit Funkstille beantwortet. Die Spieler sitzen dann und warten vergebens, dass es weiter geht, weil die Konsole denkt, man habe seinen Zug falsch oder noch nicht komplett ausgeführt. Auch ist für die kleineren Mitspieler das Unterscheiden von Ente und Gans sowie von Schaf und Ziege oft sehr schwer. Erst nach vielen Partien gekommen sie oft erst ein Gefühl dafür, wer gerade schnattert bzw. blökt oder mäht.

Spielerisch bringt die Konsole vor allem den Vorteil, dass es zwischen die Kindern keine Diskussionen gibt, wer schneller war, mehr Punkte gesammelt oder etwa gar geschummelt hat, denn die gesamte Punktvergabe wird ausschließlich von der Maschine gesteuert. Die Kinder sehen allerdings zu jeder Zeit die Punktestände und sind somit stets darüber im Bilde, ob sie hinten oder vorne liegen.

Insgesamt kann sich diese Spielesammlung also durchaus sehen lassen. Vergessen sollte man allerdings nicht, dass man für das Spiel auch die Konsole benötigt. Zwar gibt es günstige Kombiangebote, trotzdem bleibt der Preis recht stattlich, vor allem dann, wenn man nicht vorhat, die Konsole auch für andere Spiele zu nutzen. Ob das Preis-/Leistungsverhältnis von etwa 50 Euro für ein einzelnes Spiel tragbar ist, muss wohl jeder selbst entscheiden.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Pettersson und Findus - Auf dem Bauernhof ist was los!: 4,0 4,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.05.10 von Sandra Lemberger

Leserbewertungen

Leserwertung Pettersson und Findus - Auf dem Bauernhof ist was los!: 5,0 5.0, 1 Bewertung(en)

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