Rezension/Kritik - Online seit 26.10.2015. Dieser Artikel wurde 6540 mal aufgerufen.

Römisch Pokern

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Autor: David Parlett
Johannes Krenner
Verlag: AMIGO
Rezension: Sandra Lemberger
Spieler: 2 - 6
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2015
Bewertung: 4,4 4,4 H@LL9000
5,5 5,5 Leser
Ranking: Platz 1345
Download: Kurzspielregel [PDF]
Römisch Pokern

Spielziel

Das Würfelspiel galt im alten Rom als unsittlich und war daher verboten. Davon ließ sich jedoch kaum einer abschrecken. Von den Hinterzimmern der Tavernen bis in die Atrien der Senatoren erklang das Rollen der Würfel. Und wer sich doch einmal von den römischen Sittenwächtern erwischen ließ, zahlte das Vierfache seines Wetteinsatzes als Buße an die Götter.

Ablauf

Jeder Spieler erhält sechs verschiedene Aktionskarten, die er offen vor sich ablegt. Wer am Zug ist, erhält alle sechs Würfel und wirft zunächst einen davon. Sofern er mit den bereits gewürfelten Zahlen eine korrekte römische Zahl bilden kann, darf er sich nach jedem Wurf entscheiden, ob er einen weiteren Würfel wirft oder lieber aufhört.

Hat er eine gültige römische Zahl gewürfelt und hört auf, wird die Zahl (arabisch) in seiner Spalte des Punkteblocks eingetragen. Dabei entscheidet der Spieler, an welcher der sieben möglichen Positionen die Zahl notiert wird. Diese müssen nämlich von der ersten bis zur siebten Zeile immer höher werden und in der eigenen Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen.

Konnte keine gültige römische Zahl gebildet werden oder gab es das Würfelergebnis in der eigenen Spalte schon, führt dies zu einem Fehlwurf. In diesem Fall darf der Spieler entscheiden, ob er in dieser Runde einfach gar nichts einträgt oder versucht, das Ergebnis mit Hilfe seiner Aktionskarten zu modifizieren. Die benutzte Karte muss er danach abgeben.

Sobald ein Spieler die siebte Zahl in seine Spalte eintragen konnte, wird die aktuelle Runde noch zu Ende gespielt. Danach addiert jeder seine gewürfelten Zahlen und fügt noch fünf Punkte pro nicht genutzter Aktionskarte hinzu. Es gewinnt natürlich der Spieler mit den meisten Punkten.

Fazit

Die Würfel zeigen jeweils dreimal die Eins, zweimal die Zehn und einmal die Fünf. Jedes Würfelergebnis mit zwei Fünfen ist ungültig. Ist also bereits das Ergebnis des ersten Würfelwurfs eine Fünf, so wird die Sache schon spannend. Zwar gibt es rettende Aktionskarten, aber irgendwann hat man diese auch verbraucht.

Mit einer dieser Karten kann man einen Würfel neu werfen, mit einer alle Einser, mit der anderen alle Fünfer. Mit einer weiteren Karte kann man einen beliebigen Würfel aus seinem bisherigen Ergebnis entfernen oder man darf eine gleiche Zahl erneut in seine Spalte eintragen. Die sechste Karte ist ein Joker, mit dem man eine beliebige der beschriebenen Aktionen durchführen kann. Hinsichtlich der Sonderkarten hätte man sich an einer Stelle eine einheitliche Regel für alle Karten gewünscht. Es erlaubt nämlich lediglich jene Karte, bei der man einen Würfel wegnehmen darf, dass man danach mit den noch verbliebenen Würfeln weitermachen darf. Für die Karten zum Neuwerfen bestimmter Würfel wäre diese Regelung auch schön gewesen.

Abgesehen von dieser Passage besticht Römisch Pokern jedoch mit sehr einfachen Regeln - zumindest, wenn man sie in Deutsch und nicht in Latein liest, wie sie dem Spiel ebenfalls beiliegen. Auch Grundschulkinder verstehen diese Regeln schnell, sofern sie in der Schule bereits die römischen Ziffern durchgenommen haben. Für die meisten ist es dann auch eine prima Gelegenheit, dieses Wissen wieder aufzufrischen.

Manche Spieler versuchen, schnell alle Zeilen zu füllen, egal mit welchen Zahlen, damit sie die Mitspieler davon abhalten, Nullrunden hinzunehmen, um beim nächsten Mal dafür lieber mit besseren Ergebnissen zu punkten. Notiert man aber auf diese Weise zu oft sehr niedrige Zahlen, kann man den Punkteverlust gegenüber Spielern mit einigen richtig guten Ergebnissen meist nicht mehr wettmachen.

Spannung entsteht vor allem durch die Entscheidung, in welche Zeile man sein Ergebnis einträgt. War man hier mit der ersten Zahl bereits zu gierig und notiert sie zu weit oben, so kann es später ganz schön schwierig werden, alle Zeilen darunter noch mit größeren Zahlen zu füllen. Auch wenn man das Spiel schon öfter gespielt hat, kann man hier auf keine Erfahrungswerte zurückgreifen, denn es ist immer unterschiedlich, wie viele hohe Zahlen die Spieler im Durchschnitt schaffen.

Römisch Pokern funktioniert in jeder Besetzung, allerdings wird es zu fünft oder sechst ganz schön zäh, wenn nach der Grundregel gespielt wird. Hier sollte man unbedingt auf die Variante zurückgreifen, bei der man seinen ersten Wurf mit beliebig vielen Würfeln gleichzeitig machen darf. Das Spiel eignet sich im Übrigen prima dafür, auch Nichtspieler an den Tisch zu locken, die der hohe Glücksfaktor eher wenig stört.

Rezension Sandra Lemberger

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Römisch Pokern: 4,4 4,4, 5 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 06.10.15 von Sandra Lemberger
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.10.15 von Rene Puttin - Sehr schönes Würfelspiel!
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 03.11.15 von Christoph Schlewinski - Ein Klasse Spiel für Wenig- und Nichtspieler. Und auch Freunde von anspruchsvolleren Würfeleien macht es als Absacker Spaß.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 18.03.16 von Michael Kahrmann
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 07.09.16 von Roland Winner

Leserbewertungen

Leserwertung Römisch Pokern: 5,5 5.5, 2 Bewertung(en)

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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 27.09.15 von Andreas Arnold - Welch Ehre ... die erste Bewertung: Die Anleitung ist so gut geschrieben, dass man wirklich nix falsch machen kann. Also mir hat's gefallen. Hier kann man auch Nichtspieler mit an den Tisch locken. Wirklich schön in der richtigen Runde (Woinemer!).
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.15 von Marco Stutzke - Sehr lustig, schadenfroh und unterhaltsam :-)

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