Rezension/Kritik - Online seit 30.09.2025. Dieser Artikel wurde 376 mal aufgerufen.
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Pura Vida - "reines Leben" mit dem Slogan von Costa Rica lädt das gleichnamige Legespiel dich als Ranger ein. Du erhältst den Auftrag, deinen eigenen Nationalpark klug zu erweitern. Dabei gibt es unterschiedliche Lebensräume und unterschiedliche Tiere zu beachten. Durch geschicktes Auswildern generierst du Siegpunkte. Hast du als Erste die magischen 20 Punkte erreicht, gewinnst du das Spiel.
Grundlage des Spiels bilden 75 Plättchen, die fünf verschiedene Lebensräume und zusätzlich eines von fünf verschiedenen Tieren zeigen. Alle Plättchen haben darüber hinaus Pfeile, die beim Anlegen von Bedeutung sind. Diese Plättchen werden vermischt. Alle erhalten zum Start ein Plättchen sowie eine Rangerfigur und einen Punktestein. Der Spielplan zeigt 12 Felder, auf die zufällig Plättchen gelegt werden, die restlichen bilden einen Nachziehstapel.
Pura Vida läuft über mehrere Runden, gespielt wird im Uhrzeigersinn. Wenn du am Zug bist, führst du eine der zwei folgenden Aktionen aus: entweder Tiere auswildern oder Pausieren.
Tiere auswildern bedeutet: Ziehe mit deinem Ranger auf eine beliebiges Feld des Pfades auf dem Spielbrett und nimm dir das entsprechende Plättchen. Die Rangerfigur stellst du anschließend auf das nun leere Feld.
Das Plättchen legst du nun offen in deinem Nationalpark. Folgende Legeregeln gelten dabei:
Alternativ zum Auswildern kannst du deinen Ranger pausieren lassen. Dann ziehst du mit der Figur auf das Startfeld und stellst ihn auf ein freies Feld. Pausierst du als Erste, startest du die neue Runde, wenn alle pausiert haben.
Jedes Mal, wenn du ein Plättchen in deinen Park legst, solltest du prüfen, ob du dadurch eines der Kriterien der Biodiversität erfüllst und dafür Punkte erhältst. Die Kriterien sind folgende:
Entsprechend deiner erreichten Punktezahl ziehst du deinen Punktestein auf der Punkteleiste nach vorne.
Sobald alle ihre Rangerfigur auf das Startfeld gezogen haben, endet die Runde. Verbliebene Plättchen werden vom Spielplan geräumt, eine neue Auslage wird vorbereitet. Das Spiel endet, wenn das Feld 20 auf der Punkteleiste erreicht oder überschritten wird, oder wenn die Auslage nicht mehr vollständig ausgelegt werden kann. Du gewinnst, wenn dein Punktestein auf der Leiste am weitesten vorne liegt.
Pura Vida kommt in einen völlig überdimensionierten Karton daher. Das Inlay ist zwar liebevoll illustriert, die Einteilung aber komplett 08/15 und zweckfrei. Wenn schon so ein riesiger Karton, warum nicht mit einer Einteilung, in der die Plättchen gut verstaut werden können? Oder einfach ein klappbares Spielbrett und ein kleinerer Karton.
Das Spielmaterial ist ansonsten von guter, fester Qualität und die Illustrationen sind ansprechend gestaltet. Schön ist, dass auf dem Spielplan auch noch mal die Wertung aufgedruckt ist, so hat man sie jederzeit vor Augen und weiß, worauf man achten sollte.
Die Spielregel ist auch gut erklärt und mit Beispielen versehen, so dass relativ fix losgespielt werden kann. Die Spielmechanik erinnert ein wenig an Qwirkle, jedoch kommt Pura Vida durch die Tierthematik weniger abstrakt rüber und spricht auch Kinder an. Warum aber gleiche Tiere in unterschiedlichen Lebensräumen zu finden sind und das dann auch noch als ein Kriterium für Biodiversität gilt, erschließt sich mir nicht ganz. Das Thema ist dem Spiel einfach übergestülpt worden, nach dem Motto Natur und Tiere gehen immer. Genauso gut hätte man Möbel und Zimmer oder Städte und Landschaften nehmen könne.
Neues, pfiffiges Element ist allerdings, dass die auf den Plättchen abgebildeten Pfeile vorgeben, aus welcher Richtung sie von außen in die Auslage gelegt werden müssen. So sind beispielsweise Schmetterlinge ganz einfach zu integrieren, da sie von links, rechts, oben oder unten gelegt werden können, Tukane aber nur von links, rechts und unten. Ganz heikel wird es bei den Schlangen, denn hier kann eine nur von unten, eine andere nur von rechts, wieder eine andere von links angelegt werden - das ist ein spannender Twist.
So kann es passieren, dass du zwar die Chance hast, an ein Plättchen zu kommen, das du dringend brauchst, jedoch ist die Pfeilvorgabe so, dass du es in deiner aktuellen Auslage nicht da unterbringen kannst, wo du willst. Du musst also relativ flexibel mit deiner Planung bleiben. Dieses Element grenzt Pura Vida reizvoll von anderen Legespielen ab.
Die Regelung jedoch, in welcher Reihenfolge die nächste Runde gestartet wird, überzeugte uns nicht ganz. Pausiert die Mitspielende links von mir des öfteren als Erste, komme ich immer wieder als Letzte an die Reihe, auch wenn ich als zweite pausiere. Das hätte man anders regeln können.
Pura Vida ist ein leicht zu erlernendes Spiel, das sich als einfaches Familienspiel eignet. Auch Gelegenheitsspieler*innen werden Spaß daran haben. Für Vielspieler*innen und Strateg*innen ist es zu belanglos, aber die sind ja auch nicht unbedingt die Zielgruppe. Auch wenn der Verlag die Altersangabe ab 8 Jahren angibt, kann es auch sehr gut mit jüngeren Kindern gespielt werden, eventuell muss dann bei der Anlegeregel etwas nachgeholfen werden.
Rezension Renate Gerling-Halbach
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Pura Vida:
3,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
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16.06.25 von Renate Gerling-Halbach - Das Spielziel dieses Legespiel erinnert sehr an Qwirkle, wenn es auch durch die aufgesetzte Thematik weniger abstrakt ist - Tiere gehen immer. Durch die nett gestalteten Plättchen ist es für Kinder auch gut zugänglich. Lediglich die Festlegung der Startreihenfolge ist unbefriedigend, kann es doch passieren, dass man ständig als Letzte dran ist. |
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