Rezension/Kritik - Online seit 10.07.2015. Dieser Artikel wurde 6135 mal aufgerufen.
Direktlinks zu den Rezensionsblöcken |
|
|
Yes or kNOw ist ein elektronisch unterstütztes Quizspiel für die ganze Familie, bei dem der Schwierigkeitsgrad der Fragen dem Alter der Teilnehmer angepasst werden kann.
Vor dem ersten Spiel muss man die App auf sein Smartphone laden. Für das Spiel setzt man das Stativ auf den Spielplan und befestigt daran das Smartphone. Jeder Spieler erhält die Chips seiner Farbe sowie eine von der Teilnehmerzahl abhängige Anzahl an Bonussternen. Bevor man das Spiel startet, fragt die App diverse Informationen ab: Wer nimmt teil und welche Farbe bzw. welchen Schwierigkeitsgrad spielt die Person? Danach startet das Spiel, geführt vom elektronischen Quizmaster Bob. Ihn kann man zuvor noch dahingehend programmieren, ob er während des Spiels lange Erklärungen gibt (für die ersten Runden) oder nicht.
Vor jeder Quizrunde darf man noch einen seiner Bonussterne einsetzen. Mit ihnen versucht man einzuschätzen, welchen Platz man in dieser Runde machen wird. Wird die eigene Vermutung bestätigt, so erhält man Extrapunkte.
Yes or kNOw fordert von den Teilnehmern Wissen aus folgenden Kategorien:
Insgesamt hält das Spielsystem zehn verschiedene Quizspiele bereit, die zufällig ausgewählt werden, wobei aber nicht alle für jede Spielerzahl geeignet sind. So gibt es zum Beispiel Tippspiele, bei denen man einen schwarzen Spielstein auf nummerierten Feldern ablegen muss, es gibt Fragen, die nur mit Yes- oder No-Chips zu beantworten sind oder es wird nach bestimmten Zahlenwerten gefragt. Bei manchen Quizarten reicht auch ein Schätzen.
Das Spiel endet nach einer bestimmten Rundenanzahl, die davon abhängig ist, ob man sich für ein kurzes oder langes Spiel entschieden hat bzw. ob man Bob ausführlich erklären lässt oder nicht. Am Ende jeder Runde aktualisiert Bob den Punktestand jedes Spielers, und am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Quizpunkten.
Die Quizarten werden von der App jeweils zufällig ausgewählt, so dass keine Partie gleich und das Spiel insgesamt sehr abwechslungsreich verläuft. Yes or kNOw funktioniert in jeder Besetzung und kann sogar alleine gespielt werden. Dann spielt man fünf Quizrunden und versucht sein Ergebnis von Runde zu Runde zu steigern. Am besten gefiel mir das Spiel jedoch zu viert (mit gleicher Schwierigkeitsstufe), weil dann alle Quizarten gut funktionieren. Bei mehr Teilnehmern wiederum sitzen alle ziemlich gequetscht nebeneinander, denn jeder will den Spielplan möglichst von vorne sehen bzw. keiner möchte zwischen sich und der Spielfläche den Stativständer stehen haben.
Grundsätzlich ist vor allem die Anpassungsfähigkeit des Spiels an die Wissensstände der Teilnehmer sehr lobenswert. So kann man für jeden Spieler auswählen, ob er in der Schwierigkeitsstufe „Erwachsene“, „Teenager“ oder „Kinder“ spielen möchte. Allerdings sind die Zuordnungen der Fragen in die einzelnen Anforderungskategorien nicht immer ganz nachvollziehbar. Als Beispiel zwei Fragen aus der Kategorie "Kinder": Auf welchem Kontinent liegt Deutschland (Asien – Europa – Afrika)? Welche Parteien gibt es in Deutschland (es werden 10 aufgezählt)?
Auch erscheint der Einsatz mancher Quizarten in bestimmten Besetzungsvarianten relativ witzlos. So ist ein Um-die-Wette-Raten irgendwie nicht so spannend, wenn man im Spiel zu dritt in seiner Kategorie alleine spielt, weil die beiden Kontrahenten die beiden anderen Schwierigkeitsstufen gewählt haben.
Dass die Zeit, die Bob den Spielern zum Nachdenken gewährt, manchmal sehr knapp bemessen ist, wurde von einigen Mitspielern kritisiert. Zeit zum Nachdenken hat man kaum, Tempo-Entscheidungen sind gefragt. Leider fehlt dem Spiel ein Signal, welches das Ende der Bedenkzeit ankündigt. So passierte es öfter, dass man seinen Chip noch gar nicht abgelegt hatte und Bob bereits mit der Auswertung begann. Ein nachträgliches Legen ist dann nicht mehr möglich. Mehr Zeit zum Nachdenken hätte man nur, wenn man das Spiel nach jeder Fragestellung unterbricht – was zwar technisch möglich, auf Dauer aber ziemlich nervig ist.
Einmal passierte es in unseren Testpartien, dass ein gelegter Bonus-Chips nicht erkannt wurde. Das ärgerte den betroffenen Spieler, wobei es zum Glück bei diesem einen Mal blieb.
Die Aufmachung des Spiels ist gelungen. Alles lässt sich sehr schnell aufbauen, und die Bedienung der App ist recht einfach. Der Moderator Bob führt souverän durch das Spiel und ist stets gut zu verstehen, sowohl aufgrund der deutlichen Aussprache als auch der Lautstärke. Die Stimmung während des Spiels erinnert an eine Quiz-Show im Fernsehen. Dafür sorgt Bob, der zwischendurch auch diverse Sprüche vom Stapel lässt.
Ob diese Art von Quiz-Spiel einem gefallen könnte, muss wohl jeder selbst entscheiden. Liebhaber von Quizspielen sollten aber sicherlich mal einen Versuch wagen. Es sei denn, sie mögen es beim Spielen gerne gemächlich, dann werden sie mit Yes or kNOw eher nicht glücklich werden. Wer sich an etwas Hektik nicht stört und mal im eigenen Wohnzimmer gerne Quiz-Show-Feeling aufkommen lassen will, sollte unbedingt mal eine Runde spielen. Auf alle Fälle sollte man jedoch darauf achten, die neueste App auf seinem Handy zu haben, denn inzwischen gibt es bereits die Version 1.2, bei der einige Fehler der Vorgängerversionen behoben wurden.
Rezension Sandra Lemberger
Anmerkung: Zur besseren Lesbarkeit der Texte verwenden wir häufig das generische Maskulinum, welches sich zugleich auf weibliche, männliche und andere Geschlechteridentitäten bezieht.
H@LL9000 Wertung smartPLAY: Yes or kNOw: 4,0, 1 Bewertung(en)
Aufmachung | Spielbarkeit | Interaktion | Einfluss | Spielreiz | Kommentar |
29.04.15 von Sandra Lemberger |
Es sind noch keine Leserbewertungen abgegeben worden.