Rezension/Kritik - Online seit 24.07.2010. Dieser Artikel wurde 4409 mal aufgerufen.

Razzo Raketo

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Autor: Steffen Bogen
Illustration: Michael Menzel
Verlag: Selecta Spielzeug
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 3 - 6
Alter: ab 5 Jahren
Jahr: 2009
Bewertung: 5,0 5,0 H@LL9000
Ranking: Platz 2585
Razzo Raketo
Auszeichnungen:2010, Spiel des Jahres Kinderspiel des Jahres Empfehlungsliste2011, As d'Or - Jeu de l'Année Nominierung

Spielziel

Schnell wie ein Blitz fliegen die Raumschiffe durchs All! Razzo Raketo und seine Freunde aus der Astronautenschule starten zu ihrem ersten Flugabenteuer. Doch das Weltall mit seinen unendlichen Weiten ist groß – ob da wohl alle wieder den Weg zurück zur Raumstation finden?

Ablauf

Die Raumstation wird aufgebaut, um sie herum werden die Raketen sowie der verdeckte Kartenstapel ausgelegt. Jeder erhält die Astronauten einer Farbe und schon kann's losgehen. Wer an der Reihe ist, deckt die oberste Karte auf. Zeigt sie ein Raumschiff, das sich noch in der Raumstation befindet, bemannt es der Spieler mit einem eigenen sowie einem Astronauten eines Mitspielers. Dafür muss er immer jenen Mitspieler wählen, der aktuell am meisten Astronauten vor sich liegen hat.

Danach müssen alle Spieler, die nicht im Raumschiff vertreten sind, die Augen schließen und laut bis 20 zählen. In dieser Zeit verstecken die beiden Astronauten das Raumschiff irgendwo im Zimmer, wobei "verstecken" nicht bedeutet, es unauffindbar zu machen. Man darf das Raumschiff nämlich nicht so verstecken, dass es unauffindbar wird (also nicht in eine Kiste mit Deckel stecken usw.), sondern muss es so abstellen, dass es einfach nicht sofort gesehen wird.

Deckt ein Spieler jedoch ein Raumschiff auf, das nicht mehr in der Raumstation ist, muss er dieses nun suchen, wobei er auch dafür so lange Zeit hat, bis die Mitspieler bis 20 gezählt haben. Wurde ein Raumschiff gefunden, darf der Spieler am Zug dessen Besatzung in die Raumstation legen und ein bis zwei (falls in dem gefundenen Raumschiff kein eigener Raumfahrer saß) eigene bisher untätige Astronauten dazulegen. Wurde das Raumschiff nicht gefunden, wird die Karte zur Seite gelegt und kommt am Ende noch einmal ins Spiel.

Das Spiel endet, wenn der Kartenstapel aufgebraucht wurde und nach dem Verbleib der im ersten Suchdurchgang nicht aufgetauchten Raumschiffe ein zweites Mal geforscht wurde. Wer dann die meisten Astronauten in der Raumstation hat, gewinnt dieses Versteckspiel.

Fazit

Im Gegensatz zu allen bisherigen Selecta-Spielen befindet sich in dieser Schachtel kaum Holz. Genauer gesagt ist nur ein Teil aus diesem Material gefertigt, nämlich die Startspielerrakete, die man aber genauso gut weglassen kann, denn sie wird nicht wirklich benötigt. Das sonstige Spielmaterial besteht aus solider Pappe und kommt auch ohne Holz gut an – vor allem die dreidimensionale Raumstation sowie die bemannbaren Raketen faszinieren die Kinder.

Die Spielidee ist erfrischend neu und nicht nur deshalb kommt sie bei den Kindern super an. Alleine die Tatsache, dass man während eines Spiels immer wieder aufstehen darf, macht Spaß. Was "unerlaubte" Verstecke sind, begreifen die Kinder auf Anhieb, und jene, die meinen, trotzdem mal versuchen zu müssen, ein Raumschiff für längere Zeit verschwinden zu lassen, merken spätestens nach der ersten Partie, dass sie sich damit ins eigene Fleisch schneiden, denn auf diese Weise kommt der eigene Astronaut nie zur Raumstation zurück, was natürlich auch keine Punkte bringt.

Langweilig ist das ständige Suchen und Verstecken keineswegs. Beim Verstecken sucht man hektisch nach einem guten Plätzchen, beobachtet dabei immer nervös die Mitspieler, ob sie auch na nicht blinzeln und versucht außerdem, auf ganz leisen Sohlen durchs Zimmer zu schleichen, um möglichst keine Rückschlüsse auf den ungefähren Ort des Verstecks zu geben. Ebenso hektisch geht's beim Suchen zu, denn allzu viel Zeit bleibt ja nicht, um das gesuchte Objekt zu finden.

Erwachsene haben in diesem Spiel Kindern gegenüber kaum Vorteile, es sei denn, man spielt tatsächlich mit 5-Jährigen, denn diesen muss man erst einmal beibringen, nicht wie Trampeltiere durchs Zimmer zu stampfen, sondern wie Indianer zu schleichen. Spaß haben die Großen dabei im Übrigen genauso wie die Kleinen, egal, ob es sich dabei um die Eltern oder auch um ältere Kinder handelt.

Razzo Raketo macht nicht in jeder Besetzung gleich viel Spaß – hier lautet die Devise eindeutig: je mehr Mitspieler desto mehr Spielspaß. Dies begründet sich damit, dass man – wenn man zum Beispiel zu dritt spielt – bei zwei von drei versteckten Raumschiffen beim Verstecken vermutlich selbst dabei war und daher höchstwahrscheinlich noch weiß, wo sich das Raumschiff befindet. Das Suchen gestaltet sich in diesem Fall dann höchst unspektakulär und überhaupt nicht aufregend. Bei vier Spielern wird's etwas besser, aber am meisten Spaß macht das Spiel, wenn fünf oder sechs Leute mit von der Partie sind.

Nicht außer Acht lassen sollte man den Hinweis der Spielregel, dass am Ende die Raumschiffe gezählt werden und sich gegebenenfalls alle Spieler gemeinsam auf die Suche nach einem verschollenen Raumschiff machen sollten. Denn es passiert tatsächlich öfters, dass am Ende das eine oder andere Raumschiff noch nicht aus den endlosen Weiten des Universums zurückgekehrt ist.

In jedem Fall ist Razzo Raketo ein Spiel, das bestimmt allen Kindern Spaß macht und bei dem man nicht Gefahr läuft, ein Spiel zu kaufen, von dem man schon eines mit ähnlichem Spielprinzip zu Hause im Schrank stehen hat.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Razzo Raketo: 5,0 5,0, 1 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 28.06.10 von Sandra Lemberger - Das Spiel zu fünft oder sechst würde ich mit der Note 6 bewerten.

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