Rezension/Kritik - Online seit 28.02.2021. Dieser Artikel wurde 2364 mal aufgerufen.

Spukstaben

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Autor: Moritz Dressler
Verlag: Nürnberger Spielkartenverlag
Rezension: Stefan Ducksch
Spieler: 1 - 4
Dauer: 20 Minuten
Alter: ab 10 Jahren
Jahr: 2020
Bewertung: 4,0 4,0 H@LL9000
Ranking: Platz 4153
Spukstaben

Spielerei-Rezension

Kinder, jetzt geht es weit zurück in die Geschichte: In eine Zeit, in der es keine Smartphones gab. Und kein Internet. Nicht mal Computer! Es geht um Lettern in einer Druckerei. Nein, das war nicht vor dreihundert Jahren. Schriftsetzer gab es noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, selbst in den Achtzigern wurden Zeitungs-Azubis noch damit bekannt gemacht. Aber, zugegeben: Etwas seltsam mutet das Thema in einem Brettspiel heute schon an.

In Spukstaben versuchen Geister, zu Mitternacht Buchstaben aus einer Druckerei zu klauen. Wenn die Spieler gemeinsam nicht genügend Worte finden, in denen diese Buchstaben vorkommen, verschwinden sie durch die Hintertür. Je weniger das schaffen, umso besser. Spukstaben ist kooperativ. Und wenn man sich von der seltsam anmutenden Geschichte löst, auch herausfordernd.

In dem für den Nürnberger Spielkarten-Verlag ungewohnt hohen Karton befinden sich 55 quadratische Karten, ein dicker Block, Bleistifte mit Radierer (sehr wichtig!) und neben einer Sanduhr zehn Spuksteine. Die werden immer, wenn Buchstaben ins Spiel kommen, auf die Karten gelegt. Felder geben vor auf welches, je nach Spielerzahl. Der Block zeigt an, wie viel zusätzliche Buchstabenkarten aufgedeckt werden. Nun startet eine Wortfinde-Runde: Sanduhr umdrehen, 60 Sekunden Zeit.

Hat jeder für sich ein Wort aufgeschrieben, wird verglichen. Gleiche Worte zählen nur einmal, nicht nur in der Runde, sondern im kompletten Spiel! Zudem gilt nur die Grundform jeden Wortes. Das macht die Auswahl nicht leicht. Weil das Spiel kooperativ ist, schlägt die Anleitung vor, während der 60 Sekunden Wortsuche auch noch eingeschränkt zu kommunizieren: Welche Buchstaben man verwenden will oder eben nicht, oder auch wie lang das eigene Wort ist. Die Erfahrung zeigt: Das überfordert so manchen.

Mit etwas Übung wird es besser, auch weil die Zahl der Buchstaben in der Auslage wächst. Sie rutschen nach jeder Runde eine Spalte nach rechts, deren vier gibt es. Doch Achtung: Sollte ein Buchstabe aus der vierten Spalte weiterrutschen, ist er verloren und das wirkt sich negativ auf das Ergebnis der Gruppe aus. Besser, man räumt ihn vorher vom Tisch. Dies gelingt, sofern er häufig genug in verschiedene Worte eingebaut wurde. Für jeden Treffer wandert der Spukstein auf der Buchstabenkarte einen Schritt weiter. Kann er entfernt werden, geht auch die Karte raus und ist „gerettet“.

Zehn Runden hat die Gruppe so Zeit, wobei es in der letzten zum großen Finale kommt. Nun dürfen alle gemeinsam beratschlagen, um ein möglichst langes Wort zu finden. Das nennt sich „Das gemeinsame Machtwort!“ Dabei wird nun jeder genannte Buchstabe entfernt, egal, wie oft er bislang getroffen wurde. Das ist eine nette Hilfe für Einsteiger. Häufig wollten meine Mitspieler aber noch einmal verschiedene Worte benennen. Ja, der Ehrgeiz.

Am Ende besagt eine Tabelle, wie gut die Gruppe war. Das könnte unterm Strich Spaß machen. Allerdings braucht Spukstaben dafür jede Menge Regeln, allein, was die Zulässigkeit der Wörter betrifft. Darüber hinaus haben einige Buchstaben Sonderfunktionen, dürfen nur in kurzen Lösungen oder nicht als Kombination eingebaut werden. Oder müssen gleich in einer weiter hinten liegenden Spalte starten.

Das ist dann schon einiges an Aufgaben, weshalb das Alter mit zehn Jahren nicht zu tief angesetzt ist. In vollem Umfang richtet sich Spukstaben dann aber doch eher an wortgewandte Erwachsenenrunden, die auch noch wissen, was Lettern waren. Deshalb sollte der Hinweis ernst genommen werden, mit Hausregeln das Spiel dem Leistungsvermögen der Gruppe anzupassen. Denn binnen sechzig Sekunden ein passendes Wort zu finden, zu notieren, eventuell hektisch wegzuradieren und ein neues zu finden, ist schon eine Aufgabe. Dabei ist es in der Gruppe schöner als mit der gut funktionierenden Solo-Regel.

Rezension Stefan Ducksch

In Kooperation mit der Spielezeitschrift

Spielerei

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H@LL9000-Bewertungen

H@LL9000 Wertung Spukstaben: 4,0 4,0, 3 Bewertung(en)

Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz Kommentar
Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 21.02.21 von Stefan Ducksch
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 26.10.20 von Michael Fuchs - Ich mag keine Buchstabenspiele! Mit Buchstaben die richtigen Wörter zu finden, hat mich noch nie so fasziniert und dies liegt wahrscheinlich daran, dass ich darin einfach schlecht bin. Bei Spukstaben sieht die Buchstabenwelt aber ganz anders aus. Es gilt ein Wort zu finden, das möglichst viele der ausliegenden Buchstaben enthält, damit die Buchstaben mit der Zeit vom Spielbrett verschwinden. Doch kommen ständig neue Buchstaben hinzu - also alles gar nicht so einfach. Kooperativ versuchen die Spieler in 10 Runden alle Buchstaben zu "verzaubern". Eine tolle Spielidee, die wirklich Spaß macht.
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Aufmachung Spielbarkeit Interaktion Einfluss Spielreiz 01.11.20 von Michael Kahrmann

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