Rezension/Kritik - Online seit 21.10.2018. Dieser Artikel wurde 2602 mal aufgerufen.
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Wer hat denn hier vor wem Angst??? Bei Schreck und Weg! wird mit den Ängsten der Tiere gespielt - und zwar so, dass am Spielende noch möglichst viele Tiere ausliegen, die zu der anfangs zugelosten Tier- und Farbkarte passen.
Schreck und weg! besteht aus 32 Tierkarten, die vier Tierarten: Maus, Elefant, Hund und Katze in vier Farben: blau, orange, lila und gelb zeigen. Diese werden in einem Raster mit vier Reihen und acht Spalten auf dem Tisch ausgelegt. Jeder Mitspieler erhält dann noch zwei sogenannte Zielkarten - eine zeigt eine der vier Farben an, die andere eine Tierart. Diese schaut man sich geheim an und merkt sie sich gut.
Wenn man dran ist, muss man erschrecken; jedes Tier wird nur von einem anderen erschreckt: der Elefant von der Maus, die Maus von der Katze, die Katze vom Hund und der Hund vom Elefanten. Man sucht sich immer ein Tier als "Erschrecker" aus und nimmt das erschreckte Tier weg. Auf den nun freien Platz darf das Erschreckertier dann gezogen werden, wenn man das möchte. Entsteht irgendwo eine Lücke, dann rutschen die Tiere jeweils ein Feld nach unten.
Sobald eine Spalte komplett leer ist oder kein Erschrecken mehr möglich ist, endet Schreck und weg! Nun heißt es, seine Zielkarten zu offenbaren. Jede jetzt noch ausliegende zu den Zielkarten passende Karte zählt einen Punkt. Wie so oft benötigt man die höchste Gesamtpunktzahl zum Gewinnen.
Die Grafik von Schreck und weg! ist ungewöhnlich - von süß und hübsch bis hin zu hässlich und kitschig habe ich alle Reaktionen erhalten. Zum Glück sind ja die Geschmäcker verschieden. Auch die Farben sind eher ungewöhnlich gewählt worden. Bei schlechtem Licht sind gelb und orange teilweise schwer zu unterscheiden, aber durch kleine Symbole für jede Farbe in der linken Kartenecke ist einer möglichen Verwechslung vorgebeugt worden. Oder man schaut den Tieren tief in die Augen - je nach Grundfarbe sind diese nämlich auch immer unterschiedlich. Die Spielregeln sind kurz und ausreichend mit ausführlichen Bildbeispielen verfasst worden.
Außerdem bietet Schreck und weg! gleich sechs Varianten an. Da es, wenn man in einer Runde ohne große Grübler spielt, sehr flott gehen kann, empfiehlt es sich, die Variante Längeres Spiel zu nehmen; dort wird so lange weitergespielt, bis kein Tier mehr erschreckt werden kann.
Schreck und weg! kommt als kleines Kartenspiel so harmlos daher, hat aber jede Menge Grübelpotenzial. Wenn man nämlich überlegt, welcher Zug, welche Möglichkeiten dem nächsten Spieler ermöglicht, kann das etwas dauern und eventuell schon grübellastig werden. Spielt man aber zu sehr aus dem Bauch heraus, wird es eher ein Glücksspiel. Zumindest sollte man seinen Zug so planen, dass man er dem nachfolgenden Spieler nicht ermöglicht, eine Karte, die zu den eigenen Zielkarten passt, zu entfernen. Manchmal hat man aber auch einfach nur Pech und kann nur so erschrecken, dass man ein eigenes Zieltier herausnehmen muss. Auch die Entscheidung, ob ich das Erschreckertier in die Lücke schieben möchte, sollte überlegt werden, denn eine kleine Verschiebung kann gleich wieder einige neue (eventuell auch für mich schlechte) Möglichkeiten eröffnen. So oder so, ein klein wenig über seinen Spielzug nachzudenken ist dann doch oft hilfreich.
Da die Regeln kurz und einfach sind, können Kinder ab 8 Jahren gut Schreck und weg! mitspielen. Die Frage ist nur, inwiefern sie vorausschauend planen können und wollen. In reinen Kinderrunden wurde es flott und glückslastig, aber trotzdem mit viel Spielspaß gespielt. Was zum Spielen mit Kindern und aber auch einigen Erwachsenen noch passend gewesen wäre, ist eine kleine Übersichtskarte, auf der noch einmal die vier Erschreckmöglichkeiten visualisiert sind. Gerade Elefant erschreckt Hund erschien einigen Kids nicht "logisch" und wurde schwerer gemerkt; selten versuchten einige junge Mitspieler auch zurückzuerschrecken.
Rezension Stefanie Marckwardt
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung Schreck und weg!: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
30.07.18 von Stefanie Marckwardt - Schnelles Kartenspiel mit einer ungewöhnlichen Grafik |
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