Rezension/Kritik - Online seit 11.06.2002. Dieser Artikel wurde 5992 mal aufgerufen.

Saloon

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Autor: Mark Sienholz
Ralf Sandfuchs
Illustration: Lutz Winter
Verlag: Krimsus Krimskrams-Kiste
Rezension: Frank Gartner
Spieler: 3 - 6
Dauer: 30 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2002
Bewertung: 3,4 3,4 H@LL9000
Ranking: Platz 5964
Saloon

Spielziel

"Schnauze, jetzt gibt´s eins in die Fresse!". Ein Spieler packt sich einen Stuhl und wirft ihn einem der anderen Spieler an den Kopf. Zuvor spuckt er ihm noch ins Auge. Wobei ihm jedoch ein anderer Spieler ein Bein stellt.

So oder ähnlich könnte ein Kampf im "Saloon" von Krimsus Krimskramskiste aussehen. Ganz schön raue Sitten, oder? Und wer bei der Massenschlägerei im Saloon als letzter übrig bleibt, hat das Spiel der rauen Sitten des Wilden Westens gewonnen!

Ablauf

Jeder Spieler erhält eine der 6 Schlägerkarten und legt diese vor sich ab. Mit einem Marker wird dann die 10 markiert. Die Zahlen stehen für die K.O.-Punkte. Man startet mit 10 Punkten und versucht diese so lange wie möglich zu verteidigen.

Die Saloon-Karten werden gemischt und jeder Spieler startet mit 5 Karten.

Der Startspieler sucht sich einen Mitspieler aus, wirft ihm einen dummen Spruch an den Kopf und spielt eine Angriffskarte aus. Diesen Angriff kann er durch weitere Karten (Schlag/Gegenstand) verstärken. Der Angegriffene sollte eine Verteidigungskarte spielen, um einen möglichen Schaden abzuwehren. Gelingt dies nicht bzw. nicht komplett, wird der Schaden von den eigenen verbliebenen abgezogen. Andere Spieler können sich zusätzlich einmischen und eine der beiden Seiten unterstützen.

Folgende Karten gibt es:

  • Angriffskarten (rot):

    Mit ihnen werden Angriffe ausgeführt.

  • Gegenstandskarten (violett):

    Hiermit lassen sich Angriffe verstärken, sofern die Angriffskarte dies vorsieht.

  • Schlagkarten (braun):

    Wer zusätzlich zum Angriff noch nachschlägt, kann beim Gegner zusätzlichen Schaden geltend machen.

  • Verteidigungskarten (grün):

    Wer einen Angriff eines Gegners und dessen Folgen (Schaden) verhindern möchte, kann dies mit Hilfe der Verteidigungskarten tun.

  • Hilfekarten (grau):

    Wer anderen Spielern zur Hilfe kommen möchte (egal ob dem Angreifer oder dem Verteidiger) kann hierzu die Hilfekarten nutzen.

  • Ereigniskarten (blau):

    Alternativ zu den Angriffskarten kann man auch Ereigniskarten spielen, welche einem helfen K.O.-Punkte wieder zu erlangen.

Sofern der Verteidiger noch K.O.-Punkte übrig hat, wird dieser zum neuen Angreifer und sucht sich ein neues Opfer aus. Hat er keine Punkte mehr, gilt er als K.O. und scheidet aus. In diesem Fall setzt der Angreifer seinen Zug und sucht sich ein neues Opfer.

Sobald nur noch ein Spieler übrig ist, darf sich dieser einsame Held als tapferster Cowboy der Spielrunde fühlen.

Fazit

Aufmachung: In Sachen Grafik haben KKK einen Schritt nach vorne gemacht. Die Kampfszenen in Comic-Art vermitteln einen gelungenen Eindruck. Interessant ist die Gestaltung der Doktor-Karte, denn die dort abgebildete Person hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit Spieleautor Dr. Reiner Knizia. Zufall? Ich denke nicht.

Bei den Schlägerkarten hat man jedoch einen Faux pas begangen. Ein Markieren der aktuellen K.O.-Punkte ist aufgrund der winzigen Skala kaum möglich. Da sucht man sich besser einige Chips aus anderen Spielen und verteilt diese an die Mitspieler.

Material: Auf der Verpackung wurde zwar erwähnt, dass man noch einen Würfel benötigt, was aber sicher gerne übersehen wird, wenn man die Packung in der Hand hält. Eigentlich stellt dies kein Problem dar, da quasi jeder Haushalt einen Würfel besitzt, dennoch wirkt es im ersten Moment störend, wenn man erst noch einen Würfel auftreiben muss. Wer Saloon auf Reisen mitnimmt, darf also nicht das zusätzliche Utensil vergessen. Auf der Verpackung fanden wir zudem einen Fehler bei der Spielerzahlangabe: 4,6 & 8 Spieler. Das sind wohl Restspuren von Strand Cup.

Die Regeln sind witzig geschrieben, werfen aber diverse Regelfragen auf. Dem möchte KKK im Bereich Tipps und Tricks auf Ihrer Wesite Abhilfe schaffen. Ich empfehle sich diese unbedingt vor dem ersten Spiel durchzulesen.

Das Spiel selbst steht und fällt mit der Prügellaune der Spieler. Saloon ist ein Funspiel. In keinem Spiel durften sich Weiblein und Männlein ungestraft so respektlos beschimpfen. Dumme Kommentare und Beschimpfungen sind hier Pflichtprogramm! Davon lebt das Spiel! Und man sollte sich hüten gesagtes irgendwie ernst zu nehmen.

Nichts also für zarte Gemüter. Aber wir sind ja schließlich im Wilden Westen und da haben Weicheier ohnehin nichts verloren.

Saloon lässt sich zwar in jeder der angegebenen Spielerzahl spielen, kann sich jedoch mit zunehmender Spielerzahl etwas in die Länge ziehen. Als eine angenehme Spielerzahl stellte sich 4, max. 5 Spieler heraus.

Hat man die anfänglichen Regelunklarheiten beseitigt und sich mit den Karten vertraut gemacht, spielt sich Saloon recht flüssig.

Zusammengefasst: Saloon ist ein einfaches, aber lustiges Bierlaunenspiel, sofern man die rauen Sitten am Spieltisch ab kann. Hier ist "Jeder gegen Jeden" angesagt und demnach ist Saloon extrem interaktiv. Wem Spiele dieser Kategorie zusagen, wird hier sicher auch seinen Spaß haben.

Rezension Frank Gartner

Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Saloon: 3,4 3,4, 10 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Gartner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Christiane Brecht
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Bodo Redner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Frank Tillwick
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Doris Hahn
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Anne Lohmann
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Claudia Hely
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Barbara Winner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.04.04 von Roland Winner
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.05.05 von Ulrich Fonrobert - Witzig, ohne größeren Anspruch, mit Western-Atmosphäre.

Leserbewertungen

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